Foulpfiffe brechen Bonn das Genick

Telekom Baskets verlieren 5. Viertelfinalspiel in Bamberg 52:65 - In einer wahren Abwehrschlacht kassiert das Team von Coach Mike Koch 32 Fouls (Bamberg: 21) - Zuviele Chancen nicht genutzt - Gastgeber machen 29 Punkte von der Freiwurflinie

Die Telekom Baskets haben es nicht geschafft. Mit 52:65 (15:19, 13:14, 8:11, 16:21) musste sich das Team von Coach Michael Koch im 5. Viertelfinalspiel den Brose Baskets aus Bamberg geschlagen geben. In der letzten Begegnung der spannenden und intensiv geführten Play-off-Serie gegen den Tabellendritten der Hauptrunde zog Bonn wegen einer insgesamt schwachen Offenseleistung und zu vieler Foulpfiffe nach 40 Minuten den Kürzeren. Die 6.800 Zuschauer, darunter 200 Fans aus dem Rheinland, sahen kein hochklassiges, aber stets dramatisches Spiel, bei dem wieder einmal die starken Verteidigungsreihen beider Teams das Geschehen bestimmten. Dabei gelang es den Baskets, nahtlos an die überzeugende Defense des 59:53-Sieges vor zwei Tagen anknüpfen. Den Jungs von Michael Koch gelang es diesmal jedoch nicht, auch in der Offense die entscheidenden Akzente zu setzen. Die seltenen Chancen auf leichte Punkte gegen die gute Bamberger Abwehr wurden zu oft leichtfertig vergeben. Wieder lag ein Knackpunkt im dritten Viertel des Spiels. Doch diesmal nicht, weil dem Gegner zu viele Punkte erlaubt wurden, sondern wegen mangelnder Chancenauswertung in der Offense. Sechs Minuten erlaubte das Bonner Abwehrbollwerk den Bambergern keinen einzigen Punkt, doch bis auf einen Dreier direkt nach der Pause zum 31:33 von Jason Gardner, konnten die Baskets daraus kein Kapital schlagen. Gleichzeitig nutzten die Franken ihre zahlreichen Freiwürfe, um die Baskets auf Distanz zu halten. Rekordverdächtige 48 Mal hatten die Brose Baskets Gelegenheit, von der Freiwurflinie zu werfen. Bonn fand sich nur 19 Mal an der Linie wieder. Da beide Teams der Kräfteverschleiß der Serie anzumerken war und mit nur 35 Prozent identische Wurfquoten aus dem Feld aufwiesen, war dieses Ungleichgewicht bei den Freiwürfen durchaus spielentscheidend. So waren die Baskets nach dem dritten Viertel trotz ihrer starken Defense keinen Schritt weiter gekommen. Im Gegenteil. Der Fünf-Punkte Rückstand zur Pause (28:33) war nach 30 Minuten auf acht Punkte angewachsen (36:44). Langsam wurde es eng für Bonn, zumal die Foulbelastung jetzt fast im 24-Sekunden-Takt anwuchs. Vier Minuten vor Schluss führte Bamberg durch einen Korbleger von Chris Ensminger schon mit 57:44. Das Momentum schien endgültig in die Richtung der Oberfranken auszuschlagen. Doch die Baskets der Saison 2006/07 zeichnete vor allem drei Dinge aus: Kampf, Teamgeist und der Wille, nie aufzugeben. Vier Punkte von Jason Gardner und ein Dunking von Gyasi Cline-Heard sorgten in weniger als einer Minute für sechs Punkte in Folge. Der Rückstand schmolz drei Minuten vor dem Ende auf 50:57. Das Bonner Comeback erwies sich jedoch als Strohfeuer. Jason Conley hat zwei Minuten vor Schluss die Chance per Dreier auf 54:57 zu verkürzen. Bonn wäre wieder dran gewesen, doch diesmal geht der Distanzschuss nicht durchs Netz. Bamberg gelingt es durch weitere Freiwürfe den Abstand wieder zu vergrößern. Spätestens als Gyasi Cline-Heard sein 5. Foul und als Zugabe noch ein technisches Foul kassiert, ist das Spiel und damit die Saison gelaufen. 200 Fans aus Bonn feiern nach dem Schluss ihr Team dennoch wie Sieger. Nur knapp scheitert ihr Team an den favorisierten Bambergern, mit denen sich die Baskets einen äußerst spannenden und abwechslungsreichen, dabei stets fairen Schlagabtausch geliefert hatte.