General Anzeiger vom 10.03.04:Starke Teamleistung sichert den Sieg
Telekom Baskets Bonn gewinnen beim MBC mit 91:83 - Nnamaka überragend
Bonn. Mit einer Teamleistung wie sie vorbildlicher nicht sein kann haben die Telekom Baskets Bonn die erste große Hürde ihres schweren Restprogramms in der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga genommen. 91:83 (24:29, 26:18, 16:21, 25:15) besiegten sie am Dienstagabend den Mitteldeutschen BC und schoben sich damit auf Platz zwei der Tabelle.Die Statistik verdeutlicht schon, dass alle an diesem wichtigen Erfolg beteiligt waren, denn gleich sechs Spieler punkteten zweistellig. Allen voran einer, den man normalerweise als Schützen nicht unbedingt auf der Rechnung hat: Oluoma Nnamaka. Der schwedische Nationalspieler erzielte am Dienstag in gut 23 Minuten Einsatzzeit 17 Punkte und widerlegte zumindest in dieser Partie seinen Ruf als nicht allzu durchschlagskräftiger Angreifer. Wenn Bonns Trainer Predrag Krunic seiner Mannschaft erst einmal drei Tage trainingsfrei gibt, dann muss sie schon etwas Besonderes geleistet haben. Denn es war nicht einfach, im mit 3 000 Zuschauern ausverkauften Hexenkessel Jahrhunderthalle, darunter etwa 40 Bonner Fans, kühlen Kopf zu bewahren. Von Beginn ging es hoch her - zunächst zum Leidwesen der Baskets. Sie wurden in den ersten Minuten vom mit viel Elan startenden MBC förmlich überrollt und verloren auch noch die Nerven. Rimantas Kaukenas war es, dem nach seinem frühen zweiten Foul der Kragen platzte. Er beschwerte sich beim Schiedsrichter und kassierte gleich ein Technisches Foul hinterher und musste erst einmal zum Abkühlen auf die Bank. Der MBC nutzte die Unordnung im Bonner Spiel zur einer 15:7- und 19:11-Führung. Doch immer wenn es eng wurde, zeigten die Baskets Biss in der Verteidigung und Entschlossenheit im Angriff. Welchen Spieler auch immer Krunic aufs Feld brachte, er sorgte auf seine Weise für Impulse. Wie Djordje Djogo: eingewechselt, Maß genommen, Dreier versenkt - nur noch 21:23 (8. Minute) Nur in der Abwehr standen die Bonner noch nicht richtig. "Dem MBC fällt es zu leicht, zum Korb zu ziehen. Der Gegner muss früher gestoppt werden", analysierte Baskets-Sportmanager Arvid Kramer im Netradio. Profiteur war oft "Iceman" Wendell Alexis, der mit 26 Punkten Topscorer des Abends war. Doch die meisten seiner Mitspieler zogen nicht auf gleichem Niveau mit. An einer im zweiten Viertel deutlich besseren Bonner Abwehr gelang dem Team von Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann bis zur Pause nicht mehr viel. Kaukenas brachte seine Farben in der 16. Minute erstmals in Führung (36:35), markierte zwei Minuten später gar das 42:35. Und beim 50:44 kurz vor der Pause hatte Djogo bereits seinen dritten Dreier verwandelt. Dennoch mussten die Bonner noch einmal zittern. Nach einem weiteren Technischen Foul, diesmal gegen Krunic, zog der MBC davon: 62:68 gegen die Baskets (29.). Doch angeführt von Nnamaka, der traf, blockte und rackerte, bogen sie im letzten Viertel auf die Siegerstraße ein und ließen sich nach einer 80:70-Führung (35.) auch nicht mehr vom 80:77-Anschluss durch Alexis beirren. Die Spieluhr mussten die Mitteldeutschen immer öfter mit Fouls anhalten. An der Freiwurflinie behielten die Bonner dann meist die Nerven. Mitteldeutscher BC: Markoishvili 4 Punkte, Nikagbatse 8, Burke 11/2 Dreier, Machowski 5/1, Elvikis 3/1, Leslie 6/1, Arigbabu 6, Alexis 26/1, Ringström 2, Petravicius 12. Telekom Baskets Bonn: Djogo 14/4, Lazoukits 2, Nadjfeji 14, Nnamaka 17, Jackson 13, Capin 13/1, Huber-Saffer, Kaukenas 14, Klepac 4. Trefferquote: MBC 48 Prozent (1. Halbzeit 58 Prozent), Bonn 57 Prozent (1. Halbzeit 56 Prozent). Rebounds: MBC 33 - Bester: Petravicius 8, Bonn 30 - Bester: Nadjfeji 7. Ballverluste: MBC 15, Bonn 16. Ballgewinne: MBC 5, Bonn 5.