"Ich liebe den Telekom Dome"

Baskets-Neuzugang Tim Clifford im Interview

Tim, seit wann bist du hier in Bonn und wie gefällt dir die Stadt? Ich bin seit rund zehn Tagen hier in Bonn. Eigentlich sollte ich ja beim medizinischen Check-Up dabei sein aber bei meinem Flug von Washington nach Dallas gab es eine Verspätung durch die ich meinen Anschlussflug nach München verpasst habe. Ich wurde dann umgebucht und bin letztlich über London nach Bonn gekommen. Es hat alles etwas länger gedauert aber nun bin ich ja hier. Bisher hatte ich allerdings noch keine gute Gelegenheit dazu, mir die Stadt anzuschauen. Wir sind direkt voll ins Training eingestiegen. Dafür waren wir aber direkt einen Tag nach meiner Ankunft alle zusammen als Team in einem Kletterpark und auf dem Weg dorthin konnte ich die tolle deutsche Landschaft genießen. Vor Ort gab es dann einen Aussichtspunkt von dem aus man richtig weit ins Land schauen konnte, das war schon toll. Was ist dein erster Eindruck vom Verein und seinem Umfeld? Bis jetzt gefällt mir alles richtig gut. Ich komme ja vom College und dort haben mich viele Leute davor gewarnt, dass das Profigeschäft deutlich härter und weniger gemeinschaftlich ist. Mir wurde gesagt, dass die Spieler egoistischer seien und eher auf ihre eigenen Leistungen bedacht sind als auf den Teamerfolg. Ich habe mich deshalb besonders darüber gefreut, dass es hier bei den Baskets so freundlich und familiär zugeht. Der Coach hat mir auch im Einzelgespräch noch einmal gesagt, dass es ihm äußerst wichtig, ist eine verschworene Truppe zu formen und darauf freue ich mich jetzt schon. Was gab den Ausschlag dafür, dass du in Bonn unterschrieben hast? Mein Agent und ich haben nach einer Möglichkeit gesucht ,bei einem Club in der Bundesliga unterzukommen, da die Liga ein sehr gutes Niveau hat. Bonn ist ein sehr erfolgreiches Team und will sich in den kommenden Jahren unter den Top Teams der Liga etablieren. Ich hatte vier Angebote aus der BBL, wobei Bonn mir das erste und gleichzeitig beste Angebot gemacht hat. Natürlich musste ich aber auch einfach ein bisschen meinem Agenten vertrauen, der mir dazu geraten hat bei den Baskets zu unterschreiben und bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Du wirkst wie ein relaxter und lustiger Kerl. Glaubst du, dass du trotzdem die Aggressivität besitzt, die ein Center in der BBL haben sollte, um sich durchzusetzen? Ich denke, dass ich auf jeden Fall das Zeug dazu habe und freue mich auch schon auf diese Herausforderung. Auch im College ging es häufig körperlich zur Sache und ich mag diese Art zu spielen. Vor allem ist es eine tolle Gelegenheit für mich, von einem gestandenen Center wie John Bowler lernen zu können, der ja schon zwei starke Profijahre hinter sich hat. Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben und wo liegen deine Stärken? Ich mag es mit dem Rücken zum Korb zu spielen und fühle mich wohl, wenn es physisch zur Sache geht. Außerdem denke ich, dass ich einen ordentlichen Schuss für einen langen Mann besitze und im College war ich ein ziemlich guter Shotblocker. Mal sehen, was ich davon in der recht athletischen BBL einsetzen kann. Du kommst frisch vom College, wo es viele große, tolle Hallen gibt. Was sagst du zu unserer neuen Heimat, dem Telekom Dome? Ich liebe den Telekom Dome jetzt schon und er ist deutlich besser als meine alte College-Halle. Ich habe in einigen tollen Arenen z.B. in Duke oder in Syracuse gespielt, aber man spürt einfach, dass in dieser Halle eine Menge Herzblut steckt. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, wie die Fans sie zum Leben erwecken werden. Ich freue mich schon richtig auf das erste Heimspiel. Was sind deine Erwartungen hinsichtlich der kommenden Saison, einerseits persönlich gesehen aber natürlich auch das Team betreffend? Das Ziel für uns als Team ist es die Play-Offs zu erreichen und dort werden wir versuchen, so viel Schaden wie möglich anzurichten. Für mich wird meine erste Profistation sicher ein Jahr in dem ich viel lernen muss und auch will. Ich möchte den europäischen Basketball kennenlernen, um mich hier durchsetzen zu können. Am liebsten würde ich so lange hier in Bonn bleiben wie möglich und ich freue mich auch darauf die Stadt zu entdecken. Außerdem bin ich gespannt, wie es ist, mit John Bowler zusammen zu spielen und ich werde mir von ihm sicher ein paar Dinge abschauen können. Das Interview führte David Volkmann kurz vor der Abfahrt ins Trainingslager.