Herbe Niederlage gegen Oldenburg

Telekom Baskets Bonn - EWE Baskets O'burg 65:82 (18:16, 15:15, 16:34, 16:17)

Die Telekom Baskets Bonn haben in der Runde der „Last16“ wegen eines furchtbaren dritten Viertels (16:34) ihre erste Niederlage hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Michael Koch unterlag vor 4.300 Zuschauern im Telekom Dome den EWE Baskets Oldenburg mit 65:82 (18:16, 15:15, 16:34, 16:17).

Damit bleiben die Niedersachsen in der EuroChallenge weiterhin ungeschlagen (Bilanz: 8-0). Für Bonn war es die erste Schlappe vor eigenem Publikum gegen die „Donnervögel“ seit 2009. Die Telekom Baskets starteten mit einer Formation um Chris Ensminger, Jared Jordan, Benas Veikalas, Kyle Weems und Robert Vaden in die Partie. Nachdem Letzterer per Dreier für die ersten Zähler auf der Anzeigetafel sorgte, übernahm Weems in der Offensive das Ruder. Der Forward markierte allein im Auftaktviertel zehn Zähler und sorgte mit seiner angriffslustigen Spielweise dafür, dass sich die Hausherren früh absetzen konnten (11:4, 6. Minute). Ein Oldenburger Lauf sorgte allerdings dafür, dass der Vorsprung schnell aufgebraucht war. Nach einem Dreier durch Julius Jenkins gingen die Huntestädter zwischenzeitlich gar in Führung (15:16, 9. Minute), mussten diese jedoch noch vor Ende des Spielabschnitts wieder abtreten (18:15, 10. Minute). Es blieb weiter kampfbetont im Telekom Dome. Beide Seiten suchten fieberhaft nach einem gängigen Mittel, um die gegnerischen Reihen dauerhaft in die Bredouille zu bringen (22:20, 13. Minute). Die Pattsituation hielt über Minuten an, ehe ein Jordan-Dreier im Bonner Lager für Jubel sorgte (25:21, 17. Minute). Ein Unsportliches Foul von Rickey Paulding an Fabian Thülig heizte nicht nur die Stimmung an, sondern sorgte auch dafür, dass die Rheinländer sich erneut eine kleine Führung erarbeiten konnten (31:23, 18. Minute). Wie schon im Auftaktviertel legten die „Donnervögel“ abermals einen Run hin, der die Differenz auf ein Minimum herunter brach (33:31, 20. Minute). Das dritte Viertel zeigte unmissverständlich auf, warum die EWE Baskets in der EuroChallenge bis dato ungeschlagen waren. Das Team von Headcoach Sebastian Machowski Spielte sich zunehmend in einen offensiven Rausch und kratzten schon bald an den oftmals psychologisch so wichtigen zehn Zählern Vorsprung (43:52, 26. Minute). Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Differenz tatsächlich zweistellige Dimensionen annahm, zumal sich die Hausherren durch unnötige Fehler wie zwei Goal Tendings“ direkt hintereinander zusätzlich ins eigene Fleisch schnitten (49:65, 30. Minute). Die Baskets mühten sich, doch die letzte Entschlossenheit und Intensität war nach dem katastrophalen dritten Spielabschnitt, der mit 16:34 an die Gäste ging, dahin. Bonn suchte in den finalen zehn Minuten nach einem Weg, einer Möglichkeit, einem Mittel, um den Rückstand auf ein Maß zurück zu stutzen und Hoffnung auf ein Comeback zu wecken. Stattdessen fielen Weems und Co. immer weiter ins Hintertreffen (50:74, 34. Minute). Auch wenn in der Folge ein beidhändiger Dunk von Jonas Wohlfarth-Bottermann über Robin Smeulders mit Foul für den optischen Höhepunkt sorgte, am Ausgang der Partie sollte dies nichts mehr ändern. Oldenburg rotierte clever durch, erstickte jedes Aufbäumen der Hausherren im Keim und konnte sich so für die letzten beiden herben Bundesliga-Niederlagen bei den Telekom Baskets revanchieren. In der zweiten Partie des 2. Spieltags in der Gruppe L trennten sich Tsmoki-Minsk und Okapi Aalstar 87:91. Damit sind die Weißrussen in der Runde der „Last16“ weiterhin ohne Sieg, während der belgische Vertreter eine ausgeglichene Bilanz von einem Sieg und einer Niederlage vorzuweisen hat. Michael Koch (Trainer Telekom Baskets Bonn): „Gratulation an Sebastian Machowski und seiner Mannschaft zum verdienten Sieg. Wir haben heute zwei verschiedene Halbzeiten gezeigt. Nach der Pause hat Oldenburg aggressiver, härter, physischer gespielt als wir. Am Ende haben wir uns nur noch hingegeben. Meine Mannschaft muss sich am kommenden Sonntag gegen Bremerhaven aufbäumen. In der EuroChallenge ist durch die Niederlage nichts verloren, da wir noch vier Spiele vor uns und in Aalst auswärts gewonnen haben.“ Jamel McLean (Spieler Telekom Baskets Bonn): „Wir haben es ab dem dritten Viertel nicht geschafft die Oldenburger Intensität zu kontern. Sie hatten viele Fastbreaks, die uns sehr wehgetan haben. Es ist uns nicht gelungen, offensiv mitzugehen und im letzten Viertel nochmal einen Lauf hinzulegen.“ Sebastian Machowski (Trainer EWE Baskets Oldenburg): „Es war ein Spiel, in dem beide Mannschaften in der ersten Hälfte ihren Rhythmus gesucht haben. Uns ist der Durchbruch im dritten Viertel gelungen, aufgrund dessen wir uns abgesetzt und schlussendlich verdient gewonnen haben. Ich freue mich über diesen Etappensieg.“ Dominik Bahiense de Mello (Spieler Telekom EWE Baskets Oldenburg): „Wir haben die Partie zu behäbig angefangen. In der zweiten Halbzeit hat die Verteidigung so gegriffen, wie wir uns das vorgestellt haben. Rickey Paulding und Ronnie Burrell haben uns offensiv im dritten Viertel getragen. Es ist uns gelungen, die Lücken in der Bonner Defense zu finden und entsprechend zu bestrafen. Der Schlüssel war, die hohe Konzentrationsleistung der zweiten Halbzeit bis zum Ende durch zu ziehen.“ Telekom Baskets Bonn: McCray (7), Ensminger (2, 9 Rebounds), Veikalas (7/1 Dreier), Mangold (2), Thülig (4), Jordan (8/2), Weems (14/2), Koch (dnp), McLean (5, 11 Rebounds), Vaden (11/2), Wohlfarth-Bottermann (5) EWE Baskets Oldenburg: Kramer (5), Bahiense de Mello (10), Joyce (9/1), Wysocki (3), Chubb (14), Smeulders (4), Smit (0), Jenkins (8/2), Paulding (12), Freese (5), Burrell (12)