Finale! Jeder Bonner muss nach Frankfurt
Telekom Baskets besiegen den Deutschen Meister 84:81 - Über 700 Fans feiern den Finaleinzug - Am Sonntag Endspiel gegen RheinEnergie Köln - Noch genügend Tickets an der Tageskasse
Die Telekom Baskets haben es tatsächlich geschafft. Erstmals in der Vereinsgeschichte erreichen die Bonner das Finale um den Deutschen Basketball-Pokal. In einem äußerst attraktiven und am Ende hoch dramatischen Spiel gegen die Opel Skyliners siegten die Baskets 84:81 (30:18, 17:27, 21:17, 16:19). Der Gegner im Finale am Sonntagnachmittag (16:55 Uhr) ist der Titelverteidiger RheinEnergie Köln, der EnBW Ludwigsburg im anderen Halbfinalspiel mit 76:70 besiegen konnte. Die Baskets begannen vor rund 4.000 Zuschauern, darunter 700 Anhängern aus der Bundesstadt, furios. Mit 30:18 wurde der amtierende Deutsche Meister in eigener Halle im ersten Viertel förmlich überrollt. Auch ohne Defense-Spezialist Oluoma Nnamaka, der erst vor vier Tagen am Meniskus operiert wurde, stand die Bonner Abwehr bombenfest und initiierte einen Schnellangriff nach dem anderen. Anders als noch vor zwei Wochen, als das Ligaspiel in der Ballsporthalle klar verloren ging, zeigten sich die Baskets im Rebound und im Wurf klar verbessert. Mit großer Intensität und ebenso großer Leidenschaft brannte das Team von Coach Predrag Krunic ein wahres Feuerwerk ab. Die mitgereisten Fans waren begeistert und sorgten für Heimspiel-Atmosphäre. Vor allem ein Bonner ging an diesem Abend dahin, wo es wehtat: Aleksandar Nadjfeji ackerte für zwei und sollte am Ende mit 21 Punkten Topscorer seines Teams werden. Ihm kaum nach stand Altron Jackson, der 19 Punkte machte und 13 Rebounds holte. Im zweiten Viertel bröckelte die Bonner Überlegenheit allmählich ab. Die Opel Skyliners, angeführt durch den überragenden Chris Williams, holten einen 15 Punkte-Rückstand im zweiten Viertel langsam auf und lagen zur Halbzeit nur noch zwei Punkte zurück (47:45). Doch die Baskets waren diesmal weitaus besser auf ihren Gegner eingestellt. Kristaps Janicenoks, der 40 Minuten auf dem Spielfeld stand, machte ein Klasse-Spiel gegen Frankfurts Pascal Roller, dem er nur elf Punkte gestattete. Dessen Teamkollege Chris Williams war jedoch nie zu kontrollieren. 29 Punkte hatte der beste Spieler der BBL am Ende für sein Team erzielt, doch ein überragender Williams war an diesem Abend zu wenig, um die Baskets zu besiegen. Auch, weil der befürchtete Einbruch nach der Halbzeitpause ausblieb. Bonn spielte bis zum Ende konzentriert weiter und ließ sich durch den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 74:74 (37.) nicht aus dem Konzept bringen. Ein wichtiger "Dreier" durch Branko Milisavljevic zum 77:74 brachte die Baskets wieder in Front. Wenig später führten die Bonner sogar 81:74, doch Ballverluste ließen Frankfurt bis 10 Sekunden vor dem Ende auf 81:80 wieder herankommen. Zwei sichere Freiwürfe durch Aleksandar Djuric zum 83:80 sorgten letztendlich für die Entscheidung. Frankfurt konnte im Gegenzug nach Foul nur einen Freiwurf unterbringen, Jackson sorgte eine Sekunde vor Schluss - ebenfalls von der Linie - für den 84:81-Endstand. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Es war für uns eine schwierige Woche. Das wir nicht in die Playoffs gekommen sind, hat uns zurückgeworfen, aber vielleicht auch geholfen uns auf dieses Spiel einzustellen. Wir haben von Beginn an alles gegeben und auch in der zweiten Halbzeit die Kontrolle behalten. Ich freue mich auf das Finale gegen Köln. Es wird sicherlich ein Highlight für die Fans." Frankfurt Coach Murat Didin: "Wir sind sehr enttäuscht. Ein Pokalsieg wäre für Frankfurt als kommende Basketballstadt wichtig gewesen. Aber ein Kämpferherz allein reicht nicht im Pokal. Da braucht man erfahrene Spieler, aber die haben wir nicht. Der Rückstand am Anfang war zu groß. Die Aufholjagd hat uns dann zu viel Kraft gekostet, die wir dann am Ende nicht mehr hatten. Sonst hätten wir am Ende vielleicht unsere offenen Würfe getroffen. Ich entschuldige mich bei den Fans. Wir hätten euch gerne den Pokal geschenkt." Im Finale Am Sonntagnachmittag um 17:00 Uhr heißt der Gegner RheinEnergie Köln. Dann haben die Telekom Baskets die große Chance, erstmals in ihrer Vereinsgeschichte einen nationalen Titel zu gewinnen. Waren beim Halbfinale über 700 Bonner Fans in der Ballsporthalle, sollte die Zahl beim Finale doppelt so hoch sein. Baskets-Kapitän Branko Klepac: " Das Motto kann jetzt nur noch lauten: Jeder Bonner muss nach Frankfurt!" Tickets in ausreichender Zahl für alle Kurzentschlossene gibt es morgen in Frankfurt an der Kasse der Ballsporthalle.