Eurocup: Der Leitwolf führt Bonn zum Sieg
Telekom Baskets Bonn - CAI Zaragoza 108:104 (25:29, 19:25, 35:31, 29:19)
4.530 Zuschauer im Telekom Dome / Zaragoza mit vielen Freiwürfen vor der Pause (14/17) / Starker Auftritt der Bonner Bankspieler / Furioses Offensivspektakel nach dem Seitenwechsel / Enosch Wolf mit zwei Dreiern im letzten Abschnitt der „Man of the Match"
An diesen Abend werden die 4.530 Zuschauer noch lange zurück denken. Dank einer spektakulären Aufholjagd mit unglaublichen Dreiern und viel „Baskets-Spirit“, gelang es den Telekom Baskets Bonn ein fast schon verloren geglaubtes Spiel doch noch zu drehen. Zu souverän und abgeklärt hatte sich bis zur 38. Spielminute der Gast aus Zaragoza im Telekom Dom präsentiert. Bis dahin hatten die Gäste auf jedes Bemühen der Baskets eine passende Antwort, die zumeist von jenseits der Drei-Punkte-Linie gegeben wurde. Die Gäste von der iberischen Halbinsel kamen in bester Spielfreude in den Telekom Dome. Besonders der hochgewachsene Flügel Viktor Sanikidze hatte von Beginn an ein „heißes Händchen“ und sorgte mit schnellen acht Zählern - darunter zwei Dreier - dafür, dass sich Zaragoza früh absetzte (4:10, 4. Minute). Bonn antwortete ebenfalls von aus der Distanz, doch die Treffer durch Jared Jordan und Donatas Zavackas sorgten zunächst nicht für einen Umschwung (12:15, 6. Minute). Dieser deutet sich zum Viertelende hin an, als die zweite Fünf den Spaniern mit viel Druck den Rhythmus nahm und selbst einen kleinen Lauf initiierte. Steve Wachalski und Florian Koch schlugen nacheinander binnen weniger Sekunden von „Downtown“ zu und bestellten damit den vielumjubelten 22:22-Ausgleich (9. Minute) - wenngleich dieser nicht lange Bestand hatte (25:29, 10. Minute). Der auf beiden Seiten hohe offensive Output war keiner zu geringen Intensität in der Verteidigung geschuldet. Vielmehr agierten Bonn und Zaragoza im Angriff ungemein effektiv. Die Hausherren ackerten unnachgiebig beim Kampf um den Rebound und belohnten sich selbst mit vielen zweiten Wurfchancen. Die spanische Équipe indes wusste durch ihre Effizienz im Abschluss zu gefallen. So entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, von dem sich das Publikum bestens unterhalten fühlte (35:40, 15. Minute). Da Zaragoza es allerdings schaffte, auf dem Weg zum Korb viele Fouls zu ziehen, häufte das Team von Trainer Luis Jose Albo einfache Zähler an, welche die Differenz kurz vor dem Gang in die Kabine in den zweistelligen Bereich anwachsen ließ (44:54, 20. Minute). Mit Wiederanpfiff starteten die Telekom Baskets den nächsten Versuch, die vorhandene Lücke zu schließen. Die Partie wurde merklich physischer, was die Gäste einen Moment lang aus dem Konzept brachte. Als Bonn zusätzlich auf eine Ball-Raum-Deckung umstellte, sah es zunächst so aus, als sollten die Schützlinge von Mathias Fischer schon bald die Oberhand gewinnen (63:69, 26. Minute). Da die Gäste ihre immens hohe Trefferquote von der Dreierlinie (12/18 nach dem dritten Viertel) beibehielten, sollten selbst 35 Baskets-Zähler nach dem Seitenwechsel nicht reichen, um den Rückstand zwingend zu verringern (79:85, 30. Minute). Im letzten Abschnitt benötigte es die Unterstützung von 4.530 Kehlen und eines „in the zone“ befindlichen Enosch Wolf, um den Telekom Dome in einen Hexenkessel zu verwandeln. Die Fans auf den Rängen wollten endlich den ersten Eurocup-Sieg der Saison 2013/2014, und der junge Bonner Center wollte ihn auch. Vor dem letzten Viertel hatte Wolf nur 34 Sekunden auf dem Feld gestanden, doch in der kritischen Schlussphase vertraute Coach Fischer voll auf den 23-Jährigen. Zunächst hatte ein Distanzwurf vom erneut stark aufspielenden Benas Veikalas zum 94:99 (38.) Bonn wieder auf Schlagdistanz gebracht. Danach folgte der Auftritt von Enosch Wolf. Zweimal traf der Bonner Center von jenseits