Heißer Tanz im Telekom Dome

Telekom Baskets Bonn besiegen EWE Baskets Oldenburg mit 65:62 (28:19, 14:11, 7:20, 16:12) - Schwaches drittes Viertel hätte fast den Sieg gekostet - Bowman mit 17 Punkten und neun Rebounds

Zweites Spiel, zweiter Sieg. Nach dem 81:66-Erfolg zum Ligaauftakt in Frankfurt legten die Telekom Baskets an Spieltag Nr. 2 der Basketball-Bundesliga in eigener Halle nach. Mit 65:62 (28:19, 14:11, 7:20, 16:12) konnte sich Bonn nach spannender Schlussphase gegen die EWE Baskets Oldenburg durchsetzen. Die Liga-Premiere vor 5.040 Zuschauern im Telekom Dome war geglückt.Bis die Fans im neuen Bonner Schmuckkästchen jubeln durften, hatten die Jungs von Coach Michael Koch allerdings viel Arbeit zu verrichten. Vor der Pause drückten die Bonner dem Spiel zunächst eindeutig den Stempel auf. Durch die große Kulisse entsprechend motiviert, waren die Baskets von der ersten Minute an hellwach und Center Ken Johnson sorgte gleich zu Beginn für mächtig Stimmung. Zuerst holte er sich den Tipp-Off zu Spielbeginn, machte dann die ersten beiden Bonner Punkte und blockte direkt danach am eigenen Korb Oldenburgs Je`Kel Foster. Noch besser präsentierte sich Teamkollege Brandon Bowman. Nach nur 3,5 Minuten hatte der Bonner Powerforward schon acht Punkte erzielt und damit maßgeblichen Anteil an der frühen 12:4-Führung seines Teams. Doch nicht nur im Angriff konnten die Baskets glänzen. Auch in der Defense präsentierte sich Bonn hellwach, sehr zum Leidwesen von Gästecoach Predrag Krunic. Der ehemalige Bonner Trainer musste mit ansehen, wie sein Team bis zur Pause in der Offense kaum offene Würfe herausspielen konnte. Magere 19% lautete die Wurfquote der Gäste zur Halbzeit. Die Telekom Baskets dagegen hatten bis dahin 59% ihre Feldwürfe getroffen und eine deutliche 42:30-Führung heraus gespielt. Nach dem Seitenwechsel ging die Euphorie im Bonner Spiel jedoch verloren. Wie ausgewechselt kamen die Gäste aus der Kabine und Oldenburg begann, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Bonn agierte nicht mehr, sondern reagierte nun nur noch auf jetzt viel aggressiver auftretende Niedersachsen. Ken Johnson erhöhte zwar direkt zu Beginn des dritten Viertels auf 44:30, doch danach kamen die Gäste langsam ins Rollen, denen jetzt ein beeindruckender 3:18-Lauf gelang, der Bonn in der 28. Minute erstmals einen Rückstand bescherte (47:48). Drei Minuten später war ein Dreier von Oldenburgs Rickey Paulding dafür verantwortlich, dass die Baskets vier Punkte zurück lagen (49:53). Doch Bonn fand in der Schlussphase die richtige Antwort. Vier Punkte durch Pointguard EJ Rowland, danach ein Wurf des hoch motivierten Alex King und ein viel bejubelter Dunking von Patrick Flomo. Die Baskets hatten sich wieder gefangen und mit einem 8:0-Lauf zum 57:53 (35. Minute) eindrucksvoll zurück gemeldet. Jetzt steht das Spiel auf des Messers Schneide und besonders die Defense beider Teams dominiert das Geschehen. 100 Sekunden vor dem Ende steht es ausgeglichen 60:60. Kleinigkeiten machen jetzt den Unterschied aus. In der dramatischen Schlussphase zeigen die Baskets in der Verteidigung eine tadellose Leistung und an der Freiwurflinie kaum Nerven. Winsome Frazier sorgt mit zwei erfolgreichen Würfen von der Linie sieben Sekunden vor Ende für die 65:62-Führung. Oldenburg muss einen Dreipunkte-Wurf riskieren, um sich in die Verlängerung zu retten, doch die Baskets machen alle Schützen der Gäste dicht. Jason Gardners Notwurf mit der Schlusssirene trifft nicht sein Ziel. Bonn gewinnt das erste Heimspiel der Saison und schlägt nach den Deutsche Bank Skyliners einen weiteren Halbfinalisten der vergangenen Spielzeit. Der kommende Spieltag verspricht eine allerdings weitere Steigerung. Dann spielen die Baskets beim Deutschen Meister und Finalgegner der letzten Saison Alba Berlin (So., 05.10.08, 17.00 Uhr). Baskets-Coach Mike Koch: "Am Anfang haben wir vor dieser großen Kulisse sehr euphorisch gespielt, gut getroffen und auch gut verteidigt. Oldenburg hat dann nach dem Seitenwechsel viel aggressiver gespielt und uns in dieser Phase klar dominiert. Unsere Bank hat uns schließlich den Sieg gerettet. Es zahlt sich jetzt schon aus, dass wir so einen tiefen Kader mit elf Spielern haben. Heute hat uns beispielsweise Alex King mit seiner Energie nach vorne gebracht." EWE-Coach Predrag Krunic: "Gratulation an Mike Koch und die Telekom Baskets für ein gutes Spiel. Beide Teams haben in dieser tollen Atmosphäre gut verteidigt. Wir waren am Anfang zu nachlässig. Vielleicht hat uns das am Ende doch den Sieg gekostet. Wir hätten sogar noch gewinnen können, doch zum Schluss haben wir schlecht geworfen. Mit unseren Neuverpflichtungen bin ich jetzt schon sehr zufrieden."