Flexibler in Abwehr und Angriff
Am Samstag spielen die Telekom Baskets gegen ratiopharm Ulm
Das Basketball-Magazin Five verglich sie in seiner Rubrik Wenn die BBL-Klubs prominente Frauen wären mit der russischen Tennisspielerin Anna Kournikova: verdammt attraktiv anzusehen, aber für wirkliche sportliche Erfolge fehlt der Tiefgang. Dabei haben die Ulmer Spatzen zurzeit soviel Tiefe wie schon lange nicht mehr. Zwar spielen Publikumsliebling und Neu-Nationalspieler Konrad Wysocki (Frankfurt) und Shooting Guard EJ Gallup nicht mehr in Ulm, dennoch hat es Headcoach Mike Taylor geschafft, seinen Kader nicht nur auf dem Papier flexibler zu gestalten. Da war zunächst sein Anliegen, die Ulmer Distanzwurfquote zu verbessern. Das sollen insbesondere die Neuzugänge Daniel Fitzgerald und Lee Humphrey besorgen. Ersterer traf auf dem Marquette College 40 % seiner Dreier, in der BBL hat Fitzgerald bisher sogar 43 % (15 von 35) seiner Distanzwürfe getroffen nicht nur für einen Power Forward eine außergewöhnliche Ausbeute. Shooting Guard Humphrey hat mit den Florida Gators bereits zwei NCAA-Titel gewonnen und gilt ebenfalls als exzellenter Dreier-Schütze, beim 72:71-Erfolg der Ulmer in Düsseldorf stellte er das mit 5 von 8 Dreiern eindrucksvoll unter Beweis. Auf der Point Guard-Position haben die Ulmer in dieser Saison zudem mit U20-Nationalspieler Per Günther von Phoenix Hagen einen echten Backup für den wieselflinken Dru Joyce. Dass der letztjährige Zwölfte jetzt auf Platz vier steht, verdankt er aber auch seiner stark verbesserten Defense: Mit 73,3 kassierten Punkten pro Spiel liegen die Ulmer quasi auf Telekom-Baskets-Niveau. Dieses Bild trügt auch nicht etwa ein schiefer Vergleich aufgrund bislang vermeintlich schwächerer Gegner. Ulm hat Bamberg, Düsseldorf, Braunschweig, Frankfurt und Gießen geschlagen, in Oldenburg und Quakenbrück knapp und nur zuhause gegen Berlin klar verloren. Zuletzt besiegten die Spatzen den ProA-Club Bayern München im Pokal, wenn auch knapp mit 92:89. Beim dritten Spiel binnen fünf Tagen vermissten die Ulmer besonders ihren neuen Abwehrspezialisten Keith Triplett, der auch in Bonn noch verletzungsbedingt fehlen wird. Dafür rackerten die beiden Center Sean Finn (16 Pkte./ 8 Rebs.) und Jeff Gibbs (18 P./11 R.) um so mehr. Letzterer ist nach wie vor die Seele des Ulmer Teams: nur 1,88 m groß, 110 Kilogramm schwer der beste Rebounder der BBL. Das jüngste Heimduell gegen Ulm konnte die Telekom Baskets im Januar dieses Jahres knapp mit 82:77 für sich entscheiden. Das Spiel gegen Ulm beginnt am Samstag, 8. November um 19.30 Uhr im Telekom Dome. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket, im Internet unter www.telekom-baskets-bonn.de und an der Abendkasse ab 18.00 Uhr.