It's Derby-Time again
Kölner Basketballer ein letztes Mal in der Hardtberghalle Play-Off-Zug für die 99ers bereits abgefahren WDR-Lokalzeit meldet sich live vom Spiel
Wenn am kommenden Samstag, 26. April 2008, pünktlich um 19.30 Uhr der Ball in die Luft geworfen wird, geht es für einen der beiden Kontrahenten nur noch um die goldene Ananas. Erstmals seit Beginn ihrer Bundesligazugehörigkeit im Jahre 2001 hat das Team aus der Domstadt den Play-Off-Zug verpasst. Dennoch ist man im Lager der Köln 99ers alles andere als enttäuscht, denn nach einer außergewöhnlichen Berg- und Talfahrt mit Fast-Insolvenz und anschließender Wiederauferstehung wurde anscheinend wieder ruhig Fahrwasser erreicht. Ganz nach dem Motto: Et es wiet es, et kütt wiet kütt und et hätt noch immer jot jejange. Trotz rheinischem Grundgesetz hat den Köln 99ers allerdings ein Hamburger aus der wirtschaftlichen Schieflage herausgeholfen. Der Mann heißt Jürgen Wollny, ist Diplom-Kaufmann und seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter eines Finanzdienstleistungs- und Reedereiunternehmens in der Hansestadt. Wie Wollny dem Kölner Stadt-Anzeiger gegenüber erklärte, seien die wirtschaftlichen Gründe, weshalb er sich für die 99ers und nicht für die Bayer Giants aus Leverkusen eingesetzt habe: dass er erstens die bestehende (insolvente) GmbH nicht habe übernehmen müssen und zweitens Kölner Mitinvestoren gefunden habe. Trotz der überraschenden Wiederauferstehung in letzter Sekunde hat die sportliche Power der Domstädter natürlich gelitten. Alexander Nadjefeji und Immanuel McElroy, der kürzlich von den Experten zum besten Defense-Spieler der BBL gekürt wurde, spielen die Saison in Berlin zu Ende. Auch Small Forward Toby Bailey verließ den Club. Dann kam noch Verletzungspech hinzu: Der bosnische Center Nedzad Sinanovic zog sich im Februar einen Kahnbeinbruch zu und fällt für den Rest der Saison aus. Die beiden neuen US-Amerikaner, die kurzfristig verpflichtet wurden, heißen Brian Greene (14,8 Pkte./5,3 Reb./Sp.) und Roy Booker (7,1 Pkte./3,1 Assists/Sp.). Überzeugen konnten zuletzt auch der junge serbische Center Milko Bjelica (13 Pkte./4,8 Reb./Sp.) sowie die beiden Power Forwards Yassin Idbihi und Marko Keselj (je 10 Pkte./Sp.). Trotz aller personellen Probleme schlagt sich die junge Kölner Mannschaft erstaunlich gut, hat allerdings zwei Spieltage vor Ende der regulären Saison mit sechs Punkten Rückstand auf Platz acht auch theoretisch keine Chance mehr auf einen Playoff-Platz. Am Samstag (19.30 Uhr, Hardtberghalle) geht es also vor allem ums Prestige. Schlecht aussehen will im Derby keiner. Das Hinspiel in Köln gewannen die Telekom Baskets im Januar dieses Jahres klar mit 77:60 dank einer beeindruckenden Teamleistung gegen einen Gegner im Vollbesitz seiner personellen Kräfte. Am Samstag beim wohl letzten BBL-Derby in der Hardtberghalle treffen die Telekom Baskets auf eine neue Kölner Mannschaft, deren Leistungsstärke man leicht unterschätzt. Tickets für das letzte Spiel Bonn gegen Köln in der Hardtberghalle gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von Bonnticket. Die Abendkasse wird um 18.00 Uhr öffnen. Wer nicht live vor Ort sein kann, sollte das WDR-Fernsehen einschalten. Im Rahmen der WDR-Lokalzeit wird am Samstagabend ab 19.30 Uhr vom Spiel berichtet.