FIBA Europe Cup: 23:0-Lauf im letzten Viertel
Telekom Baskets Bonn – Alba Fehervar 85:84 (24:27, 16:23, 22:24, 23:10)
Die Telekom Baskets lagen zwischenzeitlich mit 15 Zählern zurück. Dann jedoch legten die Mannen von Trainer Chris O’Shea im letzten Abschnitt den sprichwörtlichen Schalter um … und einen 23:0-Lauf aufs Parkett. Am Ende zwar mit 85:84 zwar gewonnen, aber in der letzten Minute verhinderten drei Baskets-Turnover, ins Rückspiel in Ungarn mit einem Polster von sechs Punkten zu starten.
Das Rückspiel findet am kommenden Mittwoch, den 13.3.2019, im ungarischen Székesfehérvár statt. Der Hochball ist für 18:00 Uhr angesetzt.
Die zweite deutsche Mannschaft im FIBA Europe Cup, s.Oliver Würzburg, musste in der ersten Partie der „Round of 16“ auswärts bei Avtodor Saratov antreten. Dabei konnte sich das Team um Ex-Baskets Florian Koch bei den Russen mit 79:76 durchsetzen.
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Telekom Baskets Bonn vs. Alba Fehervar
Bei Bonn musste Cheftrainer Chris O’Shea gleich auf drei Leistungsträger verzichten. Jarelle Reischel litt unter einer leichten Rückenverletzung und wurde vorsichtshalber geschont, zudem saßen Nate Linhart und Charles Jackson aufgrund der „Homegrown“-Regelung in zivil auf der Bank. „Zwar hätten wir Charles in der Zone heute gut gebrauchen können, doch wir haben uns bewusst dagegen entschieden“, erklärte O’Shea. „Nach seinem dreimonatigen, verletzungsbedingten Ausfall wollen wir ihn langsam an den Spielbetrieb heranführen, um die Belastung seines Fußes nicht gleich zu überstrapazieren – deswegen soll er lediglich eine Partie pro Woche bestreiten.“
Die Gäste aus Ungarn erwischten den deutlich besseren Start und zwangen Bonn aufgrund von zwei frühen Dreiern zu einer schnellen Auszeit (2:10, 2. Minute). Zwar präsentierten die Hausherren sich in der Folge defensiv wacher, doch vor allem das mobile Inside-Tandem um Jordan Heath und Peter Lorant sorgte dafür, dass die Baskets permanent einem – wenn auch geringer werdenden – Rückstand hinterherliefen (24:27, 10. Minute).
Zwar gingen die Hausherren nach einem Dreipunktspiel durch James Webb III zwischenzeitlich in Führung (32:31, 13. Minute), doch versuchten die Schützlinge von Chris O’Shea insgesamt zu verbissen den Stil der Gäste zu imitieren. Während bei Fehervar beständig und hochprozentig der Dreier fiel, fand bei den Baskets in den zehn Minuten vor der Pause lediglich einer von sieben Versuchen von „Downtown“ sein Ziel (40:50, 20. Minute).
Nach dem Seitenwechsel bekam Bonn mehr Zugriff in Brettnähe, dafür drehten die Guards des ungarischen Vizemeisters unverhofft auf. Routinier Carlos Cabezas (38), der mit spanischen Nationalteams einige Goldmedaillen gewann, traf gleich doppelt von außen, und auch Allerik Freeman traf plötzlich aus der Distanz (54:64, 28. Minute). Auf der Gegenseite stemmte sich der offensiv immer besser zu seinem Rhythmus findende Stefan Bircevic gegen die drohende Niederlage, doch der serbische Nationalspieler erhielt offensiv zunächst zu wenig Unterstützung, als dass der Rückstand in den einstelligen Bereich hätte gedrückt werden können (62:74, 30. Minute).
Woran fast nicht mehr zu glauben war, nahm im letzten Viertel völlig unverhofft doch noch Gestalt an. Die Baskets erzwangen einen defensiven Stopp nach dem anderen und spielten sich in einen wahren Rausch. Sage und schreibe 23 Punkte erzielten die Gastgeber, ohne dabei ihrerseits einen ungarischen Korb zu kassieren – die Wende (85:77, 38. Minute). Doch dann sorgten drei Baskets-Ballverluste in Folge dafür, dass der Heimsieg gerade mit einem Pünktchen mehr (85:84) hauchdünn ausfiel. Der Ausgang des Achtelfinales ist damit völlig offen. Das Rückspiel in einer Woche in Ungarn startet quasi bei Null.
