Erst Feueralarm, dann Feieralarm!
Starke Defense führt zu 86:68-Sieg in Hamburg
Am 4. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn mit 86:68 (25:20, 18:16, 16:23, 27:9) gegen die Veolia Towers Hamburg gewonnen. Auch wenn ein Feueralarm in der Inselpark Arena in der Halbzeitpause merklich den Bonner Rhythmus im dritten Viertel unterbrach, zogen die Baskets dank einer überzeugenden Defensive im Schlussviertel entscheidend davon. Mike Kessens wurde mit 20 Punkten Topscorer, Grayson Murphy erzielte ein Double-Double aus 13 Punkten und 11 Assists.
Key facts
- Tadellos: Grayson Murphy erzielte nicht nur ein Double-Double aus 13 Punkten und 11 Assists, sondern blieb dabei auch ohne einen einzigen Ballverlust
- Spiel um die Ballbesitze: Durch 12 Offensivrebounds, 9 Steals und 20 erzwungene Ballverluste erspielten sich die Baskets 16 Würfe mehr als Hamburg
- Teamerfolg: Während bei Hamburg lediglich Eric Reed (19 Punkte) zweistellig punktete, waren es mit Kessens (20), Garrett (18), Murphy (13) und Birts (12) gleich vier Bonner
- Tabelle: Bonn kletterte auf den achten Tabellenrang
Spielbericht
Auch wenn sich der Spielbeginn in der Hamburger Inselpark Arena wegen anhaltender technischer Probleme verzögerte, den Start verpassten die Baskets nicht! Angetrieben von einer aggressiven Verteidigung gingen sie bereits nach vier Minuten mit 13:4 in Führung (4.). Da hatte Tylan Birts bereits den ersten Bonner Slam-Dunk durch den Ring gehämmert – sehr zur Freude der rund 70 mitgereisten Baskets-Fans! Bonn stand gut in den Passwegen, machte viel Druck auf die ballführenden Spieler und forcierte so bereits im ersten Viertel sechs Hamburger Ballverluste. Anschließend fanden die Gastgeber jedoch über ihre Offensiv-Rebounds besser ins Spiel und glichen in der 9. Minute aus (17:17). Dass die Baskets dennoch nach dem ersten Viertel mit 25:20 (10.) die Nase vorn hatten, lag auch an Grayson Murphy. Der Aufbauspieler knüpfte an seine starke Leistung gegen Oldenburg an, erzielte sieben Punkte innerhalb der ersten zehn Minuten und blieb dabei ohne Fehlwurf aus dem Feld.
Auch im zweiten Viertel erwischten die Telekom Baskets Bonn den besseren Start und zwangen Hamburg mit einem 8:0-Lauf zur schnellen Auszeit (33:20, 12.). Als wenig später Alijah Comithier zum 40:24 traf (16.), sah alles nach einer komfortablen Halbzeitführung aus. Doch Bonn nahm zu früh den Fuß vom Gas. Statt wie zuvor aus der Transition heraus den Korb zu attackieren, versuchten es die Baskets zu oft und ohne Erfolg von der Dreierlinie. So schlossen die Towers einem 12:0-Lauf bis auf 40:36 auf, ehe Jeff Garrett mit seinem vierten erfolgreichen Dreier den 43:36-Halbzeitstand herstellte.
Der Start in die zweite Halbzeit verzögerte sich unerwartet: Kurz vor dem Wiederanpfiff löste ein Feueralarm die Räumung der Inselpark Arena aus. Sowohl beide Mannschaften als auch die 3029 Zuschauerinnen und Zuschauer mussten das Gebäude verlassen. Nach rund 15 Minuten folgte die Entwarnung – die Partie konnte fortgesetzt werden. Die kurze Unterbrechung schien zunächst den Gastgebern besser zu bekommen: Hamburg fand schneller in den Rhythmus und übernahm erstmals die Führung (54:55, 29.), ehe beim Stand von 59:59 (30.) das letzte Viertel begann.
Das Spiel blieb zunächst ausgeglichen (63:63, 33.), ehe die Baskets dank ihrer starken Verteidigung wieder die Kontrolle übernahmen. Nach einem Ballgewinn leitete Tylan Birts den Fastbreak ein, vergab jedoch den Korbleger. Joel Aminu schnappte sich den Offensiv-Rebound, spielte sofort zurück zu Birts – und der traf diesmal sicher von der Dreierlinie (68:63, 34.). Hamburg reagierte mit einer Auszeit. Doch die Energie, die Aminu und Birts entfacht hatten, trug die Bonner weiter. Direkt nach der Unterbrechung erzwangen sie den nächsten Ballgewinn, den Aminu mit einem präzisen Alley-Oop-Pass auf Birts vollendete (70:63, 34.). Zwar verkürzte Jan Niklas Wimberg noch einmal auf 70:66, doch der Bonner Defensivdruck erwies sich als zu groß für die Towers, die im Schlussviertel sechs ihrer insgesamt 22 Ballverluste begingen. Offensiv drangen die Baskets nun immer wieder erfolgreich bis zum Korb durch: 24 ihrer 27 Punkte im letzten Abschnitt erzielten sie in der Hamburger Zone – und waren nicht mehr zu stoppen. Die Führung wuchs bis auf 18 Punkte an (84:66, 40.), ehe die Baskets einen am Ende verdienten 86:68-Auswärtssieg feiern konnten.
Highlights
Stimmen zum Spiel
Marko Stankovic (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
„Als erstes möchte ich meinem Team gratulieren. Wir haben über weite Strecken einen sehr guten Job gemacht. Wir hatten eine sehr gute Energie, haben gekämpft. Klar, es gab auch Fehler, über die wir nicht glücklich sind. Ich denke, es waren noch mehr als in den letzten beiden Spielen. Aber im letzten Viertel haben wir einen Weg gefunden, den Sieg mitzunehmen. Ich würde sagen, dass wir uns über den Rebound an beiden Seiten des Feldes den Sieg geholt haben. Auch die 20 Assists zu nur neun Ballverlusten zeigen, dass wir heute als Team gewonnen haben."
Benka Barloschky (Headcoach Veolia Towers Hamburg):
„Ich kann mir die Niederlage noch nicht erklären. Fakt ist, dass wir ein gutes drittes Viertel gespielt haben und dort das Momentum zurückgewonnen haben. Dann das Viertel aber nicht gut beenden. Wir hätten mit einer Führung in das Schlussviertel gehen sollen. Das haben wir nicht geschafft. Und im vierten Viertel scort Bonn 24 Punkte in unserer eigenen Zone, wir stellen aus irgendeinem Grund das Verteidigen ein. Wir waren am Ende einfach nicht gut genug, sind aus unserer Struktur raus und wollten mit der Brechstange ins Spiel zurückkommen. Das funktioniert aber einfach nicht.“
Statistik
| PTS | 68 | 86 |
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| 2 PTS | 61% 17 / 28 | 61% 28 / 46 |
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| 3 PTS | 27% 7 / 26 | 32% 8 / 25 |
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| Freiwürfe | 77% 13 / 17 | 46% 6 / 13 |
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| Rebounds | 36 | 34 |
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| Assists | 19 | 22 |
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| Steals | 2 | 13 |
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