Generalprobe geglückt

91:83-Sieg gegen Brandt Hagen Sasa Nadjfeji mit 27 Punkten und elf Rebounds bester Bonner Telekom Baskets gut gerüstet für Saporta-Cup-Match gegen Belgrad

Nach Avitos Gießen zog jetzt auch der zweite "Favoritenschreck" gegen die Telekom Baskets den Kürzeren. Vor 3.300 Zuschauern in der Bonner Hardtberghalle kamen Gastgeber am Samstagnachmittag zu einem fast ungefährdeten 91:83-Start-Ziel-Sieg über Brandt Hagen. Fast deshalb, weil die Baskets im letzten Viertel fünf Minuten lang keinen Korb erzielten und eine sichere Führung beinahe noch verspielten. Dabei wurden die "Zwiebäcke" ihrer Favoritenschreck-Rolle nur am Ende gerecht. In den letzten Wochen hatte man in der s.Oliver-BBL in Leverkusen und gegen Frankfurt gewinnen können, im Hinspiel gab es auch für die Telekom Baskets an der Volme nichts zu holen. An diesem Samstag dominierten jedoch über weite Strecken die Bonner. Von Beginn an zeigte der deutsche Vizemeister attraktives Kombinationsspiel, vor allem wenn es galt, die großen Spieler wie Aleksandar Nadjfeji und Mike Mardesich unter dem Hagener Korb in Szene zu setzen. Meisterlich dabei die Anspiele vom besten Assist-Geber der Liga, Terrence Rencher. Bemerkenswert auch die Vielseitigkeit eines Mike Mardesich, der sich, wie Rencher, mit vier Assists in den Scouting-Bogen eintrug, gleichzeitig zwölf Punkte und sieben Rebounds markierte. Auffälligster Spieler war diesmal jedoch Aleksandar Nadjfeji. Unter den Augen seiner aus Belgrad angereisten Eltern, machte der Jugoslawe in Bonner Reihen ein Klassespiel. Mit 27 Punkten und elf Rebound war Nadjfeji maßgeblich am fünften Sieg in Folge der Telekom Baskets beteiligt. Aber auch die Gäste aus Hagen spielten munter mit, ohne jedoch die Glanztat der vergangenen Woche, als man die Opel Skyliners in eigener Halle hauchdünn besiegen konnte, wiederholen zu können. Bonns Coach Predrag Krunic zeigte sich zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. Wir haben heute über weite Strecken sehr gut als Team harmoniert. Abgesehen vom letzten Viertel war die Leistung ok", so der jüngste Coach der s.Oliver-BBL nach dem Abpfiff. Bis zur Pause hatten die Telekom Baskets ihren Gegner aus Westfalen fest im Griff. 15 Punkte betrug der Vorsprung der Bonner beim Seitenwechsel (50:35). Da war für viele Fans die gelungene Revanche für die Hinspiel-Niederlage in Hagen bereits beschlossene Sache. Fastbreaks, Zauberpässe und krachende Dunkings rissen die Zuschauer gleich mehrmals von den Sitzen. Die Baskets spielten auf hohem Niveau. Immer, wenn Gefahr bestand der Vorsprung könnte einstellig werden, drehte Bonn kurz auf und legte nach. Die Defense wurde kurz angezogen und schon profitierte man von Ballgewinnen. Zehn Steals gelangen den Baskets in diesem Spiel, nur dreimal konnte Hagen den Ball klauen. Wie zur Halbzeit, führten die Hausherren auch nach dem dritten Viertel komfortabel (76:63). Dass die Zwiebäcke im letzten Viertel doch noch bis auf drei Punkte herankamen (76:73) verdankten sie vor allem der Nachlässigkeit der Bonner, die trotz bester Gelegenheiten fünf Minuten lang keinen Treffer erzielten, und Hansi Gnad, der zum 10:0-Lauf der Gäste acht Punkte beisteuerte. Aber die Baskets hatten ja noch Aleksandar Nadjfeji. Der Allstar-Spieler erlöste die Bonner Fans mit einem Dunking zum 78:73 und setzte gleich noch einen Dreier hinterher. Als dann beim nächsten Angriff Hurl Beechum ebenfalls von der Dreierlinie zum 84:75 (36.) traf, hatten die Baskets den Kopf wieder aus der Schlinge gezogen. Auch deshalb, weil sie in den entscheidenden Szenen ihre Würfe trafen, Hagen aber mit seinen Distanzschüssen glücklos blieb. Am Ende siegen die Baskets doch noch sicher mit 91:83 und zeigen sich gut gerüstet für das wichtige Saporta-Cup-Spiel gegen Belgrad am kommenden Dienstag. Nach dem überraschenden 91:88-Hinspiel-Erfolg in der serbischen Hauptstadt, würde in der Bonner Hardtberghalle sogar eine knappe Niederlage reichen, um das Viertelfinale des Saporta-Cups zu erreichen. Spielbeginn ist 19.30 Uhr. Radio Bonn/Rhein-Sieg überträgt die Begegnung live ab 19.00 Uhr.