Eisbären stoppen Bonner Serie
Telekom Baskets Bonn - Eisbären Bremerhaven 87:100 (22:24, 22:23, 22:24, 21:29)
Nach zuletzt vier Siegen in Serie haben die Telekom Baskets Bonn eine Niederlage einstecken müssen. Vor 5.320 Zuschauern unterlag das Team von Trainer Michael Koch den Eisbären Bremerhaven mit 87:100 (22:24, 22:23, 22:24, 21:29). Damit bleibt die Serie von Gäste-Coach Doug Spradley bestehen, der, seitdem er im hohen Norden im Amt ist, noch nie im Telekom Dome verloren hat.
Mit Respekt, aber ohne jegliche Furcht gingen Baskets und Eisbären gleich ab dem Hochball aufeinander los. Die Partie hatte in den ersten Minuten ein unwahrscheinlich hohes Tempo, wobei die Gäste im Abschluss zunächst hochprozentiger abschlossen (6:10, 4. Minute). Mit einem 12:2-Lauf - inklusive Dreiern durch Benas Veikalas und Robert Vaden - rissen die Rheinländer die Führung an sich und schienen langsam aber sicher das Tempo unter Kontrolle zu bekommen (18:12, 8. Minute). Bremerhaven zeigte sich von dem Run jedoch unbeeindruckt und wendete das Blatt noch vor dem Ende des Viertels (22:24, 10. Minute). Hatten die Treffer aus der Distanz im ersten Abschnitt das offensive Heil gebracht, sah es auch zu Beginn des zweiten Viertels danach aus, als solle Bonn von jenseits der 6,75 Meter-Linie das Momentum an sich reißen können. Andrej Mangold vollstreckte aus der Distanz, kurz darauf zahlte Patrick Ewing jr. mit einem Dreipunktspiel weitere Punkte auf das Baskets-Konto ein (29:25, 13. Minute). Doch es kam genau umgekehrt wie erhofft. Bremerhavens Forward-Duo Justin Stommes und Jacob Burtschi schlugen gleich vierfach von außen zu (34:37, 17. Minute). Zwar weckte Kyle Weems das Bonner Publikum und seine Mannschaftskameraden mit einem eingeflogenen Alley-Oop nach perfekter Vorlage von Jared Jordan kurz vor der Pause nochmal auf, dennoch behielten die Nordlichter die Oberhand (44:47, 20. Minute). Schon in Halbzeit eins hatte sich keine Mannschaft zu irgendeiner Phase deutlich absetzen können, so verzeichneten die Scouter in dritten Abschnitt gleich reihenweise Führungswechsel. Auf Bonner Seite übernahm erst Benas Veikalas offensiv Verantwortung, dann löste Kyle Weems den Litauer mit fünf Zählern - einem Dreier und einem wuchtigen Dunking - in Folge ab (54:51, 23. Minute). Bremerhaven hatte sichtlich Probleme mit dem guten wie schnellen Ballmovement der Baskets, woraus diese jedoch nicht genügend Kapital schlagen konnten (61:58, 27. Minute). Ein weiterer Burtschi-Dreier - aufgewertet durch ein Bonner Foul inklusive verwandeltem Freiwurf zum raren Vierpunktspiel - gab den Gästen gerade genügend Momentum, um vor der Viertelpause einen kleinen Lauf hinzulegen (66:71, 30. Minute). Die Eisbären behielten den Schwung bei und machten sich auf, den Vorsprung in den zweistelligen Bereich auszubauen (71:80, 34. Minute). Michael Koch nahm eine taktische Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen und auf die Schlussphase der Begegnung einzuschwören. Veikalas und Co. erhöhten spürbar den Druck, doch Bremerhaven hatte in Burtschi den Mann mit dem sprichwörtlich „heißen Händchen“ - was an diesem Abend einen weiteren Distanztreffer bedeutete (75:85, 36. Minute). Davon erholten sich die Rheinländer nicht mehr, zu abgeklärt agierten die Gäste auf der Zielgeraden und feierten damit den sechsten Sieg im siebten Spiel. Bereits am kommenden Dienstag (20.11.2012, 19:30 Uhr) steht für die Telekom Baskets Bonn das nächste Spiel auf dem Programm. In der EuroChallenge empfangen die in der Gruppe H noch ungeschlagenen Koch-Schützlinge den bis dato sieglosen BC Armia Tiflis (Georgien). Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Wir waren heute nicht bereit zu spielen - Punkt, Schluss, Feierabend! Es ist uns nicht gelungen Bremerhaven über 40 Minuten auch nur eine einzige Sache wegzunehmen. Daheim 87 Punkte zu machen ist gut, aber 100 zu kassieren ist schlichtweg nicht akzeptabel. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass jetzt harte Wochen auf uns zukommen, da unsere Gegner in der Bundesliga nicht mehr europäisch unterwegs sind und somit eine ganze Woche Zeit haben, um sich auf uns vorzubereiten. Bremerhaven hat guten Basketball gespielt und damit zu Recht gewonnen.“ Doug Spradley (Trainer Eisbären Bremerhaven): „Ich freue mich immer wieder, wenn ich nach Bonn komme - nicht nur wegen der Bilanz, sondern gerade wegen der Atmosphäre. Für uns war heute wichtig, dass wir nur sechs Ballverluste hatten und das Rebound-Duell für uns entschieden haben. Ich bin stolz auf meine gesamte Mannschaft, die eine sehr ausgeglichene Leistung gezeigt hat - was sechs Spieler mit zehn oder mehr Punkten beweist. Immer wenn Bonn einen kleinen Lauf hatte, haben wir einen Weg gefunden zu kontern.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (2), Ensminger (15), Veikalas (13/3 Dreier), Ewing jr. (12), Mangold (3/1), Thülig (dnp), Jordan (12), Weems (17/1, Vaden (13/3), Wohlfarth-Bottermann (0) Eisbären Bremerhaven: Burrell (22/2), Waleszkowski (6), Canty (0), Zwiener (10), El Domiaty (dnp), Morrison (13), Jackson (17), Burtschi (21/4, 13 Rebounds), Raffington (dnp), Stommes (11/3)