Frischem fränkischen Wind nicht standgehalten

Telekom Baskets Bonn - s.Oliver Baskets 76:87 (13:24, 21:22, 23:17, 19:24)

Die Telekom Baskets hatten trotz verstärkter Aktivität beim Rebound große Schwierigkeiten gegen Würzburg (Foto: Jörn Wolter)

5.100 Zuschauer im Telekom Dome / Bonn mit 19 Prozent Trefferquote im ersten Viertel / Intensive Aufholjagd nach der Pause / Zweiter Würzburger Saisonsieg, erster unter Stefan Koch / Telekom Baskets am Mittwoch zu Gast bei CAI Zaragoza (Eurocup)

Gegen Teams aus Bayern scheinen die Telekom Baskets Bonn in dieser Saison nicht gewinnen zu können. Am elften Spieltag der Beko Basketball Bundesliga mussten die Telekom Baskets Bonn ihre dritte Niederlage einstecken. Waren die ersten beiden Niederlagen gegen die Euroleague-Teams aus München und Bamberg sicher kein Beinbruch, so schmerzt die heutige 76:87-Niederlage gegen den bis dahin Tabellenletzten s.Oliver Würzburg umso bitterer. Die Gäste präsentierten sich frischer, aggressiver und vor allem sicherer im Abschluss. Bonn dagegen mit einem rabenschwarzen Tag bei der Korbausbeute und vor allem vor Pause einfach nicht bereit, den Kampf aufzunehmen. Nach dem Seitenwechsel zeigte die Mannschaft endlich mit Herz und Leidenschaft, der Korb wurde jedoch an diesem Nachmittag jedoch nicht mehr der Freund der Telekom Baskets. Selbst die sonst so gute Freiwurfquote betrug magere 53%. 14 Bonuswürfe fanden nicht ihr Ziel.

Die Baskets zeigten sich gegen Würzburg besonders aktiv beim Rebound. Bonn griff sich allein im ersten Viertel sechs „Offensive-Boards“, bis zur Pause waren es immerhin bereits deren neun. Gleichzeitig wurden den s.Oliver Baskets im gleichen Zeitraum nur drei zweite Chancen gewährt. Als die Hausherren im dritten Abschnitt zur Aufholjagd ansetzten, kam gar kein weiterer gegnerischer Offensiv-Rebound hinzu. Bis zum Schluss sollte es dabei bleiben, auf der anderen Seite konnte Bonn jedoch von 15 zweiten Chancen nur wenig profitieren.

Von der Verteidigung der s.Oliver Baskets zu vielen Würfen gezwungen, avancierte Bonns Jared Jordan in der Endabrechnung mit 19 Zählern zum besten Punktesammler der Gastgeber. Der Telekom Baskets-Kapitän traf acht seiner elf Würfe aus dem Feld und verteilte „nebenbei“ immer noch sieben Assists.

Einen besonders guten Tag bei den Gästen erwischt hatte Ex-Juniorennationalspieler Maxi Kleber. Der bei den Franken von der Bank kommende Forward blieb im ersten Viert ohne Fehlwurf (neun Punkte) und trug damit einen Großteil zur komfortablen Würzburger Führung bei. Nach dem Seitenwechsel wusste der 21-Jährige weiterhin durch kluge Entscheidungen zu gefallen und sorgte unter anderem mit zwei Dreiern dafür, dass Bonn nicht den ersehnten Ausgleich erzielte - Kleber beendete die Partie mit 19 Zählern.

Die mit frischem Wind in den Segeln gekommenen s.Oliver Baskets machten von Beginn an klar, dass sie ihr Vorhaben, das Tabellenende schnellstmöglich verlassen zu wollen, entsprechend mit Taten unterstreichen würden (6:12, 6. Minute). Die Franken agierten physisch und mental stark, was ihnen früh einen zweistelligen Vorsprung einbrachte (13:24, 10. Minute). Der Trend hielt auch im zweiten Abschnitt an, wo Bonn es nicht schaffte, den gleichen Intensitätslevel wie die Gäste zu erreichen. Stattdessen stagnierte der Rückstand, was viel damit zu tun hatte, dass selbst freie Würfe der Hauherren nur selten ihr Ziel fanden (34:56, 20. Minute).

In der Halbzeitpause schienen Headcoach Mathias Fischer und sein Assistenz Carsten Pohl die richtigen Justierungen in der Verteidigung vorgenommen zu haben. Bonn wirkte deutlich aggressiver, die Rotationen stoppten Würzburgs zuvor flüssiges Passspiel oftmals abrupt und initiierten so diverse Fastbreaks. So passte es, dass Tony Gaffney per Dunk die magische Zehn-Punkte-Marke knackte (37:46, 22. Minute). Hatten die Telekom Baskets bis dahin nur selten von „Downtown“ geglänzt, sorgten David McCray und Jared Jordan kurz hintereinander mit Treffern von jenseits der 6,75 Meter-Linie für Hoffnung (51:56, 26. Minute).

