#Endspurt: Von Dreiern, verspieltem Vorsprung und großer Moral

Telekom Baskets Bonn – FC Bayern München 88:84 (34:22, 25, 21, 15:20, 14:21)

Dirk Mädrich und Co. hatten am Brett einen schweren Stand gegen den Deutschen Meister (Foto: Jörn Wolter)

Die Telekom Baskets Bonn haben einmal mehr ihre Heimstärke unter Beweis gestellt. Mit einem 88:84 (34:22, 25, 21, 15:20, 14:21) über den Deutschen Meister FC Bayern München machten die Schützlinge von Trainer Mathias Fischer einen großen Schritt in Richtung Heimvorteil während der ersten Playoff-Runde.

Bereits am kommenden Sonntag (26.4.2015) geht es für die Baskets mit der letzten Auswärtspartie der regulären Saison weiter. Bei Phoenix Hagen gilt es, sich für die 80:92-Pleite im Hinspiel zu revanchieren – der Hochball ist für 17:00 Uhr angesetzt. Alles live zu sehen bei www.telekombasketball.de.


Das Spiel

Es dauerte lediglich knapp anderthalb Minuten, ehe die 6.000 Zuschauer im Telekom Dome für eine erste akustische Eruption sorgten. Kapitän Benas Veikalas hatte einen Dreier versenkt – und trat damit ein wahres Feuerwerk aus der Distanz los. Die Hausherren ließen den Ball schnell und mit traumwandlerischer Präzision durch die eigenen Reihen laufen, um den freien Schützen zu finden. Als der FCB-Trainer Svetislav Pesic um eine Auszeit bat, hatten sich Dirk Mädrich, Angelo Caloiaro und Ryan Brooks bereits in die Liste der erfolgreichen Dreierschützen eingetragen (16:9, 5. Minute). Doch damit nicht genug: Veikalas und Brooks netzten nochmals von jenseits der 6,75 Meter-Linie ein, ehe Florian Koch von „Downtown“ den siebten Baskets-Dreier des Auftaktviertels durch des Gegners Reuse jagte (34:22, 10. Minute).

Doch damit nicht genug. Machte sich der FCB gerade daran, den Rückstand in kleinen Schritten aufzuholen, reihte sich auch noch Mickey McConnell in die lange Liste der Dreierschützen ein. Bonns Aufbauspieler sorgte mit zwei Treffern hintereinander für die bis dahin höchste Führung und nahm den Gästen damit vorerst den Wind aus den Segeln (46:26, 15. Minute). Ein weiterer Doppelpack aus der Distanz durch Caloiaro schraubte den Vorsprung gar noch einen Tick höher (54:32, 17. Minute), ehe der amtierende Deutsche Meister kurz vor der Pause ein paar Akzente setzte und die Differenz minimal verringerte (59:43, 20. Minute).

Nach dem Seitenwechsel schienen die Baskets plötzlich ihr „heißes“ Händchen verloren zu haben. Keiner der acht auf den Weg gebrachten Dreierversuche fand sein Ziel, im Gegenzug zeigten sich die Rot-Weißen aus der Distanz deutlich verbessert (3/7). Der einst komfortable Vorsprung schmolz Zähler um Zähler dahin, blieb dank eines aufblühenden Ryan Brooks – mit neun Zählern im dritten Viertel der offensive Motor im Bonner Spiel – allerdings immer noch zweistellig (74:63, 30. Minute).

Der Deutsche Meister aus München hatte endgültig Blut geleckt und glaubte an seine Chancen auf ein Comeback. Bei den Baskets setzte jener sensationelle Fluss, der die Mannschaft während der ersten Hälfte getragen hatte, fast komplett aus. So war es dem stärksten FCB-Akteur an diesem Abend, Dusko Savanovic, vorbehalten, für den Führungswechsel zu sorgen (78:79, 37. Minute). Mit den 6.000 auf den Rängen im Rücken steckten die Fischer-Schützlinge diesen Nackenschlag bravourös weg, was Caloiaro mit dem einzigen Bonner Dreier der zweiten Hälfte auch auf der Anzeigetafel zum Ausdruck brachte (81:80, 37. Minute). Plötzlich war die Intensität in der Verteidigung wieder da, und während bei den Bayern wichtige Freiwürfe auf den Ring gingen, sicherten Brooks und McConnell – der darüber hinaus 3,3 Sekunden vor Schluss an der Linie zum Endstand traf – mit zwei Steals den 14. Heimsieg der laufenden Saison.


Im Detail

Die Serie bleibt bestehen: Bonn gewann das Reboundduell mit dem Meister (37:36) und ist damit weiter ungeschlagen, wenn Mädrich und Co. mehr „Boards“ als der Gegner einsammeln (14-0).

