Duell der Finalisten

Telekom Baskets treten gegen ALBA Berlin in neuer O2 World-Arena an BBL.TV überträgt live ab 16:50 Uhr

So einen Start hatten sich die Wenigsten erträumt, als sie vor Beginn der neuen Saison den Spielplan studierten. Schließlich sah dieser an den ersten vier Spieltagen mit Frankfurt, Oldenburg, Berlin und Quakenbrück nicht nur ambitionierte Play-Off-Teams, sondern auch gleich Meister und Pokalsieger des vergangenen Jahres als Kontrahenten vor. Doch nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen gegen die stark einzuschätzenden Teams von Frankfurt (81:66) und Oldenburg (65:62) ist das Baskets-Feuer der letzten Play-Offs umgehend wieder entfacht worden. Wie passend ist es da, dass gleich zum dritten Spieltag am Sonntag um 17 Uhr der Meister und Finalgegner der Baskets aus der vergangenen Saison, ALBA Berlin, in sein neues Zuhause einlädt: Entstanden in unmittelbarer Nähe zum Berliner Ostbahnhof im Bezirk Friedrichshain setzt die O2-World ligaweit neue, wahrscheinlich für längere Zeit unerreichbare Maßstäbe. 14.800 Zuschauer finden offiziell in der neuen Hightech-Arena bei den Heimspielen der Albatrosse Platz und können sich über Luxus wie Rolltreppen, einen achtseitigen Videowürfel samt eigenem Arena-TV sowie eine umfangreiche Gastronomie freuen. Aber mit dem Auszug aus der guten, alten Max-Schmeling-Halle und dem Schritt in eine neue Welt, lastet auch dementsprechender Druck auf dem Liga-Krösus. Doch wie gewohnt haben Trainerstab und Management ihre Hausaufgaben in personeller Hinsicht in der Sommerpause mehr als erfolgreich gemacht. Zwar musste man vor allem den Weggang von Aufbauspieler Bobby Brown verschmerzen, nachdem dieser eine starke Leistung in der NBA Summerleague in Las Vegas zeigte und anschließend von den Sacramento Kings verpflichtet wurde, dennoch: Ein Team von solcher Qualität und Tiefe wie das der Berliner anno 2008 gab es bislang wahrscheinlich noch nie in der Geschichte der BBL. Um den erfolgreichen Kern der Meister-Mannschaft von Kapitän Patrick Femerling (z.Zt. verletzt) und Julius Jenkins, sowie die Kölner Konkursmasse Immanuel McElroy und Aleksandar Nadjfeji herum, wurde vor allem hinsichtlich der Aufgaben in der Euroleague geklotzt, nicht gekleckert. Mit Aufbau Steffen Hamann von den Brose Baskets und Center Adam Chubb aus Quakenbrück wurden zunächst zwei Topspieler der Liga abgeworben. Mit Ansu Sesay kam außerdem ein international erfahrener und seit einigen Jahren auf hohem europäischen Niveau spielender Power Forward an die Spree. Den Spielaufbau mit Hamann wird sich in dieser Saison Rashad Wright (ehemals Efes Pilsen Istanbul) teilen. Der größte Coup gelang den Albatrossen aber, als sie ein paar Wochen vor Beginn der Saison als letzte Verpflichtung den Bamberger Meistermacher und Ex-Memphis Grizzley (NBA) Casey Jacobsen aus dem Hut zauberten. Der 27-jährige Amerikaner war in seinem kurzen Gastspiel bei den Brose Baskets 2006 aufgrund seiner individuellen Qualität fast im Alleingang dafür verantwortlich, dass das damalige Meisterbrett im Frankenland seine Heimat fand. Wie tief der Kader von ALBA Berlin wirklich ist, merkt man erst, wenn man sieht, dass Jacobsen zusammen mit den deutschen Nationalspielern Johannes Herber und Philip Zwiener bisher nur von der Bank kommt. Doch das könnte sich diesen Sonntag ändern: Denn angeblich fällt Topscorer Julius Jenkins wegen einer Leistenverletzung für längere Zeit aus. Seinen Platz in der Startaufstellung würde dann Jacobsen einnehmen. Wie die Berliner Mannschaft auf diesen Schock reagiert, kann man live ab 16:50 Uhr auf BBL.TV verfolgen.