Ein hartes Stück Arbeit
Licht und Schatten beim 87:81-Erfolg der Telekom Baskets über TSK Würzburg Erstes Viertel verschlafen Entscheidung fiel erst in der Schlussphase
Am sechsten Spieltag der Basketball-Bundesliga hatten die Telekom Baskets mehr Arbeit als ihnen lieb war. Nach dem starken Auftritt im ULEB-Cup gegen Jerusalem am vergangenen Dienstag, zeigte das junge Team von Headcoach Predrag Krunic im Ligaspiel gegen TSK Würzburg eine mittelmäßige Leistung, die jedoch am Ende zum Sieg gegen die Mainfranken reichen sollte.Es war das dritte Spiel innerhalb von fünf Tagen und das ausgerechnet gegen einen vermeintlichen krassen Außenseiter. Da ahnten viele der 3.000 Zuschauer in der Bonner Hardtberghalle schon, dass es ein schwerer Gang werden könnte. Und zunächst sah es ganz genau danach aus. Die Gäste aus Würzburg spielten von Beginn an frei auf, während die Baskets im ersten Viertel den Eindruck vermittelten, als wollten sie den Sieg im Schongang nach Hause schaukeln. Nach weniger als zwei Minuten lagen die X-Rays bereits mit 7:0 in Führung und auch im weiteren Verlauf der ersten zehn Minuten hatten sie die Nase vorn und stellten die Baskets besonders in der Defense vor Probleme. Deren Verteidigung dagegen war zu dieser Zeit kaum existent. Dies änderte sich erst im zweiten Viertel, dann aber schlagartig, das mit 26:17 deutlich an die Hausherren ging. Endlich wurde gut verteidigt und das Fastbreakspiel der Baskets kam ins Rollen. In etwas mehr als drei Minuten machten Capin & Co. aus einem 20:24-Rückstand eine deutliche 35:26-Führung (15.). The Wall Oluoma Nnamaka und Carlton Carter verstärkten nun wirkungsvoll die Bonner Verteidigung. C.C. fand zusätzlich noch seine Wurfhand wieder, die ihm in den letzten drei Spielen ein wenig abhanden gekommen schien. Als Branko Klepac dann knapp zwei Minuten vor der Halbzeit das 42:30 markierte, schien das Spiel für viele bereits gelaufen. Nicht jedoch für die Würzburger. Mit Herz und dem Glück des Tüchtigen kämpften sie sich bis zum Halbzeitpfiff auf bis zu fünf Punkte wieder heran, darunter ein Wurf aus mehr als neun Metern mit der Pausensirene zum 37:42. Predrag Krunics Standpauke in der Kabine schallte durch die halbe Hardtberghalle, zeigte aber auch in der zweiten Halbzeit wenig Wirkung. Zwar gelang es bis zur 24. Minute nochmals auf zehn Punkte davonzuziehen (50:40), doch wieder ließ die Konzentration der Bonner nach. Würzburg blieb dran und verkürzte erneut. Es waren die wichtigen Dreier von Carlton Carter, Altron Jackson und Topscorer Rimantas Kaukenas, die letztendlich den Sieg über das Team von Trainer Aaron McCarthy in trockene Tücher packten, denn immer wenn es brenzlig wurde, hatten die Baskets die passende Antwort aus der Distanz. Neun erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe bei 18 Versuchen und eine gute Freiwurfquote von 82% sicherten am Ende den Sieg über den TSK Würzburg, der sich in Bonn teuer verkaufte, der aber weiter auf den ersten Bundesligasieg gegen die Baskets warten muss. Mit zwölf Rebounds und 21 Punkten war Tony Kitchings bester Spieler der Unterfranken, aber auch Igor Perovic, Ivo Kresta und Jason Perez wussten zu überzeugen. Bei den Telekom Baskets zeichneten sich Rimantas Kaukenas mit 21 Punkten, Aleksandar Capin mit 15 Punkten und neun Assists und Altron Jackson mit neun Rebounds und 14 Punkten besonders aus. Für die Bonner geht der Basketball-Marathon auch die nächsten Tage weiter. Schon am Montag startet der Flieger nach Belgrad, wo einen Tag später mit dem Team von BC Reflex Zeleznik die nächste schwere Hürde im ULEB-Cup auf die Telekom Baskets wartet.