FIBA EuroChallenge: Starkes drittes Viertel sichert ersten Heimsieg

Telekom Baskets besiegen KK Zagreb 79:62 Chance auf Einzug in nächste Runde gewahrt Koch: Haben genau richtig auf diese Must-Win-Situation reagiert.

Die Telekom Baskets Bonn haben zum Rückrundenstart in der FIBA EuroChallenge einen 79:62 (20:12, 12:14, 31:12, 16:24)-Sieg über KK Zagreb eingefahren. Damit wahren die Rheinländer ihre Chance, einen der beiden ersten Plätze in der Gruppe E und somit ein Weiterkommen in die nächste Runde zu erreichen. Trotz widrigsten äußeren Bedingungen fanden 2.510 hartgesottene Basketball-Enthusiasten den Weg in den Telekom Dome, um neben dem sportlichen Erfolg auch den 37. Geburtstag von Chris Ensminger zu feiern der Center selbst schrieb sich zehn Punkte und acht Rebounds ins Statistikbuch. Der amtierende kroatische Pokalsieger, der ohne die verletzten Mario Kasun und Damir Mulaomerovic angereist war, musste nach nur 16 Sekunden Spielzeit den nächsten Genickschlag hinnehmen, da sich der offensivstarke Krunoslav Simon gleich zwei Fouls einhandelte. Von diesem Umstand profitierten die Baskets, bei denen Nationalspieler Tim Ohlbrecht in der Anfangsphase ein heißes Händchen bewies und seine Farben zur frühen Führung führte (10:4, 4. Minute). Die Gäste hingegen fanden überhaupt nicht zu ihrem Rhythmus und sahen sich nach einem Sprungwurf von Nic Wise erstmals mit einem zweistelligen Rückstand konfrontiert (19:8, 8. Minute). Zwar machte Zagrebbis zum Viertelende noch etwas an Boden gut, das Momentum lag aber zweifelsfrei bei den Hausherren (20:12). Mitte des zweiten Abschnitts stellte Zagrebs Trainer Mladen Erjavec in der Verteidigung auf Ball-Raum-Deckung um, wodurch der Angriffsfluss Bonn ein wenig ins Stocken geriet. Da Simon und Co. auf der Gegenseite jedoch nicht allzu hochprozentig mit ihren Chancen umgingen, blieben die Rheinländer weiterhin in Führung (28:24, 19. Minute). Koch nutzte eine Auszeit, um seine Mannen noch einmal einzuweisen, die nach der Besprechung deutlich kluger gegen die Zone agierten (32:26). Nach dem Seitenwechsel machten die Baskets, die in den ersten zwanzig Minuten nie ernsthaft gefordert wurden, in der Verteidigung ernst, sprangen diverse Male in Zagrebs Passwege und kamen so zu einfachen Punkten. Nach einem Breakaway-Dunk von Folarin Campbell war der einst komfortable Vorsprung wieder hergestellt doch damit sollte noch lange nicht Schluss sein (39:28, 22. Minute). Bonn hatte Blut geleckt und suchte die frühe Entscheidung. So war es Geburtstagskind Chris Ensminger vorbehalten, mit einem Korbleger die nächste Zehner-Marke zu knacken (27. Minute). Zagreb fiel defensiv auseinander, fand im Angriff keine zwingenden Optionen und viel entsprechend noch weiter zurück (63:38). Sowohl Erjavec als auch Koch griffen im letzten Viertel über weite Strecken auf ihre Bankspieler zurück, wodurch die Partie schlagartig ein vollkommen anderes Tempo aufgedrückt bekam. Das junge Zagreb-Team vermochte die Differenz zwar nochmals ein wenig abzutragen, sollte die Baskets aber nie ernsthaft unter Druck setzen können, sodass nach 40 Nettominuten der erste Bonner Heimsieg in der FIBA EuroChallenge unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): Wir sind gut in die erste Hälfte gestartet, haben dann aber zu früh einen Gang rausgenommen. In der Halbzeit haben wir genau diesen Punkt angesprochen und uns vorgenommen, im dritten Viertel mit deutlich mehr Intensität aufzuwarten. Für uns war dieses Spiel eine Must-Win-Situation, um aus eigener Kraft noch in die nächste Runde zu kommen, und ich bin froh darüber wie wir darauf reagiert haben. Tim Ohlbrecht (Spieler Telekom Baskets Bonn): Wir haben es geschafft, unseren kleinen Lauf aus der Beko BBL mit in die EuroChallenge zu nehmen. Das war heute ein echter Teamsieg so mag ich das. Mladen Erjavec (Trainer KK Zagreb): Ich werde nicht versuchen unsere Verlertzungsmisere als Entschuldigung zu nutzen. Wir haben versucht, die Minuten auf dem Feld bestmöglich auf unsere jungen Talente zu verteilen und mussten heute Lehrgeld bezahlen. Es tut mir leid für die vielen kroatischen Zuschauer, denen wir gern ein besseres Spiel geboten hätten. Greg Renfroe (Spieler KK Zagreb): Bonn ist uns ab der ersten Minuten direkt an die Gurgel gegangen und hat mehr Herz bewiesen. Wir hatten zu keiner Zeit das Momentum auf unserer Seite und konnten nie unseren Rhythmus finden, um auch nur ansatzweise ein Comeback zu starten. Telekom Baskets Bonn: Hauer (0), Ensminger (10, 8 Rebounds), Hunt (13/3), King (3), Campbell (7), Thülig (2), Wise (15), Jaacks (8/1), Ohlbrecht (17/1), Tyndale (4) KK Zagreb: Masic (7/1), Halilovic (9), Simon (11/1), Babic (3/1), Renfroe (6), Bubalo (4), Novavic (7/1), Zoric (8), Rancic (5/1), Saric (2)