Harter Kampf in Berlin wird nicht belohnt: Knappe Niederlage in Spiel 2
Baskets wollen viertes Spiel erzwingen
Die Telekom Baskets Bonn haben nach hartem Kampf das zweite Viertelfinalspiel gegen ALBA Berlin mit 70:83 (21:23, 19:21, 19:20, 11:19) verloren und liegen damit in der Best-of-Five-Serie nun 0:2 zurück. 40 Minuten lang boten die Baskets dem Euroleague-Team eindrucksvoll die Stirn, schafften es aber trotz vieler selbst erspielter Chancen in einem knappen Spiel nie, in Führung zu gehen. Im dritten Spiel am Dienstag im Telekom Dome wollen die Bonner ein viertes Spiel erzwingen, was am Donnerstag (23.05. - 20:30 Uhr) ebenfalls im Telekom Dome stattfinden würde.
Key Facts
- Stark am Brett: Nachdem die Baskets im ersten Spiel noch deutlich das Rebound-Duell verloren hatten, gestalteten sie das Rebound-Duell im zweiten Spiel durch starken Einsatz deutlich ausgeglichener (36:39) und erkämpften sich 14 Offensivrebounds
- Freiwürfe: Erneut stand Berlin mit 20 Freiwürfen deutlich häufiger an der Linie. Bonn bekam nur sechs Freiwürfe zugesprochen
- Topscorer: Brian Fobbs erzielte mit 17 Punkten die meisten Zähler des Spiels. Harald Frey (12 Punkte) und Glynn Watson (10) punkteten ebenfalls zweistellig
- Verpasste Chancen: Die Baskets erarbeiteten sich im Spielverlauf mehrmals die Chance, in Führung zu gehen. Diese Chancen konnten sie aber allesamt nicht nutzen und kamen daher über ein Unentschieden (36:36, 17. Minute) nicht hinaus
- Spiel 3 am Dienstag: Sollten die Baskets am Dienstag (21.05. – 18:30 Uhr) zuhause im Telekom Dome gewinnen, würde es ein viertes Spiel am Donnerstag (23.05. – 20:30 Uhr) ebenfalls in Bonn geben
- Comeback: Benedikt Turudic kam erstmals seit Dezember 2023 wieder zum Einsatz für die Baskets und zeigte in seiner Spielzeit eine starke Energieleistung
Spielbericht
Wie im ersten Spiel starteten die Baskets mit Harald Frey, Noah Kirkwood, Brian Fobbs und Savion Flagg in die Partie. Eine Veränderung gab es auf der Center-Position. Gegen den 2,21 Meter großen Berliner Khalifa Koumadje startete für die Baskets Till Pape anstatt Thomas Kennedy. Direkt im ersten Angriff der Partie startete die Wurfuhr für die Hausherren erst mit mehreren Sekunden Verspätung. Dieser Fehler fiel zwar noch kurz vor Ablauf der 24-Sekunden-Uhr auf, unterbrach aber zum ersten Mal kurzzeitig den Fokus auf das Spielgeschehen. Berlin netzte in den verbleibenden drei Sekunden Angriffszeit durch Matt Thomas einen schwierigen Mitteldistanzwurf ein und markierte damit die ersten Zähler des Spiels (0:2, 1. Minute). Die Baskets erarbeiteten sich früh offene Würfe von der Dreierlinie, setzten diese aber leider regelmäßig noch nur auf den Ring. So zogen die Hausherren schnell auf eine zweistellige Differenz davon (2:12, 4.). Pape beendete die Bonner Flaute aus der Distanz und traf zwei Dreier in Folge. Kirkwood legte einen weiteren erfolgreichen Wurf von Downtown nach und Glynn Watson brachte die Baskets aus der Mitteldistanz wieder bis auf einen Punkt ran (15:16, 7.). Das Euroleague-Team aus Berlin gab durch ihre individuelle Qualität aber wieder die passende Antwort und behielt mit einem 7:0-Lauf die Kontrolle über das Spiel (15:23, 9.). Bis zum Viertelende kämpften sich die Baskets aber mit einem eigenen 6:0-Lauf wieder an den großen Favoriten heran (21:23, 10.).
