Kellerkind im Aufwärtstrend
Am Samstag Science City Jena zu Gast in der Hardtberghalle
Aller Anfang ist schwer der Liga-Neuling aus Thüringen wird sich seine BBL-Premiere im Jahre 2007 sicher anders vorgestellt haben. Das Personalkarussell bei Science City Jena begann sich nämlich schon nach dem zweiten Punktspiel zu drehen, just nach der 62:80-Heimniederlage gegen die Telekom Baskets. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel hatten sich Jenas US-Amerikaner Al Elliot und Adrian Moss offenbar zum Anlass genommen, einmal ausgiebig die Stadt zu erkundschaften. Später hieß es dazu, dass sich die Clubführung von beiden Spielern wegen vereinsschädigenden Verhaltens getrennt habe, da sie bis in die Morgenstunden unterwegs gewesen seien und dann einen Verkehrsunfall verursacht hätten. Ersatz ließ nicht lange auf sich warten: Im vierten Spiel übernahm US-Pointguard Brendan Pavich die spielerische Leitung, am siebten Spieltag beim Gastspiel in Gießen griff sogar NBA-Veteran und Power Forward Mark Davis, der schon mit Stars wie Kevin Garnett in einem Team gespielt hatte, erstmals 13 Rebounds für Jena von den Plexigläsern. Der erste Bundesligasieg gelang trotzdem erst im folgenden Heimspiel gegen Mitaufsteiger BG Göttingen. Bester Thüringer damals der Ex-Rhöndorfer Alex Seggelke mit 4 von 5 verwandelten Dreiern und 24 Punkten. Das war indes noch nicht die sportliche Wende bei den Ostdeutschen, die zum Jahreswechsel noch einmal gehörig umdisponierten: Center Lars Bus und US-Amerikaner Blake Shelton verließen das Team von Trainer Björn Harmson, statt dessen kamen US-Guard Lavelle Felton und der 2,08 Meter große Center Jason Miller. Wechsel, die sich offenbar lohnten: Gleich im ersten Punktspiel des neuen Jahres gelang dem Aufsteiger mit dem 71:63-Heimsieg über den Meister aus Bamberg die Sensation des 15. Spieltages. Die überragenden Jena-Akteure hießen Davis (18 Pkte./12 Reb.) und Felton (14 Pkte./5 Reb./4 Assists), der zuletzt in Griechenland bei AEK Athen Regie führte. Auf den dritten Sieg hoffen die Basketballer aus Science City noch, zuletzt unterlagen sie am vergangenen Donnerstagabend im BBL-Pokal der EnBW Ludwigsburg mit 77:85 demonstrierten bei den Schwaben jedoch große Ausgeglichenheit: Mit Davis (18 Pkte.), Seggelke (17), Miller (12), Sean McCaw (11) und dem Ex-Leverkusener Ajmal Basit (10 Pkte./10 Reb.) trafen gleich fünf Spieler zweistellig für den ostdeutschen Liga-Neuling. Auch die durchschnittlichen Teamstatistiken geben nur bedingt Einblick in das Jenaer Leistungsvermögen. So treffen die Thüringer aus dem Feld (Saisonschnitt bisher: 39,8 % und Platz 18) meist deutlich besser als 40 Prozent, seit Lavelle Felton und Jason Miller zum Team gehören. Fakt bleibt: Den ersten Auswärtssieg, wenn auch oft nur knapp verpasst, sind die Schützlinge von Björn Harmson schuldig geblieben. Dieser Umstand sollte die Telekom Baskets am Samstagabend (19.30 Uhr) aber keinesfalls dazu verleiten, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Das ging schon einmal schief, als eine bis dato sieglose Nürnberger Mannschaft auf dem Hardtberg gastierte Tickets für das Spiel der Baskets gegen Jena gibt es noch an allen Baskets-Vorverkaufsstellen von BONNTICKET, z.B. an den General-Anzeiger-Ticketsshops in Bonn und Umgebung. Die Abendkasse der Hardtberghalle öffnet um 18.00 Uhr.