Hypothek des zweiten Viertels zu hoch
Telekom Baskets Bonn – GIESSEN 46ers 82:93 (21:22, 15:25, 24:24, 22:22)
Am 15. Spieltag der Beko BBL-Saison 2015/2016 haben die Telekom Baskets Bonn gegen die zuvor in der Tabelle punktgleichen GIESSEN 46ers (Bilanz: 6-8) eine Niederlage hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Carsten Pohl unterlag letztlich mit 82:93 (21:22, 15:25, 24:24, 22:22), wobei eine Schwächephase im zweiten Viertel nach der Pause nicht mehr kompensiert werden konnte.
Ohne Isaiah Philmore und Tadas Klimavicius (beide Knie), aber auch nur mit einem ebenfalls von Knieschmerzen geplagten Andrej Mangold gingen die Hausherren in diese schwere Partie gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn. Dabei zeichnete sich von Beginn an ab, dass sich die Teams in ihrer Ausrichtung auf Augenhöhe miteinander befinden (21:22, 10. Minute). Schnell wurde aber auch klar, dass die Baskets auf der Centerposition Probleme bekommen könnten. Durch das verletztungsbedinge Fehlen von Tadas Klimavicius lag die Last am Brett auf den Schultern von Dirk Mädrich und Youngster Robbin Lodders, der erst vor vier Tagen sein Bundesliga-Debut gab. Beide hatten schon nach den ersten zehn Minuten je zwei Fouls auf dem Konto, was die Sorgenfalten auf der Stirn von Headcoach Carsten Pohl nicht kleiner machte.
Die Gäste aus Mittelhessen machten im zweiten Viertel einige defensive Anpassungen, die sofort griffen und die Bonner Offensivmaschinerie erlahmen ließen. Es dauerte über fünf Minuten, ehe Dirk Mädrich der ersten Baskets-Treffer aus dem Feld heraus gelang (27:32, 16. Minute). Dieser kleine offensive Funken entwickelte sich jedoch nicht wie erhofft zu einem angriffslustigen Feuerwerk, sondern verpuffte ob des Gegners Bollwerk (36:47, 20. Minute).
Nach dem Seitenwechsel ließen die Rheinländer nichts unversucht, um den Rückstand schnellstmöglich wettzumachen. Allen voran Rotnei Clarke versenkte Dreier um Dreier, so dass Bonn alsbald zwingend verkürzen konnte (51:57, 25. Minute). Auf der anderen Seite offenbarten sich zu viele Lücken am Brett, in die Gießen regelmäßig stach und die Differenz abermals in den zweistelligen Bereich hievte (60:71, 30. Minute).
Mit einem finalen Sturmlauf schmolzen die Baskets den bestehenden Rückstand auf ein Minimum zusammen. Der 12:2-Lauf inklusive erfolgreicher Dreier durch Clarke, Florian Koch und Aaron White sorgte bei den 5.830 Zuschauern im Telekom Dome für beste Stimmung und ließ den Lautstärkepegel rasant in die Höhe schnellen (71:73, 34. Minute). Doch den Baskets gelang es erneut nicht, das Momentan weiter auszunutzen. Gießen bewahrte die Ruhe und konterte seinerseits mit einem 7:0-Run, der wiederum die Baskets unter Zugzwang setzte (71:80, 36. Minute). Auf der Zielgerade setzten die Hausherren zwar nochmals vereinzelte Nadelstiche, doch die 46ers hatten stets die passende Antwort parat und brachten den Vorsprung letztlich souverän über die Zeit.
Stimmen
Carsten Pohl (Trainer Telekom Baskets Bonn):
„Zu Beginn der Partie konnten wir nicht das Tempo entwickeln, das wir uns vorgestellt haben. Zudem ist uns in Brettnähe wenig gelungen, sowohl offensiv als auch defensiv – das darf uns in dieser Art und Weise nicht passieren. Als das Publikum zur Mitte des letzten Viertels nochmals voll hinter uns stand, haben wir das leider nicht ausnutzen können. In Zukunft wollen wir weniger Dreier werfen, dafür mehr Abschlüsse aus dem Zweierbereich erzielen.“
Aaron White (#13 Telekom Baskets Bonn):
„Es ist Gießen zu oft gelungen, zu einfachen Punkten innerhalb der Zone zu kommen. Auch wenn wir mit einem Run im letzten Viertel auf zwei Zähler ran kamen, haben wir in den folgenden wichtigen Sequenzen in der Verteidigung leider keine Stopps erzwingen können.“
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers):
„Ich bin recht zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft, vor allem hinten raus haben wir uns gut präsentiert. Bonn kam mit einigen Dreiern nochmal nah ran, aber letztlich haben uns die Dinge geholfen, die auch schon im zweiten Viertel funktioniert haben. Es stimmt mich froh, wie Achmadschah Zazai und Björn Schoo für unsere verletzten Spieler in die Bresche gesprungen sind.“
Karsten Tadda (#21 GIESSEN 46ers):
„Das war heute von uns eine echte Teamleistung. Wir haben phasenweise den Ball gut laufen gelassen und so hochprozentige Würfe herausgearbeitet. Vor allem in der Verteidigung haben wir im zweiten Viertel stark gestanden, ordentlich miteinander kommuniziert und Bonn durch unsere Switches das Leben schwer gemacht.“
Punkteverteilung
Telekom Baskets Bonn:
Mädrich (14/1 Dreier), McKinney (9/3), Mangold (0), Lawrence (11/1, 5 Assists), Koch (7/1), White (15/2, 8 Rebounds), Hall (4, 6 Assists), Clarke (15/5, 4 Assists), Lodders (5), Blass (2)
GIESSEN 46ers:
Hobbs (5/1), Wells (15), Tadda (11/3), Olaseni (17, 12 Rebounds), Braimoh (8), Lischka (14/1), Bartolo (15), Zazai (4), Schoo (4), Palm (dnp)
Bilanz
Telekom Baskets Bonn vs. GIESSEN 46ers
Siege: 27 (BBL: 25, Pokal: 2)
Niederlagen: 12 (BBL: 10, Pokal: 2)
in Bonn: 16 Siege, 4 Niederlagen
in Gießen: 11 Siege, 7 Niederlagen
in Berlin: 1 Niederlage
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