Erste Bonner Niederlage
Telekom Baskets verlieren in Bremerhaven 61:73 Schwächen im Angriff und bei der Reboundarbeit - Eisbären mit größerer Intensität
Die Telekom Baskets Bonn mussten am Donnerstagabend ihre erste Niederlage in der Bundesliga-Saison 2006/07 hinnehmen. Mit 61:73 (21:21, 13:23, 17:12, 10:17) verlor das Team von Headcoach Michael Koch bei den Eisbären aus Bremerhaven. Nach zwei Niederlagen in der vergangenen Saison sollte gegen die Nordlichter diesmal ein Sieg für die Rheinländer heraus springen, doch gegen die bestens eingestellte Truppe von Coach Sarunas Sakalaukas liefen die Gäste über weite Strecken einer Führung hinterher. Schuld war eine schwache Vorstellung in der Offense, zu viele Turnovers und die schlechte Reboundarbeit, besonders in der eigenen Verteidigung, wo Bremerhaven mit insgesamt 19 Offensiv-Rebounds einfach zu viele zweite und dritte Chancen gewährt wurden. Insgesamt zeigten sich die Baskets zwar bemüht, doch die Eisbären wirkten allzu oft frischer und spielten besonders im Angriff mit mehr Intensität. Schon nach drei Minuten lagen die Baskets mit 3:7 zurück, zwei Minuten vor Viertelende sogar mit 13:21 und Michael Koch bat zur ersten Auszeit. Die Standpauke hatte zunächst Erfolg, denn sein Team war bis zum Ende des ersten Spielabschnitts aus der Passivität der Anfangsphase erwacht und machte mit Dreiern von Jason Conley und Jeff Schiffner sowie einem schnellen Korbleger von Jason Conley in nur 90 Sekunden acht Punkte in Folge. Trotz dieses Laufs gelang es den Baskets im zweiten Viertel nicht, die Fehler abzustellen. Einfache Punkte wurden neben den Ring gelegt und der Ball viel zu oft leichtfertig dem Gegner überlassen. Zur Halbzeit hatte sich das Bonner Team bereits elf Ballverluste geleistet (Bremerhaven: 4) und obwohl in der Verteidigung gut gearbeitet wurde, zerstörten die Baskets diesen Vorteil durch eine schwache Leistung beim Rebound. Bremerhaven hatte bis zur Pause schon acht Offensiv-Rebounds gesammelt. Kein Wunder, dass die Eisbären mit 38 fast doppelt so viele Wurfversuche aufweisen konnten als die Gäste, die in Halbzeit eins nur 20-mal auf den Korb warfen. Die logische Konsequenz war ein 34:44-Rückstand nach 20 Minuten. Auch nach dem Seitenwechsel präsentierte sich den 2.700 Zuschauern in der Stadthalle Bremerhaven, darunter 30 Fans aus Bonn, das gleiche Bild. Schon beim ersten Angriff konnten die Eisbären ihrer Statistik drei weitere Offensiv-Rebounds hinzufügen. Bremerhaven wirkte wacher und war zu oft einen Schritt schneller als die Gäste. Dies änderte sich erst Mitte des dritten Viertels, als die Baskets noch einmal Morgenluft schnupperten. Ein zwischenzeitlicher 13-Punkte-Rückstand (40:53, 26.) wurde bis zum Ende des dritten Viertels auf nur noch fünf Punkte verringert (51:56). Bonn war jetzt dran, nutzte jedoch nach wie vor nicht seine Chancen. Patrick Flomo und der sonst so wurfsichere Jason Gardner vergeben vier Freiwürfe hintereinander und anstatt den Rückstand weiter zu verringern, bestrafte Bremerhavens Brian Jones die Bonner Unzulänglichkeit auf der Gegenseite prompt mit einem Dreier. Eine Szene, die symptomatisch für das gesamte Spiel war. So war es kein Wunder, dass Bremerhaven die verdiente Führung sicher bis zur Schlusssirene verwalten konnte. Baskets-Coach Mike Koch: "Ich muss sagen, seit ich in der BBL Trainer bin, habe ich so ein Spiel noch nicht erlebt. Es ist verwunderlich, dass wir überhaupt so lange im Spiel geblieben sind. Normalerweise hätten wir heute mit 20 oder 30 Punkten verlieren müssen. Bremerhaven hat 70 Mal auf den Korb geworfen, wir nur 42 Mal. Bei den Rebounds hieß es am Ende 41:26 für die Eisbären. Die Top-Defense der Eisbären und die Tatsache, dass wir im Angriff keinen Rhythmus gefunden haben, waren entscheidend für den verdienten Sieg der Bremerhavener." Eisbären-Coach Sarunas Sakalauskas: "Bonn war der erwartet schwere Gegner für uns. Sie spielen einen technisch guten und attraktiven Basketball und haben das Spiel bis zum Ende spannend gehalten. Unser Plan, die Bonner in der Defense zu stoppen, ist aufgegangen. Ich denke, unsere konstant gute Verteidigung im Eins-gegen-Eins und das nötige Selbstvertrauen waren am Ende entscheidend für den Sieg. Ein riesen Kompliment an meine Mannschaft. Das war eine tolle Teamleistung. Jeder meiner Spieler hat heute 100 Prozent Leistung gezeigt." Bereits in drei Tagen wartet die nächste Herausforderung aus dem Norden Deutschlands auf die Telekom Baskets: Am Sonntag, 22.10.06 (18.00 Uhr), sind die Artland Dragons aus Quakenbrück zu Gast in der Hardtberghalle.