Kein Erbarmen mit Barmen
Regionalliga-Herren sind nach dem 76:52 (52:28) gegen den Barmer TV und dem fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen die Mannschaft der Stunde
Spätesten seit heute (Samstag) ist die Mission Klassenerhalt für die Regionalliga-Mannschaft der Telekom Baskets Bonn nicht mehr nur eine Vision. Viel mehr: Die vor der Saison neu aufgestellte Formation von Trainer Jost Meiworm gilt als die Mannschaft der Stunde.
Fünf Siege aus den letzten sechs Spielen und die über weite Strecken überzeugende Leistung gegen den am Ende völlig überforderten Barmer TV forderte von den 55 Zuschauern, darunter auch Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich und der komplette Trainerstab der Profi-Mannschaft, mächtig Beifall heraus. Dabei konnte Headcoach Meiworm mit dem ersten Viertel nur bedingt zufrieden sein. Vor allem im korbnahen Raum genossen die Gäste, einfach zuviel Freiraum. In dieser Phase drückte Baskets-Topscorer Phil Godfrey (insgesamt 19 Punkte bei einer 100prozentigen Trefferausbeute/3 von 3 Dreiern) dem Spiel seinen Stempel auf. Das änderte sich mit den zweiten Viertel völlig. Die Bonner Zone war für Barmen plötzlich off-limits, die wenigen Wurfversuche waren erzwungen und bei zwölf Mann auf dem Block konnte fast nach Belieben Fouls eingesetzt werde, Und wie so oft im Basketball: Steht die eigene Defense, dann ist geordnete und erfolgreiche Offense fast ein Selbstläufer. Beim 20:0-Run (43:21) durfte sich jedenfalls fast jeder Spieler in die Statistik eintragen. Mit 52:28 zur Halbzeit war das Feld für den Heimsieg bestellt. Daran änderten auch die etwas holprigen Anfangsminuten der zweiten Halbzeit nichts. Coach Meiworm brachte seine Truppe, die in den ersten dreieinhalb Minuten zwar fünf Fouls aber nur zwei Punkte erzielt hatte, schnell wieder auf Kurs. Unter Ausschöpfung aller Rotationsmöglichkeiten, die Mindesteinsatzzeit lag bei 12 Minuten, hielt die Mannschaft die Intensität in der Abwehr hoch und hatte Barmen jederzeit im Griff. Darunter auch Sascha Bornschein, der vor vielen Jahren unter Trainer Peter Schmücker das Bonner Trikot trug. Wieder im Bonner Dress lief dagegen Matthias von Heydebrand auf, der nach seiner Zeit in Sechtem und Marburg wieder den Kontakt zu seiner alten Mannschaft suchte und fand. Kein Wunder, dass Jost Meiworm nach dem Spiel mit Kritik sparte: „Natürlich war ich mit dem ersten Viertel nicht ganz zufrieden. Da haben wir Barmen einfach zu viele leichte Körbe ermöglicht. Über eine wirklich gute Defense haben wir dann aber im zweiten Viertel alles klar gemacht. Und das war wirklich keine Phil-Godfrey-Allein-Show. An diesem Sieg war jeder einzelne Spieler beteiligt. Der Klassenerhalt ist zwar noch nicht sicher. Aber wir sind auf dem richtigen Weg. Das zweite Viertel gegen Barmen muss jetzt der Maßstab für die nächsten Spiele sein.“ Telekom Baskets Bonn 2: Flo Koch (15), Phil Godfrey (19), Giacomo May (4), Thomas Michel (7), Lotola Otshumbe (5), Nico Mertz ((2/6 Assists), Timo Thülig (7), Matthias von Heydebrand, Lucca Mertz (8), Valentin Blass (2), Thomas Wieder (3),Jens Schäfermeyer (4).