In Bamberg unter die Räder gekommen
Telekom Baskets verlieren 50:79 beim Deutschen Meister
Nichts zu holen gab es für die Telekom Baskets am 22. Spieltag der Basketball-Bundesliga. Beim Deutschen Meister Brose Baskets hatten die Bonner am Sonntagabend nicht den Hauch einer Chance. Mit 50:79 (12:19, 8:15, 7:22, 23:23) kam das Team von Headcoach Michael Koch ohne Aufbauspieler Miah Davis (Oberschenkelzerrung) und den langzeitverletzten Jason Conley gewaltig unter die Räder und musste den Tabellenplatz vier an die Bauermanntruppe abgeben. Die Baskets finden sich jetzt mit 28:16 Punkten auf Position fünf wieder. Schon in den ersten Spielminuten erhielten die rund 50 Bonner Fans in der mit 6.800 Zuschauern ausverkauften Jako-Arena einen Vorgeschmack auf das, was sie in den nächsten knapp 90 Minuten erwartete. Bambergs Nationalspieler Steffen Hamann begann mit einem Dreier, direkt danach tat es ihm Teamkollege Predrag Suput gleich und noch ein paar Sekunden später erhöhte Neuzugang Jared Reiner sogar auf 8:0 für die Franken. Kaum hatte das Spiel begonnen, mussten die Baskets bereits einem Rückstand hinterher rennen und schnell machte sich bemerkbar, woran es an diesem Abend dem Bonner Spiel am meisten mangelte: eine schlagkräftige Offense. Was die Telekom Baskets im Angriff auch versuchten, es war zumeist zum Scheitern verurteilt. Die Bamberger Verteidigung machte ihrem Ruf als Beste der Liga alle Ehre und kaufte den Bonner Spielern schnell den Schneid ab. Ab dem zweiten Viertel ging immer mehr die Ordnung im Bonner Spiel verloren. Hier machte sich das Fehlen von Pointguard Miah Davis schmerzlich bemerkbar, denn besonders im Spielaufbau fehlte den Baskets zu oft der Überblick. Die Systeme wurden, wenn überhaupt, zu selten zu Ende gespielt und spätestens im dritten Viertel war eine gehörige Portion Frust im Spiel. Egal, was auch versucht wurde, es funktionierte nicht. Dabei hatten die Baskets ihr erstes Tief im ersten Viertel gut überstanden. Nach dem 0:8-Rückstand war es besonders Ronald Burrell mit sieben Punkten, der sein Team bis zur achten Minute wieder auf 9:14 heran führte. Ein Dreier von Eddie Basden verkürzte den Rückstand wenig später sogar auf vier Punkte (12:16, 9.). Doch näher sollte Bonn nicht mehr heran kommen, denn Bamberg war an diesem Tag mehr als eine Klasse besser. Drei Dreier von Darren Fenn und ein weiterer von Dwayne Mitchell bescherten den Baskets schon nach 14. Minuten einen ordentlichen 14-Punkte-Rückstand (16:30). Auch ein von Mike Koch provozierte Technisches Foul um seine Spieler wachzurütteln zeigte keine Wirkung. Bamberg hielt den Vorsprung bis zur Pause (20:34). Und das, obwohl Bonn noch nicht einmal schlecht verteidigte. Im Gegenteil: Ein Team wie die Brose Baskets in eigener Halle zur Halbzeit bei nur 34 Punkten zu halten, war aller Ehren wert und alleine betrachtet ein hervorragendes Ergebnis. Doch wer selbst in der gleichen Zeit nur 20 Punkte erzielt, der hat sich die Mühe in der Verteidigung umsonst gemacht. Das Bamberger Abwehrbollwerk hatte der Baskets-Offense eindrucksvoll die Zähne gezogen. Die Bonner Spieler ließen die Köpfe hängen, denn im dritten Viertel schien sich ein wahres Debakel anzukündigen. 27:56 lautete der Spielstand nach 30 Minuten und viele Zuschauer werden wohl an die vergangene Spielzeit gedacht haben, als in der Punkte-Hauptrunde der spätere Meister Bamberg den Pokalsieger RheinEnergie Köln mit 50:33 düpierte. Ganz so schlimm erwischte es die Telekom Baskets am Ende doch nicht. Dennoch musste das Team von Mike Koch mit 50:79 eine mehr als deutliche Niederlage hinnehmen. Baskets Coach Mike Koch: "Bamberg hat heute eine exzellente Offensive gespielt. Unsere Offensive ist nicht vorhanden gewesen. Unsere Statistik aus dem Feld war eine Kathastrophe. Wir haben uns dann durch viele Einzelaktionen immer wieder verstrickt und hatten deshalb eine schlechte Wurfauswahl." Bambergs Coach Dirk Bauermann: "Es war für Bonn schwer ohne etatmäßigen Aufbau zu spielen. Es fehlte Bonn die führend Hand. Jeder hat das Beste getan, jedoch ist es dann schwer wieder ins Spiel zurückzukommen, wenn man gegen eine Mannschaft wie Bamberg spielt, wo es von Anfang an gut lief. Dwayne Mitchell ist eine wirkliche Verstärkung für uns und hat super gespielt."