Hardtberghalle feiert ersten Heimsieg

Telekom Baskets siegen im Rheinderby gegen Altmeister Bayer Giants Leverkusen mit 78:64 Bonner Basketballer überzeugen erneut mit geschlossener Mannschaftsleistung Alle Spieler punkten, jeder spielt mehr als 13 Minuten

Das war eine Heimpremiere ganz nach dem Geschmack der 3.500 Zuschauer in der ausverkauften Hardtberghalle. Die Telekom Baskets Bonn besiegten am 2. Spieltag der Basketball-Bundesliga den rheinischen Rivalen aus Leverkusen mit 78:64 (18:27, 17:11, 14:10, 29:16) und konnten ihre gute Leistung aus dem Auftaktspiel bei Alba Berlin durch eine deutliche Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause bestätigen. Für viele Bonner Spieler war es der erste Auftritt in eigener Halle und vor den eigenen Fans. Entsprechend nervös, wenn nicht gar verkrampft gingen einige Akteure zu Werke. So war es kein Wunder, dass die Baskets einen schlechten Start erwischten und nach zehn Minuten bereits 18:27 zurück lagen. In der Verteidigung knirschte noch so manches Sandkorn und besonders den Distanzschützen der Giants wurde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, die sich mit fünf verwandelten Dreiern in den ersten zehn Minuten bedankten. Im zweiten Viertel zeigte sich das Team von Headcoach Michael Koch vor allem in der Defense stark verbessert. Belegt dafür war eine Durststrecke der Gäste, die erst nach über fünf Minuten durch die ersten Punkte von Wyrick beendet wurde. In der gleichen Zeit hatte Bonn durch einen 10:0-Lauf den Rückstand in eine 28:27-Führung verwandelt (16.). Spätestens jetzt hatten die Baskets die Schwächen des ersten Viertels ausgemerzt. Beim Rebound gewann man die Oberhand (insgesamt 40:33) und eine effektive Zonenverteidigung zwang die Gäste zu schlechten Würfen. Doch in der Offense sah es auch für Bonn kaum besser aus. Die intensive Verteidigung beider Teams ließ die Wurfquoten in den Keller rutschen. Der Spannung tat dies jedoch keinen Abbruch. Obwohl es erst der 2. Spieltag der Saison war, erlebten die Fans beider Lager ein Spiel voller Intensität, fast schon mit Play-Off-Charakter. Entsprechend lautstark ging es auch auf den Tribünen zur Sache. 35:38 stand es zur Halbzeit und bis weit in das letzte Viertel sollte sich am Abstand beider Teams zueinander wenig ändern. Erst ein Korbleger des umsichtig spielenden Jason Gardner in der 34. Minute zum 55:51 brachte wieder eine nennenswerte Führung für die Baskets. Als im direkt anschließenden Angriff Artur Kolodziejski einen Distanzwurf zum 58:51 versenkte, kippte das Spiel endgültig zu Gunsten der Hausherren. Bonn war jetzt hellwach und nutze jeden Fehler der Gäste gnadenlos aus, die sich immer mehr in Einzelaktionen verzettelten. Drei Minuten später markierte ein Korbleger des starken Bonner Centers Bernd Kruel erstmals eine Zehn-Punkte-Führung der Baskets (68:58, 37.). Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung geriet der erste Heimsieg der Saison nicht mehr in Gefahr, der mit 78:64 höher ausfiel, als über weite Strecken des Spiels vermutet. Wie schon beim Auftakt in Berlin überzeugten die Baskets besonders durch ihre Ausgeglichenheit. Alle neun eingesetzten Spieler konnten sich bei Punkten und Rebounds in den Scoutingbogen eintragen. Alle spielten fast 14 Minuten oder mehr. Baskets-Coach Michael Koch: Im dritten Viertel haben wir uns als Mannschaft ins Spiel zurückgespielt. Wir haben uns permanent in der Defense verbessert. Schön war für mich mitzuerleben, dass wir durchgängig als Team aufgetreten sind. Für viele Spieler war es heute der erste Auftritt in der Hardtberghalle, da war die große Nervosität verständlich. Giants-Coach Achim Kuczmann: Kompliment an Bonn, die am Schluß das Spiel verdient gewonnen haben. Letztes Jhr waren wir es, dieses Jahr eben die Baskets, die am Ende einen guten Lauf hatten. Wir konnten in diesen letzten drei Minuten nicht mehr mithalten. Über die gesamte Spieldauer hat Bonn unseren Topscorer Allen sehr gut verteidigt. Trotz allem bin ich bis jetzt sehr zufrieden, dass sich unsere vielen neuen Spieler bisher so gut eingefunden haben.