General Anzeiger Online:Telekom Baskets warten "nicht ewig" auf Schiffner
Situation des Distanzschützen soll sich bald klären - Absage vom Wunsch-Vierer
Von Bernd Joisten, Bonn. Während sich in den anderen Vereinen das Personalkarussell dreht, hat sich die Verpflichtung eines neuen Leistungsträgers für die Position vier beim Basketball-Bundesligisten Telekom Baskets Bonn am Dienstag zerschlagen. "Wir hatten einen starken Spieler aus einer europäischen Liga an der Angel, der sich aber wieder für einen Europaligisten außerhalb Deutschlands entschieden hat", verriet Bonns Trainer Mike Koch. Solche Rückschläge seien unvermeidbar, wenn man mit dem Etat auch haushalten müsse. Koch: "Das kann immer passieren. Die Agenten versuchen halt, für ihre Spieler das Maximum herauszuholen. Gute Spieler sind nicht billig." Dennoch bleibt der Baskets-Trainer ruhig. Es bestehe kein Grund, in Hektik zu verfallen. Man sei ständig am Ball, einen guten Akteur zu verpflichten und habe auch noch einige Optionen. "Es ist nie so, dass man nur einen Wunschspieler hat. Es gibt drei bis vier Spieler, die ich mir auf der jeweiligen Position vorstellen kann. Mit einigen sind wir auch im Gespräch", sagt Koch. Eine große Rolle spielt in dieser Hinsicht auch die amerikanische Summerleague. Wenn die "Bewerbungszeit" für die NBA vorbei ist, strömen etliche Spieler nach Europa, um dort Fuß zu fassen. Die Sommerligen in Las Vegas und Orlando sind bereits vorüber. Die Sommerliga in Utah endet am Freitag. Alleine in der vergangenen Saison spielten rund 60 neue Amerikaner in der deutschen Bundesliga. Mike Koch: "Ich denke, dass sich bis zum Ende des Monats schon einiges bei uns entschieden hat." Es ist davon auszugehen, dass die Baskets für die Position des Aufbauspielers wieder einen Amerikaner aus dem Hut zaubern werden, der das Potenzial mitbringt, in der BBL als Volltreffer einzuschlagen. Bei der Bewertung der amerikanischen Spieler ist laut Koch ein gutes Informationsnetz sehr wichtig, da die Aussagen der Agenten und die geschickten Videobänder von Basketballspielen nicht immer die ganze Wahrheit sagen: "Ich habe dann auch schon Tapes von anderen Agenten zugeschickt bekommen. Mit meinen vielen Kontakten kann man da schon eine nähere Auswahl für einen potenziellen Neuzugang treffen." Koch will sich bei der Auswahl der Neuzugänge aber auch nicht allzuviel Zeit lassen: "Wir wollen sicher nicht Mitte August die Spieler nehmen, die bis dahin noch keinen Vertrag haben. Dann sinken zwar die Preise, aber die Teams sind teilweise schon im Trainingslager." Klären soll sich auf jeden Fall bis Ende des Monats die Situation um den Distanzschützen Jeff Schiffner. Koch hat noch keine Informationen aus Amerika. Schiffners Familie möchte den Sohn ins eigene Unternehmen integrieren. Koch: "Wir werden nicht ewig auf seine Entscheidung warten."