General Anzeiger vom 10.10.03:Zum Auftakt nur die Nerven behalten
Die Telekom Baskets Bonn starten am Samstag mit dem Heimspiel gegen Leverkusen in die Bundesliga - Trainer Krunic verlangt eine harte Verteidigung
Bonn. Beinhart in der Verteidigung, aber im Angriff nicht zu viel wollen - mit dieser Devise schickt Trainer Predrag Krunic die Telekom Baskets Bonn ins Auftaktspiel der Basketball-Bundesliga. Am Samstag sind um 19.30 Uhr in der Hardtberghalle die Bayer Giants Leverkusen zu Gast.Da werden Erinnerungen wach. In der vergangenen Saison setzten die Giants den Baskets im Viertelfinale mächtig zu und hatten nach einer 2:0-Führung sogar zwei Matchbälle. Erst durch eine große Energieleistung gelang es den Bonnern, mit drei Siegen in Folge das Halbfinale zu erreichen. Und obwohl Leverkusen mit John Best einen der besten Power Forwards der Liga in Richtung Berlin ziehen lassen musste und mit Nate Fox einen weiteren starken Mann unter dem Korb verloren hat, sieht Krunic den Gegner nicht geschwächt. Kopfzerbrechen bereitet dem 35-Jährigen vor allem Carl Brown. Der kleine Amerikaner, der lange Jahre in Trier spielte und entscheidend dazu beitrug, dass die Moselstädter sich zu einem Angstgegner der Bonner entwickelten, hat auf seine alten Tage noch einmal eine neue Herausforderung angenommen. "Er wird zeigen wollen, was noch alles in ihm steckt", meinte Krunic. Viel Aufwand hat er betrieben, seine Spieler auf die Spielweise des 36-Jährigen einzustellen. Krunic: "Sie müssen wissen, dass Brown an einem guten Tag aus allen Lagen treffen und ein Spiel alleine entscheiden kann." Entsprechend konzentriert müssten die Baskets in der Verteidigung arbeiten. Dazu kommen im Spielaufbau mit Dennis Wucherer und Demond Greene zwei weitere korbgefährliche Guards. Und unter dem Korb hätten die Giants die Abgänge gut kompensiert. Das gelte in erster Linie für den erfahrenen Center Marek Andruska sowie dem Ex-Gießener Ajmal Basit. Dazu kommt mit Nationalspieler Sven Schultze eine bewährte Kraft. Wichtig ist für Krunic, dass seine Truppe im Angriff die Nerven behält: "Die Gefahr ist groß, dass die Spieler zuviel auf einmal wollen." Mit überhasteten Würfen oder mit Ballverlusten würde sie den Stärken des Gegners nur entgegenkommen. Und die liegen beim Rebound, den überfallartig angelegten Schnellangriffen und den Distanzwürfen. Vor allem Brown ist dafür bekannt, dass er auch gerne von weit hinter der Dreierlinie sein Glück versucht. Glaubt man Giants-Coach Heimo Förster, hat seine Truppe in dieser Saison das Zeug dazu, Großes zu leisten. In der Bildzeitung nannte er das Saisonziel "in den Play-offs Heimrecht haben, also Platz eins bis vier". Förster ehrgeizig Über seine Startformation wollte Krunic nicht reden, doch hat sich in der Vorbereitung folgende erste Fünf herauskristallisiert: Aleksandar Capin und Rimantas Kaukenas im Spielaufbau, Altron Jackson auf dem Flügel sowie unter dem Korb Center Miladin Mutavdzic und Power Forward Aleksandar Nadjfeji. Letztgenannter wirkte in den bisherigen Testspielen nicht so stark wie gewohnt. Für Krunic ist das keine Überraschung: "Seine Spielweise und Laufwege müssen die Teamkollegen noch besser kennenlernen." Nicht im Aufgebot werden am Samstag der verletzte Greg Miller (Bänderdehnung) und Branko Klepac stehen. Der Bonner Kapitän befindet sich nach seiner Achillessehnen-Operation gerade im Aufbautraining. Mit der Mannschaft hat er noch nicht trainiert.