Giants ohne Chance
Telekom Baskets überrollen Leverkusen 98:75 - Bonn gewinnt zweites Viertel mit 35:13 - Rencher mit neun Assists und 19 Punkten
Am letzten Spieltag des Jahres in der s.Oliver BBL konnten die Telekom Baskets ihre Tabellenführung eindrucksvoll untermauern. Mit einem deutlichen 98:75-Erfolg (25:16, 13:35, 15:20, 22:27) bei den Bayer Giants aus Leverkusen, fuhren die Bonner ihren zweithöchsten Auswärtssieg in über sechs Jahren Bundesliga ein. Der dreimalige Deutsche Vizemeister überwintert damit bis zum ersten Spiel im neuen Jahr, am 12.01.03 gegen Braunschweig, mit 20:4-Punkten als alleiniger Tabellenführer.1.500 Bonner Fans hatten sich 40 km rheinabwärts in die ausverkaufte Wilhelm-Dopatka-Halle begeben, um ihr Team zu unterstützen. Dies war im ersten Viertel auch bitter nötig, denn die Giants legten los wie die Feuerwehr. Dem schnellen Spiel der Hausherren hatten die Baskets, die ohne Greg Miller (Blinddarmentzündung) antreten mussten, zunächst wenig entgegen zu setzen. Das Umschalten von Angriff auf Verteidigung ließ stark zu wünschen übrig; Bonn musste sich jeden Korberfolg hart erarbeiten, nur um dann mit anzusehen, wie der Bayer-Truppe im direkten Gegenzug leichte Fastbreak-Punkte gelangen. Nach neun Minuten hatten die Giants bereits einen 13-Punkte-Vorsprung heraus gespielt. Baskets-Coach Predrag Krunic musste reagieren und brachte für den glücklos agierenden Brian Brown den Defensiv-Spezialisten Oluoma Nnamaka. Von da ab lief es plötzlich im Bonner Team. Die Defense verdiente nun diesen Namen und Terrence Rencher drückte mehr und mehr dem Spiel seinen Stempel auf. Bis zum Ende des ersten Viertels verkürzten die Baskets den Rückstand auf neun Punkte (16:25), um dann in einem furiosen zweiten Viertel durchzustarten, das mit 35:13 an die Bonner gehen sollte. Brad Traina, Terrence Rencher und Aleksandar Nadjfeji drehten jetzt groß auf; das Spiel der Gastgeber biss sich dagegen allzu oft an der starken Bonner Verteidigung fest, bei der sich vor allem Oluoma Nnamaka und Branko Klepac Bestnoten verdienten. Aus einem 13-Punkte-Rückstand hatten die Baskets bis zum Seitenwechsel einen 13-Punkte-Vorsprung gemacht, und auch nach der Pause hielten die Bonner den Druck aufrecht. Terrence Rencher hatte die Begegnung stets im Griff und kürte seine starke Leistung mit insgesamt neun Assists, drei Steals und 19 Punkten. Das Spiel der Giants zerbrach zunehmend. Lediglich John Best (25 Punkte) und Sven Schultze (19 Punkte) hielten noch dagegen. Einen rabenschwarzen Tag erwischte Dennis Wucherer, dem nur ein einiger Freiwurf gelang. Auch in den letzten zehn Minuten ließen die Telekom Baskets nichts mehr anbrennen. Der Vorsprung konnte sogar bis 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff auf 28 Punkte ausgebaut werden (94:66). Am Ende gewannen die Baskets überaus deutlich mit 98:75 und die 1.500 Bonner Fans feierten Weihnachten bereits zwei Tage vor Heiligabend. Giants-Coach Heimo Förster: "Die Jungs müssen endlich mal kapieren, dass wir nicht gegen jeden Gegner nur scoren können sondern auch mal zwischendurch in der Verteidigung arbeiten müssen." Baskets-Coach Predrag Krunic: "Das war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Im zweiten Viertel haben Nnamaka und Klepac die Bayer-Offensive stoppen können."