Eine weitere Konstante: Auch das vierte Duell zwischen den Baskets und dem FCB im Telekom Dome wurde mit einer Differenz von fünf oder weniger Zählern entschieden – drei dieser Partien konnten die Rheinländer gewinnen.

Außer Bonn ist es bislang nur einer anderen Mannschaft gelungen, während der Saison 2014/2015 in einem Viertel mindestens 30 Zähler gegen München aufzulegen. Trotz eines rasanten Auftaktviertels (30:18) musste Ulm sich letztlich doch noch mit 84:90 geschlagen geben. Den Baskets gelang dieses offensive Kunststück sowohl im zweiten Abschnitt (30:31) des Hinspiels als auch im ersten Viertel (34:22) des jüngsten Aufeinandertreffens.

In der ersten Hälfte versenkten die Telekom Baskets beeindruckende 61,1 Prozent ihrer Dreier (11/18). Diese Quote konnte nach dem Seitenwechsel nicht mehr gehalten werden, was auch mit der stetig besseren Verteidigung des FCB zusammenhing (1/11, 9,1 Prozent). Bonn beendete die Begegnung mit einer Trefferquote von 41,4 Prozent (12/29), München musste sich mit mageren 19,0 Prozent (4/21) zufrieden geben.


Stimmen

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit regelrecht Feuer gefangen und einen tollen Basketball gespielt. Danach haben wir mächtig gewankt und zu viel über unsere Würfe nachgedacht, die vorher wie selbstverständlich genommen wurden. Mit der tollen Unterstützung der Halle konnten wir die Partie am Ende nochmal drehen, nachdem München sich zurückgekämpft hatte.“

Dirk Mädrich (#5 Telekom Baskets Bonn):

Wir sind sehr fokussiert in die Begegnung gestartet, haben einen sehr guten Rhythmus entwickelt und in diesem Flow unsere Dreier getroffen. Es ist uns hervorragend gelungen, die freien Leute zu finden, was nach der Pause leider nicht mehr so extrem der Fall war. Dadurch, dass wir München seinerseits von der Dreierlinie kaum zur Entfaltung kam, konnten wir diesen wichtigen Heimsieg einfahren.“

Svetislav Pesic (Trainer FC Bayern München):

„Wir haben von Bonn in der ersten Hälfte ein exzellentes Spiel gesehen. Solche Quoten sind mir in dreißig Jahren als Profitrainer nicht untergekommen. Meine Mannschaft hat zwei unterschiedliche Halbzeiten geboten, wobei wir nach dem Seitenwechsel nichts mehr zu verlieren hatten und das Spiel sogar noch hätten gewinnen können. Kompliment an Bonn zu einer bislang tollen Saison mit viel Spirit.“


Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:

McConnell (8/2 Dreier), Mädrich (12/1), Veikalas (11/2), Brooks (20/2, 7 Rebounds, 4 Assists), Mangold (0), Caloiaro (17/4, 6 Rebounds), Lawrence (0, 8 Assists), Klimavicius (9, 6 Rebounds), Koch (7/1), Wachalski (4), Lodders (dnp)

FC Bayern München:

Djedovic (7), Savanovic (20), Taylor (8), Bryant (15/1), Gavel (3/1), Stimac (19/1), Micic (6/1), Zipser (0), Schaffartzik (2), Idbihi (2), Jagla (2), Staiger (0)


Bilanz

Telekom Baskets Bonn – FC Bayern München

Siege:             3
Niederlagen:   5
in Bonn:          3 Siege, 1 Niederlage
in München:    0 Siege, 4 Niederlagen


Das letzte Heimspiel der Hauptrunde

Do, 30. April 2015 – 20:00 – Beko BBL

Telekom Baskets Bonn vs. ratiopharm ulm   >> Tickets


Die Telekom Baskets Bonn feiern ihren 20. Geburtstag

So, 03. Mai 2015 - ab 12:00

BasketsDay mit dem „Spiel der Legenden"

Mehr Infos zum BasketsDay >>


Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es

  • an allen Zweigstellen des General-Anzeiger

  • im Baskets Fanshop im Hause Carthaus Bonn (Remigiusstr. 16, Bonn-Innenstadt)

  • in der Baskets Sportfabrik am Telekom Dome (Basketsring 1, 53123 Bonn)

  • im Online-Ticketshop unter www.baskets.de/ticketshop

  • an der Abendkasse bei den Heimspielen der Telekom Baskets Bonn

  • an allen Eventim Vorverkaufsstellen

  • Baskets Ticket-Hotline: 0228 50 20 14