Was Bonn aber auch tat, Würzburg hatte scheinbar stets eine passende Antwort parat und wahrte so eine kleine Führung (57:63, 30. Minute). Mit einem Putback-Dunk konnte Jamel McLean nochmals den Druck auf die fränkische Verteidigung erhöhen, was zusätzlich die 5.100 Zuschauer auf den Rängen zu stehenden Ovationen animierte (61:65, 32. Minute). Der sich anbahnende Führungswechsel blieb jedoch aus, da die Gäste ihr über drei Viertel erarbeitetes Selbstvertrauen beibehielten und sich den zweiten Saisonsieg nicht mehr nehmen ließen.

Mathias Fischer (Trainer Telekom Baskets Bonn):

„Würzburg hat einen guten Start hingelegt, den wir nicht kontern konnten. Wir mussten lange kämpfen, ehe wir im dritten Viertel ansatzweise zu unserem Rhythmus fanden. Im Angriff ist es uns nicht gelungen, die Spieler zu finden, wie wir es geplant hatten. Die Ansage war ganz klar, dass wir anders in die Spiele starten müssen, um nicht in die Situation zu geraten, die wir heute gesehen haben. Die Spieler waren mental nicht bereit, den Kampf anzunehmen. Wir wussten um die Würzburger Stärken, haben aber erst nach der Pause die Toughness entwickelt, die wir vorher hätten gebrauchen können“

Jared Jordan (#10 Telekom Baskets Bonn):

„Wir haben die Begegnung in der ersten Halbzeit verloren. Ich habe in meiner Zeit in Bonn schon viele verrückte Comebacks gesehen, aber heute hatten wir auch nicht das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Im dritten Viertel haben wir zu sehr auf den schnellen Führungswechsel hingearbeitet und uns von den Antworten Würzburgs aus dem Konzept bringen lassen.“

Stefan Koch (Trainer s.Oliver Baskets):

„Wir sind heute mit der Gewissheit nach Bonn gekommen, dass wir auf einen starken Gegner treffen würden. Der Mannschaft ist es gelungen, die Fortschritte, die wir im Training seit Mittwoch gemacht haben, heute aufs Feld zu bringen. Ich bin sehr dankbar dafür, wie das Team die Veränderungen aufgenommen und umgesetzt hat. Wir wollten den Ball mehr über den Pass bewegen und haben einige neue defensive Prinzipien einstudiert - das haben die Spieler sehr schnell aufgefasst und verinnerlicht.“

Maxi Kleber (#14 s.Oliver Baskets):

„Es ist uns gelungen, dass Bonn keinen Lauf hinlegen konnte und haben als Team immer zusammen gehalten - auch, als es zwischenzeitlich nochmal eng wurde. Vorgabe vom Coach war es, Bonn möglichst unter 80 Punkten zu halten, das ist uns gelungen.“


Telekom Baskets Bonn:

McCray (10/2 Dreier), Looby (0), Veikalas (11/2), Brooks (4), Mangold (3), Jordan (19/2, 7 Assists), Wolf (2), Koch (dnp), Gaffney (9, 7 Rebounds), Wachalski (1), McLean (17, 7 Rebounds)

s.Oliver Baskets:

Harris (7/1), Ugrai (0), Spoden (0), Stuckey (3/1), Little (8), Jacobson (8), McNaughton (16, 7 Rebounds), Kleber (19/2), McKinney (14/3), Boone (10), Carter (2)


Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn

So., 15. Dezember 2013 - 17:00 Uhr - Beko BBL
Telekom Baskets Bonn - medi Bayreuth (Beko BBL)

Mi., 18. Dezember 2013 - 19:30 Uhr - Eurocup
Telekom Baskets Bonn - Virtus Rom (Eurocup)

Do., 26. Dezember 2013 - 17:00 Uhr - Beko BBL
Telekom Baskets Bonn - TBB Trier (Beko BBL)



Der Beko BBL ALLSTAR Day am 18. Januar 2014 in Bonn

Am Samstag, den 18. Januar 2014, ist der Telekom Dome in Bonn zum zweiten Mal Schauplatz des Beko BBL ALLSTAR Day. Programmpunkte an diesem Tag, „der die zahlreichen Facetten dieser begeisternden Sportart in komprimierter Form abbildet“, wie es Beko BBL-Geschäftsführer Jan Pommer formulierte, sind das Beko BBL ALLSTAR Game, bei dem die besten nationalen und internationalen Korbjäger der Liga ihre Kräfte messen, der Dunking- und Drei-Punkte-Contest sowie das NBBL ALLSTAR Game mit den Top-Talenten aus der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL). Wie in den vergangenen Jahren auch wählen die Fans der Beko BBL wieder die Startformationen der beiden Teams.