"Gebaut wird nur das, was auch bezahlbar ist"

Interview mit OB Dieckmann (21.01.2003)

GA: Sie haben am 14. Mai 1999 auf dem Münsterplatz 7 000 Baskets-Fans versprochen, "alle Möglichkeiten für eine neue Halle ernsthaft zu prüfen". Viel ist seitdem nicht geschehen: Woran hapert es? Dieckmann: Ich kann die Ungeduld der Fans verstehen. Aber: Wir haben es mit einem Projekt von außergewöhnlicher Komplexität und hohen Kosten zu tun.

GA: Sie streben jetzt einen "breiten politischen Konsens" über das weitere Verfahren an. Wie soll der aussehen? Dieckmann: Ich will keinen politischen Streit, sondern Zusammenarbeit. Den Vorschlag des Hardtberger Bezirksvorstehers Lorth, das BGS-Grundstück in die Standortüberlegungen mit einzubeziehen, halte ich für richtig. Sein von der Landesregierung abgelehnter systemwidriger Finanzierungsvorschlag hat das Verfahren aber monatelang verzögert. Ich schlage dem Rat einen Projektbeirat aus Verein, Politik und Verwaltung vor, der das weitere Vorgehen koordiniert. GA: In zahlreichen Basketball-Bundesliga-Städten werden neue Hallen mit großem finanziellen Engagement der jeweiligen Kommunen finanziert. Wie will Bonn das Projekt unterstützen? Dieckmann: Bonn hat im Gegensatz zu einigen anderen Städten neben mehreren Hallen wie Sportpark Nord, Pennenfeld und Erwin-Kranz-Halle mit der Hardtberghalle eine bundesligataugliche Sportstätte. Die Telekom Baskets haben in dieser Halle eine Erfolgsgeschichte realisiert. In Bonn wird auch - im Gegensatz zu den anderen Städten - eine Kongress- und Veranstaltungshalle mit internationalem Standard gebaut. Die Haushaltslage der Stadt Bonn ist dramatisch. Deshalb muss der Verein jetzt Aussagen über seine Investitionsmöglichkeiten machen. Erst dann wird der Rat entscheiden können, welchen Beitrag er zur Verwirklichung der Hallenidee leisten kann. GA: Plädieren Sie für eine reine Baskets-Halle oder für eine Multifunktionshalle? Dieckmann: Es gibt viele Gründe, nur eine reine Baskets-Halle zu bauen; letztendlich wird das Nutzungskonzept und die Finanzierung entscheiden, ob und wieviel Multifunktionalität sich rechnet. Gebaut wird letztendlich nur das, was auch bezahlbar ist. GA: Welches Grundstück favorisieren Sie für die neue Halle? Dieckmann: Ich schlage das BGS-Gelände auf dem Brüser Berg und die Sportplätze an der Josefshöhe vor. Beide Grundstücke kommen in Frage.