Eine Frage der Leidenschaft
Am Samstagabend sind die Deutsche Bank Skyliners zu Gast in der Hardtberghalle
Die jüngsten Erinnerungen der Telekom Baskets an die Skyliners aus Frankfurt sind nicht die besten. Dabei sah es am 28. Oktober des vergangenen Jahres lange Zeit so aus, als könnten Mike Koch & Co. in der Hessenmetropole triumphieren. Nur: Dem Endspurt von Murat Didins Mannen im Schlussviertel (25:14) hatten die Bonner damals wenig entgegen zu setzen. Auch ein Erfolg der Psychologie: Der Skyliners-Sieg gegen Bonn (76:65) war der erste nach drei Niederlagen in Serie. Die Frankfurter Lebensversicherung damals wie heute: Derrick Allen (27 Punkte gegen die Baskets). Der US-Power Forward, vor der Saison vom Rhein (Leverkusen) an den Main gewechselt, erzielte in den ersten neun Saisonspielen im Schnitt 23 Punkte. Das entsprach nicht unbedingt Didinscher Spielphilosophie, aber irgendeiner musste die Punkte ja machen, da es von anderen Kanonieren zu dem Zeitpunkt wenig Treffsicheres zu berichten gab. Mittlerweile hat sich das Frankfurter Trefferbild gewandelt. Vor allem hat Nationalmannschaft-Guard Pascal Roller seinen Wurf wieder gefunden (Frankfurter Rundschau). Beim Versuch, einen ädaquaten Roller-Backup zu finden, taten sich die Skyliners indes schwer. Der Nigerianer Ayinde Ubaka war nicht der richtige, die kurzen Verschnaufpausen verschafft Roller, der zuletzt im Schnitt fast 30 Minuten auf dem Parkett stand, vor allem US-Guard Jimmy Hunt. Nicht mehr mit von der Partie ist Pechvogel Nino Garris, der sich Anfang Januar erneut am Knie verletzte. Doch auf der großen Forward-Position mangelt es in Frankfurt nicht an Alternativen: Koko Archibong (zuletzt in Berlin) etwa oder Ilian Evtimov, der Bulgare mit französischer Staatsbürgerschaft. Ein Multitalent. Als Power Forward verfügt Evtimov über außergewöhnliche Shooterqualitäten, besonders in den vier jüngsten Spielen: Gegen Paderborn, Ulm, Bamberg und Leverkusen erzielte der 2-Meter-Mann im Schnitt mehr als 20 Punkte, darunter zwölf Dreier. Doch trotz seiner 23 Zähler, 21 weiteren von Derrick Allen und 16 vom neuen US-Center Ken Johnson unterlagen die Frankfurter zuletzt bei den starken Bayer Giants aus Leverkusen. Übrigens die erste Frankfurter Auswärtsniederlage in diesem Jahr. Zuvor hatte die Didin-Truppe in Paderborn, Jena, Ulm und Bremerhaven triumphiert. Und sie wollen auf gar keinen Fall zwei Mal hintereinander am Rhein leer ausgehen. Für Murat Didin liegt der Schlüssel zum Sieg am Samstag in den Emotionen und der Leidenschaft: Wir brauchen mehr davon. Intensität ist vor allem gegen Bonn in der Verteidigung nötig. Der türkische Trainerfuchs orientiert sich da gerne an Europas Basketball-Elite in Spanien und Italien, wo die Top-Teams nie mehr als 80 Punkte im Schnitt zuließen. Dabei müsste er gar nicht so weit gen Süden schweifen. Auch in der Bundesliga gibt es sie, die Defense-Teams. In Bamberg beispielsweise oder in Bonn, wo den Gegnern im Schnitt nur 72 Punkte pro Spiel gestattet werden Das Spiel der Baskets gegen die Skyliners startet am Samstag, 08.03.08, um 19.30 Uhr. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket und ab 18.00 Uhr an der Abendkasse der Hardtberghalle. se