Herber Rückschlag in Trier

Telekom Baskets verlieren 85:98 Fehlende Konzentration und viele Fouls kosten den Sieg Nnamaka bester Bonner

Das war gar nichts. Nach dem hart erkämpften Sieg gegen RheinEnergie Köln vor einer Woche mussten die Telekom Baskets am 25. Spieltag der Basketball-Bundesliga bei TBB Trier einen Rückschlag hinnehmen. Mit 85:98 (23:21, 12:25, 27:23, 23:29) ging das Auswärtsspiel deutlich verloren - Der Kampf um die Playoff-Teilnahme bleibt weiter spannend. In keiner Phase des Spiels gelang es den Bonnern, vor 3.300 Zuschauern, darunter 300 mitgereisten Basketsfans, an die gute Leistung vom vergangenen Wochenende anzuknüpfen. Es haperte vor allem in der Bonner Defense, die den Schützen der Gastgeber zu viel Freiraum lies. In der ersten Halbzeit nutzte dies vor allem Ex-Baskets Brian Brown, der in diesem Spielabschnitt 16 seiner insgesamt 21 Punkte erzielte. Im zweiten Durchgang neutralisierte Oluoma Nnamaka den Trierer Guard, doch jetzt war dessen Teamkollege James Gillingham nicht mehr zu halten, der 17 seiner 22 Punkte in den zweiten 20 Minuten machte. TBB-Caoch Joe Welton hatte seine Jungs - wie schon im Hinspiel - glänzend auf Bonn eingestellt. Trier ging von Beginn an intensiv zur Sache und brachte schnell Emotionen ins Spiel. Zunächst ließen sich die Baskets wenig beeindrucken. Bis zur Mitte des zweiten Viertels hielt man die Begegnung offen, ohne über sich hinaus wachsen zu müssen. Doch nach 14 Minuten riss der Faden im Bonner Spiel. Die Baskets gaben die Begegnung aus den Händen und mussten mit ansehen, wie aus einer 27:24-Führung in wenigen Minuten ein 33:46-Rückstand wurde. Vor allem in der Defense taten sich nun gewaltige Lücken auf und im Angriff wurde den Bonnern nach und nach der Schneid abgekauft. Neben der fehlenden Intensität, kam dann nach der Pause auch das Pech dazu. Immer dann, wenn die Baskets sich anschickten den Rückstand zu verkürzen, wurde das Feuer schnell wieder gelöscht. Aleksandar Nadjfeji, zur Halbzeit mit neun Punkten Bonns bester Scorer, kassierte beim Stand von 40:46 in nur 30 Sekunden seine Fouls Nr. 3 und Nr. 4 und war damit so gut wie aus dem Spiel. Gegen Ende des dritten Viertels war Bonn erneut in Schlagdistanz und nur noch sieben Punkte zurück, als Schiedsrichter Unger ein unsportliches Foul von Altron Jackson an Brian Brown sah. Wieder vergrößerte sich der Rückstand auf Trier. Und kaum war Nadjfeji zu Beginn des letzten Viertels wieder auf dem Feld, folgte prompt das fünfte Foul für den serbischen Power-Forward in den Bonner Reihen. Am Ende saßen sogar drei Bonner mit jeweils fünf Fouls auf der Bank. Was die Baskets auch versuchten, die Gastgeber hatten stets die passende Antwort. Und die kam meist von außen durch James Gillingham oder Dwayn Archbold. So fanden die Bonner bis in die Schlussphase nie zu ihrem Spiel. Auch, weil sie in der am Ende doch noch hitzigen Atmosphäre keinen kühlen Kopf behielten. Lediglich Oluoma Nnamaka (17 Punkte, neun Rebounds) zeigte ein gutes Spiel. Seine übrigen Kollegen konnten an seine Leistung nur stellenweise anknüpfen. Und wenn sie es taten, wurden sie durch Fouls und fehlende Konzentration wieder ausgebremst. Am Ende gewinnt mit TBB Trier das an diesem Abend eindeutig bessere Team noch deutlich mit 98:85. Für die Baskets eine bittere Niederlage, denn ein Erfolg an der Mosel hätte einen großen Schritt in Richtung Playoff-Teilnahme bedeutet. So bleibt Bonn zunächst weiter auf Platz acht der Tabelle. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Mit der Leistung meines Teams kann ich nicht zufrieden sein. 98 Punkte drücken eine schlechte Verteidigungsleistung aus. In der Breite war Trier eindeutig besser als wir. Wir haben uns zu viel von Emotionen leiten lassen. Darunter hat unsere Konzentration und die Leistung in der Offensive gelitten." Triers Trainer: "Ich bin sehr zufrieden. Das war ein Erfolg der gesamten Mannschaft. Wir haben gut gekämpft und sind stark ins Spiel gekommen. Herausheben möchte ich James Havrilla, der sehr gut im Rebound gearbeitet und wichtige Punkte für uns erzielt hat. Ein Spiel gegen Bonn ist immer etwas besonderes."