Bei den Gästen aus Ungarn wusste vor allem die bereits erwähnten Heath und Lorant zu überzeugen. Zusammen hatten sie zur Pause bereits starke 37 Zähler auf dem Konto, ehe die Baskets-Defense sie sprichwörtlich „an die Kette“ legte. Erstgenannter trat in der zweiten Halbzeit offensiv gar nicht mehr in Erscheinung, während Lorant immerhin noch fünf Zähler beisteuerte. Dafür erzwang Bonn in Summe 19 gegnerische Ballverluste, davon allein elf nach dem Seitenwechsel.
Stimmen
Chris O’Shea (Trainer Telekom Baskets Bonn):
„Wir hatten Respekt vor der langen Garde Fehervars, in der ersten Halbzeit vielleicht etwas zu viel. Wir waren nicht von Beginn an bereit, die Intensität der Ungarn mitzugehen, und konnten erst ab Mitte des dritten Viertels dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Insgesamt bin ich glücklich darüber, wie wir auf diese Herausforderung reagiert haben, auch wenn wir am Ende sogar die Chance hatten, einen höheren Vorsprung mit ins Rückspiel zu nehmen.“
Olivier Hanlan (#6 Telekom Baskets Bonn):
„Erst in der zweiten Hälfte haben wir einen Weg gefunden, um genug zu investieren und so zurück ins Spiel finden. Als wir diese Hürde genommen hatten, verlief die Partie nach unserem Rhythmus. Jetzt wissen wir, was es braucht, um kommende Woche von Beginn an bereit zu sein.“
Jesus Ramirez (Trainer Alba Fehervar):
„Meine Mannschaft hat exzellente Arbeit geleistet und sich in der tollen, wenngleich schwierig zu spielenden Atmosphäre hervorragend präsentiert. Bonn ist ein talentiertes Team, das nach der Pause sein wahres Gesicht gezeigt hat. Ich bin glücklich darüber, wie sich meine Spieler nach dem Lauf der Baskets zusammengerauft und mit fünf Punkten in Folge am Ende eine gute Ausgangslage für das Rückspiel geschaffen haben.“
Peter Lorant (#44 Alba Fehervar):
„Wir haben uns furchtlos präsentiert und über weite Strecken einen guten Basketball gespielt. Die neun Ballverluste im letzten Viertel haben Bonn zu zahlreichen einfachen Korblegern verholfen, aber wir haben daraufhin viel Charakter bewiesen und uns noch einmal herangekämpft. Diese Herausforderung gemeistert zu haben gibt uns mit Blick auf kommende Woche einen großen Schub."
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Punkteverteilung
Telekom Baskets Bonn:
Reischel (dnp), Hanlan (16/2 Dreier), Subotic (2), Bircevic (19/3), DiLeo (11/1, 8 Assists), Breunig (12), Polas Bartolo (10/2), Mayo (5/1), Webb III (10/1, 7 Rebounds), Jasinksi (dnp), Falkenstein (dnp), Meister (dnp)
Alba Fehervar:
Peterson (0), Cabezas (12/4), Toth (3/1), Keller (2), Peringer (dnp), Zeno (8), Filipovity (5/1), Heath (21/4, 15 Rebounds), Lukacs (dnp), Lorant (21/3), Freeman (12/1)
Die folgenden fünf Spiele:
Sonntag, 10.3.2019, 15:00 Uhr
BBL: HAKRO Merlins Crailsheim – Telekom Baskets Bonn
Mittwoch, 13.3.2019, 18:00 Uhr
FEC-Achtelfinale: Alba Fehervar (HUN) – Telekom Baskets Bonn
Sonntag, 17.3.2019, 15:00 Uhr
BBL: Telekom Baskets Bonn – BG Göttingen
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Sonntag, 31.3.2019, 15:00 Uhr
BBL: Telekom Baskets Bonn – Mitteldeutscher BC
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Mittwoch, 3.4.2019, 20:30 Uhr
BBL: EWE Baskets Oldenburg – Telekom Baskets Bonn