Einbruch nach der Pause
Baskets verlieren Europapokalspiel in Perm deutlich 54:82
Nichts zu holen gab es für die Telekom Baskets am zweiten Spieltag der EuroChallenge Gruppe B. Im fast 4.000 Kilometer entfernten Perm kassierte das Team von Coach Michael Koch beim russischen Erstligisten Ural Great eine deutliche 54:82-Niederlage (19:22, 11:13, 13:22, 11:25). Vor 4.000 Zuschauern in der Molot Sports Arena boten die Baskets zumindest in der ersten Halbzeit ihrem für seine Heimstärke bekannten Gegner mutig Paroli. Auch wenn Spieler und Betreuerstab wegen der langen Anreise durch die Nacht erst um 5.00 Uhr morgens ihr Hotel beziehen konnten, machte der deutsche Vizemeister zu Beginn des Spiel einen ausgeschlafenen Eindruck. Die ersten Minuten gehörten dabei eindeutig Winsome Frazier, der zunächst Perms Vanja Plisnic zu einem unsportlichen Foul verleitete und aus dieser Situation vier Punkte machte (Freiwürfe und Korbleger). Ein weiterer Steal, ein Fastbreak und nach nur 90 Sekunden hatte Frazier Bonn mit 6:0 in Führung geschossen. Perms Trainer Roman Dvinyaninov zog die Reißleine und nahm die schnelle Auszeit. Danach boten sich beide Teams ein enges Spiel, was vor allem den Bonner Bankspielern zu verdanken war. Mike Koch hatte zu Beginn des zweiten Viertels beim Stand von 19:22 seine komplette Starting-Five auf die Bank beordert. Der zweite Anzug hing sich jetzt richtig rein und hielt das Spiel bis zur Pause durch eine starke Leistung in der Verteidigung offen. Schwach war dagegen die Leistung in der Offense und beim Rebound. Doch dank Kampf und Einsatz war das Halbzeitergebnis von 30:35 völlig im grünen Bereich. Nach dem Seitenwechsel sorgten zwei verschlafene Minuten dafür, dass das Spiel in Halbzeit zwei eine für Bonn unangenehme Wendung erfuhr. Die Baskets waren nicht auf der Höhe und mussten in 120 Sekunden zehn weitere Punkte der Russen hinnehmen (30:45, 22.). Da war das Spiel im Grunde schon gelaufen, meinte Vincent Yarbrough nach der Schlusssirene. Der Bonner Forward konnte wegen seiner anhaltenden Rückenbeschwerden seine starke Leistung vom vergangenen Samstag beim BBL-Spiel in Paderborn nicht wiederholen. Perm traf von nun an fast nach Belieben jeden Wurf, während bei den Baskets die Trefferquote aus dem Feld nach und nach in den Keller rutschte. Michael Koch beorderte erneut seine Bankspieler auf das Feld, die zwar das Bonner Spiel stabilisierten, den Hausherren jedoch offensiv nichts entgegen setzen konnten. Wie vernagelt kam den Baskets der Korb des Gegners vor. Ob am Brett oder aus der Distanz, der Ball sprang auf den Ring und dann zu oft in die Hände der Russen, meistens in die von Fedor Likholitov , der für insgesamt zwölf Rebounds bei Perm verantwortlich war und zudem noch 15 Punkte erzielte. Ende des dritten Viertels lagen die Baskets immer noch deutlich mit 43:57 zurück. Eine Distanz, die an diesem Abend ohne eine Starting-Five in Bestform nicht mehr aufzuholen war. Zwar kam man Anfang des vierten Viertels noch einmal auf 47:59 heran (31.), doch Perm ließ nicht mehr zu, spielte, angetrieben durch die eigenen Fans, weiter mit viel Intensität, während die Bonner Spieler in Gedanken wahrscheinlich schon bei der strapaziösen Rückreise waren. Die Gegenwehr ließ jetzt endgültig nach und am Ende stand eine mehr als deutliche 54:82-Niederlage auf dem Baskets-Europapokal-Konto.