General-Anzeiger vom 27.03.03:Mit Zahn und Mundschutz in Braunschweig

Aleksandar Nadjfeji meldet sich bei den Telekom Baskets Bonn einsatzbereit - Trainer Krunic erwartet am Samstag in der Basketball-Bundesliga einen sehr gefährlichen Gegner - "Wir sind noch nicht durch"

Bonn. Es war ein zahnlos wirkendes Lachen, aber deshalb nicht weniger herzlich. "Der Sieg in Berlin hat uns richtig gut getan. Jetzt wollen wir auch die Tabellenführung behalten und als Erster in die Play-offs gehen", meinte Aleksandar Nadjfeji kurz nach dem wichtigen Sieg der Telekom Baskets Bonn bei Alba Berlin. Zahnlos war der Bonner Power Forward natürlich nicht, aber der Verlust eines Schneidezahnes hatte doch eine große Lücke in seinem Oberkiefer hinterlassen. Der schnelle Gang in ein Krankenhaus hat sich aber offenbar gelohnt. "Der Zahn wurde wieder eingesetzt. Die Chancen stehen gut, dass er wieder anwächst", sagte Predrag Krunic, Trainer des Basketball-Bundesligisten. Von einer Pause will Nadjfeji aber nichts wissen. Schon im schweren Spiel bei TXU Braunschweig am Samstag (19.30 Uhr, Volkswagenhalle, live über das Baskets Internet-Radio) steht der Jugoslawe wieder auf dem Feld - mit Mundschutz. Krunic versucht die Euphorie, die nach dem Sieg in Berlin um sich greift, zu bremsen: "Wir sind noch lange nicht durch. Braunschweig ist eine sehr gefährliche Mannschaft, und unter unseren weiteren Gegnern sind bis zum Ende der Normalrunde noch zwei Play-off-Teilnehmer." Damit spielte Krunic auf Oldenburg und Leverkusen an, das allerdings noch zittern muss. Vermeintlich leicht ist die Aufgabe beim Tabellenletzten in Trier. "In unserem Restprogramm gibt es keine leichten Gegner" Beim Adjektiv "leicht" zuckt Krunic ein wenig zusammen: "Es gibt keine leichten Gegner." Trainer müssen das sagen. Aber auf Braunschweig trifft dieser Satz auf jeden Fall zu. Der klare 86:74-Erfolg aus dem Hinspiel in Bonn hat keine Aussagekraft. Damals fehlten TXU-Coach Ken Scalabroni, der Anfang des Jahres zum besten Trainer der Hinrunde gewählt worden war, drei wichtige Spieler. Allen voran Spielmacher Gordan Firic, vor dem Krunic allergrößten Respekt hat. "Er ist der Kopf der Mannschaft. Er zieht die Fäden oder punktet selbst. Durch seine Anwesenheit gewinnen seine Mitspieler an Qualität." Ebenfalls im Hinspiel nicht dabei waren die beiden Finnen Markku Larkio und Mikko Noopila. Welches Potenzial im TXU-Team schlummert, zeigte unlängst ihr Auftritt bei Alba Berlin, als sie den Meister im Verlaufe der ersten Halbzeit phasenweise vorführten, dann aber nach der Pause gegen die kompromisslose Berliner Verteidigung Wirkung zeigten. Krunic: "Und nur so können auch wir in Braunschweig bestehen." Keine andere Mannschaft versucht ihr Glück so oft aus der Distanz wie die Norddeutschen, wobei der Amerikaner Pete Lisicky in dieser Disziplin am gefährlichsten ist. "Aber fast jeder im Team", so Krunic, "kann Dreier werfen." Selbst die TXU-Center Walter Palmer (2,14 Meter), Szymon Szewczyk (2,08) und Joakim Blom (2,11) sind da keine Ausnahmen. "Das macht die Braunschweiger so unberechenbar. Wir werden über 40 Minuten voll konzentriert spielen müssen", sagte Krunic. Über "Fan-gerechte" Preise freuen sich die Telekom Baskets Bonn für die Fahrt mit dem Sonderzug zum "Top Four" um den BBL-Pokal am 26./27. April in der Max-Schmeling-Halle in Berlin. Nur zehn Euro müssen Jugendliche/Schüler unter 18 Jahren für eine Übernachtung mit Frühstück im Hotel "Generator" in Berlin (zwei S-Bahn-Stationen von der Halle entfernt) bezahlen. Erwachsene und Studenten/Auszubildende können bei der Anmeldung eine Übernachtung mit Frühstück für 22 Euro buchen. Die Preise für die Zugfahrt und ein Zweitages-Kombiticket für alle vier Top-Four-Spiele: Erwachsene 89 Euro, Studenten/Schüler/Kinder 59 Euro; Fanklub-Mitglieder erhalten 10 Euro Rabatt. Anmeldungen sind am Freitag, 28. März, und Montag, 31. März, von 18 bis 20 Uhr im Foyer der Hardtberghalle möglich. Selbstfahrer können Kombi-Eintrittskarten erst beim zweiten Termin buchen. Der Zug fährt am Freitag, 25. April, gegen 24 Uhr im Bonner Hauptbahnhof ab. Die Rückkehr ist für Montag, 28. April, gegen 5.45 Uhr geplant.