Frankfurt in der Hardtberghalle nicht zu schlagen

Telekom Baskets verlieren gegen Opel Skyliners 70:73 - 3.500 Zuschauer erleben spannende Schlussphase - Bonn jetzt nur noch mit zwei Punkten Vorsprung

Die Opel Skyliners bleiben der Angstgegner der Telekom Baskets Bonn. Auch beim vierten Besuch in der Hardtberghalle seit 2000 konnten die Frankfurter die Punkte an den Main entführen. 73:70 (17:13, 13:25, 16:18, 24:18) stand es diesmal am Ende für die Gäste, der siebte Sieg im insgesamt achten Aufeinandertreffen beider Teams.3.500 Fans in der ausverkauften und völlig auf Karneval eingestellten Hardtberghalle mussten mit ansehen, wie eine furiose Aufholjagd ihrer Baskets am Ende doch noch abgefangen wurde. Zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff hatte Brad Traina die Bonner unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Zuschauer mit vier Punkten in Führung geschossen. Sein Dreier zum 66:62 war der Schlusspunkt eines großartigen Zwischenspurts des Tabellenführes, der bis dahin zumeist einem Rückstand hinterher laufen musste. Jetzt kochte die Halle, doch das Team von Headcoach Predrag Krunic konnte den Sack nicht zu machen. Statt dessen behielten die Gäste aus Frankfurt Nerven und Übersicht und legten bis sieben Sekunden vor dem Ende einen 9:0-Lauf zum 66:71 auf das Parkett. Eigentlich war das Spiel gelaufen. Bonns größte Party am Karnevalssonntag hatte einen mächtigen Dämpfer erhalten. Doch ein aus der Not geborener Dreipunkte-Wurf von Terrence Rencher, der dabei noch gefoult wurde, brachte die Telekom Baskets unverhofft noch einmal auf 70:71 heran. Es reichte jedoch nicht mehr. Renchers Versuch, den Bonus-Freiwurf an den Ring zu setzen, um so vielleicht noch einen Rebound für sein Team zu erreichen und sich durch schnelle Punkte in die Verlängerung zu retten, scheiterte. Im Gegenzug verwandelt Frankfurts Travis Conlan beide Freiwürfe, die im wegen eines schnellen taktischen Fouls der Baskets zugesprochen wurden, sicher zum 70:73-Endstand. Über weite Strecken der Begegnung sah es nicht so aus, als ob die Baskets überhaupt noch einmal an die Hessen heran kommen sollten. Zwar hatte man im ersten Viertel besonders durch den stark aufspielenden Brian Brown eine 17:13-Führung erzielen können, doch schon zu Beginn des zweiten Abschnitts wendete sich das Blatt. In nur sieben Minuten machten die Gäste aus Hessen aus einem 13:19-Rückstand eine 36:24-Führung. Das Spiel der Skyliners wirkte in dieser Phase frischer und durchdachter, das der Baskets müde und ideenlos. Entsprechend heftig fiel die Standpauke von Predrag Krunic in der Halbzeitpause aus. Mit Erfolg, denn nach dem Seitenwechsel drehten die Baskets auf. Brad Traina konnte in der 24. Minute das 38:40 erzielen. Bonn war wieder im Spiel. Die Gäste zeigten sich jedoch wenig beeindruckt und hatten schnell wieder neun Punkte zwischen sich und den Tabellenführer gebracht, der sich vor allem in der Offense schwer tat. Nur selten gelang es, eine freie Wurfposition gegen die starke Verteidigung der Skyliners zu erspielen. Statt dessen musste allzu oft aus der Bedrängnis abgeschlossen. Terrence Rencher war es, der neun Minuten vor dem Ende nochmals zum Angriff blies. Sein Dreier zum 51:56 riss die Fans von den Sitzen, die nun als sechster Mann ihr Bestes gaben. Frankfurt zeigte sich beeindruckt. Plötzlich spulten die Baskets ein wahres Feuerwerk an gelungenen Pässen und Körben ab. Dunkings von Aleksandar Nadjfeji und Branko Klepac, jeweils nach genialen Anspielen von Terrence Rencher, verwandelten die Halle in ein karnevalistisches Tollhaus, nur noch übertroffen von Brad Trainas Distanzwurf zum 66:62. Der Rest ist bekannt. Das Feuerwerk entpuppte sich als Strohfeuer. Am Ende gewannen die Gäste aus Frankfurt verdient mit 73:70. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Die erste Halbzeit war sehr schlecht. In der zweiten Halbzeit waren wir besser, haben aber taktisch schlecht gefoult." Frankfurts Coach Gordon Herbert: "Wir haben heute ein sehr gutes Team geschlagen. Am Ende waren die Körbe von Kasun und Roller entscheidend." Durch die Niederlage rückt Verfolger Alba Berlin in der Tabelle auf zwei Punkte an die Telekom Baskets heran. Der Deutsche Meister gewann sein Spiel bei den Bayer Giants mit 93:82.