Zum Start ins zweite Viertel ähnelte das Geschehen plötzlich wieder dem ersten Viertelfinalspiel zwei Tage zuvor. Bonn kassierte innerhalb von nur knapp zwei Minuten fünf Teamfouls, während die Berliner mit nur zwei gepfiffenen Fouls davon kamen und ihren Vorsprung wieder auf acht Zähler ausbauten (21:29, 13.). Sam Griesel markierte per Korbleger die ersten Bonner Punkte im zweiten Viertel und legte einen zweiten erfolgreichen Abschluss unter dem Korb nach (25:29, 14.). Mit über 100 Bonner Fans im Rücken, die das Spiel in der Berliner Max-Schmeling-Halle zeitweise in ein Heimspiel verwandelten, waren die Baskets voll im Spiel. Mit starkem Hustle-Play sammelten Kapitän Sengfelder und Co. starke elf Offensivrebounds in der ersten Halbzeit ein und glichen die Partie nach zwei Fobbs-Dreiern, sowie einem erfolgreichen Distanzwurf durch Frey aus (36:36, 17.). In die Halbzeitpause nahmen aber wieder die Berliner einen kleinen Vorsprung mit (40:44, 20.).
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel eng umkämpft. Nach einem Offensivrebound verkürzte Kirkwood den Rückstand wieder auf nur zwei Zähler und die Baskets verteidigten in dieser Phase zudem sehr stark (46:48, 23.). Dadurch erkämpften sie sich einige Chancen, um erstmals im Spiel in Führung zu gehen. Die offenen Dreier wollten in diesem Moment aber nicht fallen und so blieb ALBA weiter vorne (48:54, 26.). Auch Berlin verteidigte stark und beide Mannschaften boten sich dadurch einen echten Playoff-Kampf. Die Gastgeber schafften es nun zum zweiten Mal im Spiel, sich zweistellig abzusetzen (52:62, 29.). Doch selbst nach dem erneuten Zehn-Punkte-Rückstand ließen sich die Baskets nicht unterkriegen, kämpften ohne Pause weiter und waren durch einen 7:0-Lauf schnell wieder zurück im Spiel. Kennedy traf zweimal in Korbnähe und Frey netzte einen Dreier ein (59:62, 30.). Noch vor Ende des dritten Viertels kassierte der Norweger aber ärgerlich sein viertes persönliches Foul. Mit fünf Punkten Unterschied ging es in den Schlussabschnitt (59:64, 30.).
Watson eröffnete das letzte Viertel mit einem Dreier und wieder hatten die Baskets einige aussichtsreiche Chancen, die Partie auszugleichen oder sogar in Führung zu gehen. Erneut wollte der psychologisch wichtige Führungswechsel aber nicht gelingen (62:64, 34.). Es dauerte über drei Minuten, bis die Baskets die ersten Gegenpunkte im letzten Viertel kassierten (62:66, 34.). Nachdem Sengfelder seine Mannschaft mit einem Dreier bis auf einen Punkt heranbrachte, hatte Kirkwood im Fastbreak erneut den Führungswechsel auf der Hand. Berlin blieb aber in diesen entscheidenden Momenten defensiv hellwach und so wurde Kirkwoods Korbleger von Berlins Weltmeister Johannes Thiemann geblockt und die Bonner Führung wieder erfolgreich verhindert (65:66, 35.). Watson versenkte nochmal einen Dreier und auch vier Minuten vor Schluss war die Partie noch völlig offen (68:70, 36.). Nun hatten die Bonner aber auch ein bisschen Pech an den Fingern. Ein ums andere Mal tänzelte der Ball nach Wurfversuchen nur auf dem Ring und fiel heraus, während auf der Gegenseite Berlin einen Dreier aus acht Metern mit Ablauf der Wurfuhr über das Brett traf – letztlich die Vorentscheidung (68:75, 38.). Die Baskets erzielten nur noch zwei weitere Zähler durch einen Korbleger von Fobbs mit der Sirene und verloren trotz hartem Kampf am Ende mit 70:83, weil Berlin in den entscheidenden Momenten auch immer seine individuelle Klasse ausspielte und so nie eine Bonner Führung zustande kam.
Statements zum Spiel
Israel González (Headcoach Alba Berlin):
„Gratulation an mein Team zum Sieg! Meine Spieler haben heute wieder alles gegeben. Uns war bewusst, wie gefährlich Bonn uns heute werden kann. Wenn sie einmal von der Dreierlinie heiß laufen, wird es schwer. Außerdem gehen sie nach jedem Wurf hart zum Offensivrebound. Jetzt steht es 2:0 in der Serie und wir müssen in Bonn genauso fokussiert sein wie zuhause.“
Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):
„Wir haben heute viel besser gespielt als am Freitag. Das Endergebnis ist sogar etwas zu hoch ausgefallen. Wir waren heute näher dran am Sieg als die 13 Punkte Unterschied es zeigen. Martin Hermannsson hat einen Dreier mit Brett getroffen als wir mit vier Punkten hinten lagen – aber so ist der Basketball eben. Wir müssen jetzt unsere kleinen Fehler analysieren und werden am Dienstag bereit für das dritte Spiel sein.“