Heimserie hält!

Telekom Baskets Bonn siegen 82:70 über New Yorker Phantoms Braunschweig - Auch der direkte Vergleich bleibt am Rhein - Burrell und Bowler mit 21 Punkten

Die Telekom Baskets bleiben zu Hause eine Macht. Am Sonntagnachmittag fuhr das Team von Headcoach Michael Koch vor 3.450 Zuschauern in der Bonner Hardtberghalle den zehnten Sieg in Folge ein. Mit 82:70 (20:15, 20:11, 19:26, 23:18) wurde mit den New Yorker Phantoms aus Braunschweig ein weiterer Kandidat auf einen der begehrten Play-Off-Plätze besiegt. Ebenfalls wichtig: Der direkte Vergleich zwischen beiden Teams geht jetzt trotz der 63:73-Hinspiel-Niederlage an die Baskets. Ob derartige Rechnungen nach Ablauf der Hauptrunde überhaupt noch nötig sein werden, wird nach dem erneuten Bonner Heimsieg allerdings immer unwahrscheinlicher. Immerhin trennen die Telekom Baskets mit 34:18 Punkten acht Spieltage vor Schluss jetzt schon acht Punkte vom neunten Tabellenplatz. Dass sich die Baskets in Play-Off-Form befinden, bewiesen sie gegen die Phantoms jedoch nur die ersten Spielminuten. Bis zum Beginn des dritten Viertels hatten die Jungs von Mike Koch dem Spiel eindeutig den Stempel aufgedrückt. Aus einer aggressiven Verteidigung, die den Gegner oft schon in dessen eigenen Hälfte unter Druck setzte, lief besonders das Bonner Fastbreakspiel wie geschmiert. Nachdem die Baskets bereits gegen Ende des ersten Viertels das Tempo angezogen hatten, sorgte ein 12:0-Lauf bis zum 24:15 in der 12. Minute für die erste komfortable Führung. Und es sollte noch besser kommen. Bonn drehte jetzt mächtig auf und kam, dank einer geschlossenen Teamleistung, an der sich bis auf Miah Davis und Johannes Strasser alle Akteure als Punktelieferanten beteiligten, bis zur Halbzeit zu einer deutlichen 40:26-Führung. Coach Coach hatte bis dahin munter durchgewechselt und teilweise die komplette zweite Fünf spielen lassen. Nach dem Seitenwechsel setzte sich die Bonner Überlegenheit zunächst eindrucksvoll fort. Ein Korbleger des bärenstarken John Bowler plus Bonusfreiwurf wegen eines Fouls sorgte in der 22. Minute für die höchste Bonner Führung: 48:26. Doch dann geschah einmal mehr das, was in dieser Spielzeit schon des Öfteren die Baskets-Achillesferse war. Wieder einmal schenkte Bonn einen deutlichen Vorsprung in nur wenigen Minuten ab. In den Köpfen der Baskets war das Spiel anscheinend schon gewonnen, entsprechen lässig gestaltete sich jetzt die Verteidigungsarbeit. Braunschweig witterte seine Chance und erhöhte den Druck in der Verteidigung. Von nun an gab es kaum noch ein Durchkommen für die Bonner Offense, während die Gäste in fünf Minuten mit einem eindrucksvollen 20:3-Lauf zum 49:48 (28.) wieder im Spiel waren. Dass die Baskets das Ruder doch nicht ganz aus der Hand gaben, hatten sie jetzt John Bowler zu verdanken. Der bullige Bonner Center, der mit insgesamt 21 Punkten seine bisherige Saison-Bestleistung markierte, tankte sich gleich mehrmals in unnachahmlicher Manier durch die Braunschweiger Zone und war oft nur durch Fouls zu stoppen. Mit acht Punkten in Folge, sechs davon von der Freiwurflinie, führte er sein Team bis zum Ende des dritten Viertels aus dem Zwischentief. Zwei weitere Freiwürfe von Miah Davis sorgten für ein 59:52 vor Beginn des Schlussviertels. Spätestens jetzt war der spielerische Glanz der ersten Halbzeit erloschen. Das Spiel wurde immer mehr zu einer Verteidigungsschlacht, bei der die Baskets die besseren Karten bzw. den längeren Atem hatten. Die Zuschauer in der Hardtberghalle sahen beide Teams jetzt häufig an der Freiwurflinie, an der es kaum einen Fehlwurf gab. Bonn konnte insgesamt 23 seiner 28 Würfe verwandeln (Quote: 82%), Braunschweig schaffte sogar 24 von 27 (88%). Miah Davis schraubte in der 37. Minute den Vorsprung durch einen viel bejubelten Beinahe-Dreier wieder auf zwölf Punkte (72:60). Ein Abstand, der bis zum Ende gehalten werden konnte, auch dank eines glänzend aufgelegten Ronald Burrell, der im letzten Viertel neun Punkte erzielte und mit insgesamt 21 Punkten zusammen mit John Bowler Topscorer des Spiels wurde. Mit sieben Rebounds, davon vier in der Offensive, war er zudem bester Rebounder. Baskets-Coach Mike Koch: "Wir haben heute eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, aber genau dann fangen unsere Probleme immer an. Im dritten Viertel haben wir dann nämlich getestet, wie wenig wir noch investieren müssen, um das Spiel zu gewinnen. Am Ende haben uns jedoch die Bankspieler sehr geholfen den Sieg nach Hause zu bringen. Entscheidend war auch, dass wir Braunschweigs Topscorer Andrew Drevo und John Allen über die gesamte Spieldauer gut neutralisieren konnten. Wichtig ist, dass wir versuchen den Schlendrian aus unseren Köpfen herauszubekommen." Phantoms-Coach Emir Mutapcic: "In der ersten Halbzeit haben wir heute deutlich unter unserem Niveau gespielt. Das dritte Viertel war viel besser, hat uns leider aber zuviel Kraft gekostet. Es ist für keine Mannschaft einfach in Bonn zu spielen. Wenn man dann noch 24 Ballverluste hat doppelt so viele wie wir sonst haben hat man keine Chance auf den Sieg. Wir konzentrieren uns jetzt auf das nächste Match, denn trotz unseres schweren Restprogramms haben wir noch alle Chancen auf die Playoffs."