der Dreierlinie. Die Baskets waren auf einen Zähler dran (100:101, 39.). Die Spanier wirkten nun nervös und wurden von der starken Baskets-Defense zu Ballverlusten gezwungen. Als die Spanier sich einen seltenen Fehlwurf leisteten, witterten die Baskets eine Chance auf ihre erste Führung des Abends - und Kapitän Jared Jordan bestellte diese mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr aus der Distanz (103:101, 40. Minute). Zaragoza wankte, hatte auch diesmal nicht die direkte Antwort parat und musste, da die Spieluhr unerbittlich herunter tickte, taktisch foulen. Insgesamt drei Mal wurde Jamel McLean an die Freiwurflinie geschickt, wo sich der Center nervenstark und abgezockt zeigte. Mit fünf Treffern bei sechs Versuchen setzte er den Schlusspunkt eines furiosen Comebacks, das im ersten Eurocup-Sieg der Saison 2013/2014 gipfelte. Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Wir hatten heute nur eine kleine Chance, das Spiel zu gewinnen, und genau diesen Moment haben wir genutzt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die sich nie aufgegeben und wichtige Würfe getroffen hat, wenn wir sie brauchten. Wir ermuntern unsere Spieler immer dazu an sich selbst zu glauben und mit Selbstbewusstsein zu agieren - genau das haben sie heute getan. Besonders Enosch Wolf und Florian Koch haben uns mit ihren Würfen den entscheidenden Schub gegeben.“ David McCray (#4 Telekom Baskets Bonn): „Zaragoza hat uns über 40 Minuten gefordert und es uns nicht leicht gemacht. Was auch immer wir in der Verteidigung versucht haben, durch Rotationen und Kampfgeist, sie haben trotzdem ungemein hochprozentig getroffen. Enosch hat uns am Ende einen riesigen Schub gegeben. Ich bin sehr stolz auf unsere Bank, die mit viel Selbstvertrauen aufgetreten ist und die Partie mitgeprägt hat. Niemand hat sich gescheut, einen wichtigen Wurf zu nehmen, als Mannschaft haben wir immer an unsere Chance geglaubt.“ Luis Jose Albo (Trainer CAI Zaragoza): „Offensiv betrachtet war das Spiel unheimlich unterhaltsam. Wir wussten aber, dass wir diese Partie nicht über den Angriff würden gewinnen können, dafür ist Bonn eine viel zu gute Mannschaft. Nach drei starken Vierteln von der Dreierlinie war uns aber klar, dass wir auf diesem Wege das Spiel nicht dauerhaft würden kontrollieren können.“ Joseph Jones (#5 CAI Zaragoza): „Uns sind am Ende ein paar Fehler unterlaufen, die Bonn direkt ausgenutzt hat. Da haben sie ihre Plays gut gelaufen und die Big Shots getroffen, die das Spiel gedreht haben. Neue Spieler sind eingewechselt worden und haben direkt produziert - darauf hatten wir keine Antwort.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (5), Looby (4), Veikalas (19/3 Dreier), Brooks (17/1), Mangold (0), Zavackas (10/2), Jordan (14/3, 8 Assists), Wolf (10/2), Koch (8/2), Wachalski (5/1), McLean (16, 9 Rebounds) CAI Zaragoza: Jones (12/1), Roll (13/3), Stefansson (9/1), Rudez (16/4), Llompart (6/1, 9 Assists), Sanikidze (16/3), Marin (dnp), Shermadini (15), Tomas (9), Tabu (6/2), Fontet (2) Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn Sa., 2. November 2013 – 20:00 Uhr Telekom Baskets Bonn vs. ALBA BERLIN - Beko BBL / live auf Sport1) Mi., 6. November 2013 – 19:30 Uhr – Eurocup Telekom Baskets Bonn vs. Belfius Mons Hainaut (Eurocup) So., 17 November 2013 – 17:00 Uhr – Beko BBL Telekom Baskets Bonn vs. Brose Baskets Bamberg (Beko BBL) Eintrittskarten für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es an allen Eventim-Vorverkaufsstellen in Bonn, der Region und ganz Deutschland, per Telefon über die Ticket Hotline: 01806 – 992219 (0,20 € inkl. MwSt., pro Anruf, Mobilfunkpreise max. 0,60 € inkl. MwSt. pro Anruf) und rund um die Uhr im Baskets-Online-Ticketshop über das Internet: Der Beko BBL ALLSTAR Day am 18. Januar 2014 in Bonn Jetzt das Ticket sichern unter