Gestandene Eurofighter

Telekom Baskets spielen am Sonntag in der Hardtberghalle gegen Oldenburg

Soviel europäische Qualität war in Oldenburg noch nie, urteilte das Basketball-Magazin FIVE über die neuformierte Oldenburger Mannschaft. Keine US-Rookies mehr, stattdessen nur gestandene Euro-Fighter mit Langzeitverträgen. Auch wenn man in der Hinsicht in der BBL nur mutmaßen könne, so war das Magazin sich auch mit Blick auf einen weiteren Superlativ ziemlich sicher: So teuer waren die Donnervögel noch nie. Nun gut, nach vier Erstrundenpannen in Folge und dem Verpassen der Playoffs im vergangenen Jahr, musste bei den EWE Baskets auch etwas passieren. Der Club, der schon seit einigen Jahren große finanzielle Anstrengungen unternimmt, um sich in der BBL-Leistungsspitze zu etablieren, feuerte als erstes Trainer Don Beck (mittlerweile in Belgien beschäftigt) und entschied sich nach langen Jahren amerikanischer Basketball-Schule für die jugoslawische, indem er Ex-Baskets-Trainer Predrag Krunic (Gratulation nachträglich, Predag!) verpflichtete. Dessen neue Mannschaft ist trotz eines Durchschnittsalters von nur 25 Jahren beileibe nicht unerfahren, sondern eine gute Mischung aus Routinie und Rohdiamant. Da ist zunächst der Denker und Lenker auf dem Feld, den sich der neue EWE-Trainer in Bonn geangelt hat: Dass Jason Gardner trotz vergleichsweise kleiner Statur in der BBL keinen Gegenspieler zu fürchten braucht, hat er zuletzt mit Auszeichnung (14,8 Punkte/4 Rebounds im Schnitt) unterstrichen. Sein Stellvertreter ist der junge Serbe Branislav Ratkovica (22), der in seiner Heimat für Mega Ishrana 8,8 Punkte pro Spiel erzielte. Große Hoffnungen ruhen auf dem neuen Shooting-Guard, dem 25-jährigen Ricky Paulding, ein erfahrener Euro-Swingman, der in der Spieltzeit 06/07 für Gravelines Dünkirchen (Frankreichs BBL) im Schnitt 13,2 Punkte im Schnitt erzielte. Man hofft in Oldenburg, dass der 2004 von den Detroit Pistons an 54. Stelle gedraftete Shooter in die Fußstapfen von Donnervögel-Legende Tyron McCoy treten wird. Paulding hat wie Krunic in Oldenburg den längsten Arbeitsvertrag erhalten jeweils über drei Jahre. Ebenfalls ein international erfahrener Spieler ist der 2,03 Meter lange kroatische Guard (!) Jasmin Perkovic, der für AEK Athen in der vergangenen Spielzeit durchschnittlich 9,4 Punkte bei 60-prozentiger Zweierquote erzielte ein harter Arbeiter Marke Steven Hutchinson. Der fünfte Guard im Team, der Jugoslawe Miladin Pekovic, kommt wie Youngster Ratkovica vom Club Mega Ishrana (06/07: 17,4 Punkte pro Spiel). Kroatiens Ex-Nationalspieler Branimir Longin, ein ehemaliger Teamkollege von Nationalcenter Patrick Femerling, ist auf der Flügelposition zuhause und spielte zuletzt für KK Zaddar (7 Pkte./Sp.). Auf der Power-Forward-Position sollen es Talent Milan Majstorovic (zwei Jahre Spanien, aber kaum gespielt) und der einzig verbliebene Spieler des Vorjahres, Daniel Strauch, richten. Dafür verspricht US-Center Dan McClintock reichlich ULEB-Cup-Routine (unter anderem Nancy) und hohe Trefferquoten (10,1 Pkte./Sp.). Die besten Werfer bei der knappen 55:57-Auftaktniederlage der Oldenburger beim Bamberger Meister hießen Jasmin Perkovic (17 Pkte./11 Rebounds) und Jason Gardner (10 Pkte.). Das Spiel beginnt am Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen und am Spieltag ab 15.30 Uhr an der Tageskasse.