Feurige zweite Hälfte schickt Phoenix in die Asche
Telekom Baskets Bonn - Phoenix Hagen 100:95 (25:26, 14:33, 28:12, 33:24)
Was.Ein.Ding! Bonn gewinnt mit 100:95 (25:26, 14:33, 28:12, 33:24) gegen Phoenix Hagen ... dank eines Riesenspiels von David McCray (23 Punkte, Karrierebestwert) und Jared Jordan (17 Punkte, 15 Assists). Und das, obwohl die Gastgeber zur Halbzeit bereits mit 20 Zählern zurück lagen.
Bonn startete mit einer möglichst mobilen Aufstellung, um den auf Tempo gedrillten Gästen, die zuletzt vier Spiele in Folge gewonnen hatten, vom Hochball weg möglichst viel Paroli bieten zu können. In der Verteidigung zogen sich die Telekom Baskets früh in die eigene Hälfte zurück, um die „Feuervögel“ ins Setplay zu zwingen. Die Rechnung ging zunächst auf, als Kyle Weems einen Dreier und anschließend einen Korbleger verwandelte (5:0, 1. Minute). Je länger die Partie dauerte, desto klarer wurde jedoch, dass Hagen unentwegt gegen das Bonner Defensivbollwerk anrennen würde - was zunächst nur spärlich Zählbares abwarf (12:10, 6. Minute). Obwohl David McCray vor den Augen seines sommerlichen Trainingspartners und Nationalspielers Elias Harris (Gonzaga Bulldogs) ein seltenes Vier-Punkt-Spiel gelang, konnten die Hausherren die knappe Führung nicht behaupten, sondern mussten diese kurz vor Viertelende abgeben (25:26, 10. Minute). Hagen schien seinen offensiven Rhythmus gefunden zu haben. Die Volmestädter eröffneten den zweiten Abschnitt mit fünf Zählern in Folge, was Coach Koch zu einer raschen Auszeit zwang (25:31, 12. Minute). Es dauerte beinahe fünf Minuten, ehe die Gastgeber ihren ersten Treffer aus dem Feld - einem Dreier durch Jared Jordan - setzten (29:38, 25. Minute). Auch wenn der wieder genesene Benas Veikalas als auch Andrej Mangold von jenseits der 6,75 Meter-Linie nachlegten, trug dies nicht dazu bei, die Differenz nennenswert zu verringern (39:49, 19. Minute). Stattdessen legte Hagen vor der Pause einen 10:0-Lauf aufs Parkett, an dessen Ende ein Buzzerbeater von Liga-Topscorer Davin White stand (39:59, 20. Minute). Alles schien auf eine klare Niederlage hinzulaufen. Der lautstarke Hagener Fanblock feierte bereits und die letzten Minuten der Baskets vor der Pause versprachen den 5.450 Fans im Telekom Dome wenig Besserung. Doch die Ansprache von Michael Koch in der Kabine traf in Schwarze. David McCray umschrieb es beim späteren Fantalk so: „Wollt ihr in den Urlaub oder in die Playoffs?“ Das Team dachte nicht an Ferien, sondern machte sich mit Beginn des dritten Viertels daran, den Rückstand Zähler um Zähler abzutragen. Im blitzsauberen Minutentakt versenkte Robert Vaden drei Dreier in Serie, wodurch sich die Differenz schnell reduzierte (48:61, 23. Minute). Hagen musste sich defensiv neu einstellen, was einige Ballbesitze dauerte. Zeit, welche die Rheinländer auskosteten, um den Druck weiter zu erhöhen und einen 15:2-Lauf zum 54:61 (25. Minute) abzuschließen. Mit seinem insgesamt fünften Dreier des Abends brachte Vaden den Telekom Dome endgültig auf NRW-Derby-Temperatur (59:63, 28. Minute), ehe Jared Jordan kurz darauf - ebenfalls von „Downtown“ - für die langersehnte Führung sorgte (67:66, 30. Minute). Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Halle ein einziges Tollhaus. Zwar gehörten die letzten Treffer vor der Viertelpause abermals den Gästen, doch das Bonner Comeback hatte eindeutig Lust auf mehr gemacht (67:71, 30. Minute). Der Baskets-Express nahm weiter Fahrt auf. Urplötzlich war es David McCray, der mit einem lupenreinen „Dreierpack“ aus der Distanz das Blatt eigenhändig zugunsten Bonns wendete. Ingo Freyer konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte der Bonner Guard seiner Dreier-Show noch einen Leger folgen lassen - Auszeit Phoenix Hagen (83:76, 35. Minute). Passend zum bisherigen Spielverlauf kam es wenig überraschend, dass die „Feuervögel“ einen Weg fanden, die entstandene Lücke zu schließen um sich erneut in Front zu bringen (87:88, 38. Minute). Kyle Weems brachte mit einem kraftvollen Baseline-Jam das Momentum zurück auf die Seite der Hausherren (89:88, 39. Minute). Wie schon im letzten Spiel beim Mitteldeutschen BC war es abermals Jordan vorbehalten, in der Schlussphase zum Matchwinner zu avancieren. Der Baskets-Guard verwandelte vier Freiwürfe ohne Fehlversuch und ließ seine Farben damit auf die Siegerstraße einbiegen (93:89, 40. Minute). Hagen musste foulen, um genügend Ballbesitze zu generieren und auf ein taktisches Wunder hoffen zu dürfen, Jamel McLean und Kyle Weems verwandelten jedoch fünf von sechs Freiwürfen. Ein Ballverlust wenige Sekunden vor Ende sorgte schließlich dafür, dass Benas Veikalas den Sieg an der Linie perfekt machen konnte. Viel Zeit zum Feiern bleibt den Jungs allerdings nicht. Schon am kommenden Sonntag kommt der amtierende Deutsche Meister aus Bamberg in den Telekom Dome (07.04.13, 17.00 Uhr). Auch die medizinische Abteilung wird viel zu tun bekommen. Sowohl Robert Vaden als auch Andrej Mangold konnten am Ende des Spiels wegen Verletzungen am Knie bzw. Fuß nicht mehr eingesetzt werden. Eine intensive Untersuchung wird am Donnerstag erfolgen. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Es gab in der ersten Halbzeit zwei Dinge, die mir nicht gefallen haben und die wir nach dem Seitenwechsel verändert haben. Erstens haben wir in der Verteidigung nicht die nötige Intensität aufs Feld gebracht, wodurch Hagen zu vielen einfachen Korblegern gekommen ist. Zweitens ist es uns nicht gelungen, im Angriff simpel zu spielen, beziehungsweise den Ball schnell genug laufen zulassen. Unsere kraftaufreibende Spielweise in der zweiten Hälfte hat sich aber bezahlt gemacht - und das trotz unserer kurzen Rotation. Hier muss ich unserem Athletiktrainer ein ausdrückliches Lob aussprechen. Am Ende haben wir die Würfe kreieren können, die Hagen in der ersten Hälfte hatte.“ Ingo Freyer (Trainer Phoenix Hagen): „Wir hatten schon mehrere solcher Spiele in Bonn - meist mit dem besseren Ende für die Baskets. Unsere erste Hälfte war sehr gut. Auch die zweite Halbzeit hat mir prinzipiell gefallen, nur war Bonn noch einen Tick besser. Am Ende haben Kleinigkeiten darüber entschieden, dass wir nicht mit einem Sieg nach Hause fahren konnten. Mit Blick auf die Playoffs stehen wir natürlich nicht unter Druck, aber wenn wir uns tabellarisch schon so weit oben befinden, wollen wir an den ersten acht Plätzen auch dran bleiben.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (23/5 Dreier), Ensminger (1), Veikalas (6/1), Mangold (3/1), Thülig (dnp), Jordan (17/3, 7 Rebounds, 15 Assists), Weems (17/1), Koch (dnp), McLean (8), Vaden (15/5), Wohlfarth-Bottermann (11) Phoenix Hagen: Bell (14/3), Hess (14/2), Dorris (12), Bleck (dnp), Kruel (0), Kramer (dnp), Wendt (2), Gordon (9/1, 9 Rebounds), Lodwick (7/1), Gregory (7), White (22/4), Schoo (dnp) Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn So. 7. April 2013, 17:00 Uhr – Telekom Dome Beko BBL: Telekom Baskets Bonn vs. Brose Baskets Bamberg Sa. 13. April 2013, 20:00 Uhr – Telekom Dome Beko BBL: Telekom Baskets Bonn vs. FRAPORT SKYLINERS Sa. 27. April 2013, 20:00 Uhr – Telekom Dome Beko BBL: Telekom Baskets Bonn vs. Bayern München Tickets für alle Heimspiele an allen Eventim-Vorverkaufsstellen in Bonn, der Region und ganz Deutschland, per Telefon über die Ticket Hotline 01805 – 992219 (0,14 €/Min. aus d. dt. Festnetz. Mobil ggf. abweichend!) und rund um die Uhr im Baskets-Online-Ticketshop über das Internet: