Gesucht: Rezept gegen Distanzwerfer
Telekom Baskets treffen am Sonntag auf Bayer Giants Leverkusen
Womöglich ist dies die letzte Saisonvorschau für den Leverkusener Erstliga-Basketball, unkte der Leverkusener Anzeiger Anfang Oktober wohl nicht zu Unrecht, nachdem die Bayer AG Mitte des Jahres bekannt gegeben hatte, dass sie ihr Sponsoring nicht nur für den Leverkusener Basketball nach dieser Saison einstellen werde. Ob die Basketballer aus der Farbenstadt Ersatz finden werden, steht in den Sternen. Das neue Motto jedenfalls, unter das die Bayer Giants ihre Heimspiele in dieser Saison stellen, klingt schon sehr nach Abschied in Form nostalgischer Rückbesinnung: Seit 40 Jahren gehören wir der Bundesliga an, haben in dieser Zeit 14 Meistertitel und zehn Pokalsiege geholt. Das ist eine Bestleistung in Deutschland. Und das wollen wir in dieser Saison noch mal ins Bewusstsein rufen. Daher werden wir jedes Heimspiel unter das Motto eines unserer größten Erfolge stellen, erklärte Manager Otto Reintjes. Vielleicht ist davon ja mittlerweile doch etwas abgefärbt auf die aktuelle Leverkusener Bundesliga-Mannschaft, die seit drei Spielen ihre Kritiker Lügen straft: 83:67-Heimsieg gegen Berlin, 91:73-Auswärtssieg in Frankfurt und zuletzt gingen auch die Kölner in Leverkusen ein weiteres Mal baden, obwohl die Domstädter in der Dopatka-Halle zur Halbzeit noch mit 42:28 in Front lagen. Doch dann drehten Kuczmann & Co. das Spiel mit neun erfolgreichen Dreiern bei elf Versuchen noch um. Erfolgreichster Giants-Werfer war Tyron McCoy mit 18 Punkten und vier entscheidenden Dreiern. Die herausragende Leistung des Ex-Oldenburgers, der in Leverkusen einen Vertrag mit Ausstiegsklausel besitzt, ließ die Gerüchteküche brodeln: Wird etwa der gerade von Leverkusen nachträglich Verpflichtete schon bald auf die andere Rheinseite wechseln? fragte der Kölner Stadt-Anzeiger und erhielt von Manager Reintjes keine erschöpfende Antwort. Für die vielen Dreier der Giants (54 in sechs Spielen) zeichnen in dieser Saison neben McCoy und Nate Fox vor allem auch der neue US-Aufbauspieler Brendan Winters (17 Treffer bei 37 Dreier-Versuchen) verantwortlich. Neu sind in Leverkusen auch der kanadische Nationalcenter Ransford Brempong (1,5 Blocks pro Spiel) und US-Guard Zack Whiting (9,5 Punkte/Spiel). Die Stärke der Leverkusener liegt auf den Außenpositionen. Im Heimspiel beispielsweise gegen Titelfavorit Alba Berlin trafen die Giants zehn Dreier, insgesamt sechs Spieler punkteten zweistellig: Eric Taylor (17), Fox (14), Whiting (14), Beckham Wyrick (13), McCoy und Brant Bailey (je 10). Die Telekom Baskets sind also gut beraten, sich vor dem Derby etwas Wirkungsvolles zur Distanzwurf-Bekämpfung einfallen zu lassen. Das Spiel der Telekom Baskets gegen die Bayer Giants beginnt am Sonntag, 4. November 2007, um 15.00 Uhr in der Hardtberghalle und wird von BBL.TV live übertragen. Tickets gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket und am Sonntag an der Tageskasse ab 13.30 Uhr.