King führt Telekom Baskets mit neuer Bestmarke zum Sieg

75:71-Auswärtserfolg bei den Eisbären Bremerhaven Alex King mit 17 Punkten Topscorer

Die Telekom Baskets Bonn haben in der dritten Saison in Serie ihr Auswärtsspiel bei den Eisbären Bremerhaven gewonnen. In einer Partie des achten Spieltags der Beko Basketball Bundesliga setzte sich das Team von Trainer Michael Koch mit 75:71 (21:19, 19:16, 18:25, 17:11) durch. Zum entscheidenden Faktor für die Rheinländer avancierte Forward Alex King, der mit 17 Punkten darunter drei Dreier eine neue persönliche Bundesliga-Bestmarke aufstellte. In der mit 3.140 Zuschauern gut gefüllten Bremerhavener Stadthalle kamen beide Mannschaften gut aus den Startblöcken. Im stetigen Wechsel übernehmen Eisbären und Baskets die Führung, wobei sich kein Team auch nur annähernd einen Vorteil erarbeiten konnte (11:10, 5. Minute). Auf Seiten der Gäste hatte Alex King ein besonders heißes Händchen und war mit neun Zählern im ersten Viertel eine der treibenden Kräfte. Es ging munter hin und her, wobei weder Nordlichter noch Rheinländer in der Lage waren, zwei aufeinanderfolgende Feldkörbe zu erzielen, ohne dass der Gegner dazwischenfunkte (17:17, 9. Minute). King und Jeremy Hunt zeichneten in dieser Hinsicht für den ersten Doppelpack verantwortlich (17:21, 10. Minute), ehe die Hausherren kurz vor dem Viertelpausenhorn durch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Craig Callahan wieder aufholten (19:21). Den zweiten Durchgang eröffneten die Baskets durch Treffer von Fabian Thülig und Mark Tyndale (12. Minute). Bremerhaven machte jedoch mit einem 6:0-Lauf unmissverständlich klar, dass sie die Koch-Truppe nicht weiter enteilen lassen würden der Bonner Headcoach rief seine Mannen zwecks Lagebesprechung an der Seitenlinie zusammen (25:25, 13. Minute). Die ruhige Ansprache sollte Wirkung zeigen, immerhin schoben die Baskets der Eisbären-Offensive einen Riegel vor und gewannen bis zur Halbzeit abermals etwas an Oberhand (35:40). Trainerfuchs Douglas Spradley hatte während des Seitenwechsel anscheinend die richtigen Schlüsse aus der ersten Hälfte gezogen und schickte sein Team gut eingestellt ins dritte Viertel (40:40, 21. Minute). Mit einem Dreier der gleichzeitig seine alte BBL-Bestmarke von 13 Punkten knackte antwortete Alex King auf den Ausgleich und gab damit den Startschuss zum Gegenangriff. Der Politik der kleinen Schritte folgend setzte sich Bonn mühsam aber erfolgreich ab (46:51, 25. Minute). Nationalspieler Philipp Schwethelm netzte kurz darauf von jeweils der 6,75m-Linie ein (50:51, 26. Minute), bekam jedoch umgehend die Quittung von Folarin Campbell, der mit vier Zählern in Folge die alte Differenz wieder herstellte (50:55, 27. Minute). In den letzten drei Minuten des Abschnitts lief bei Bonn urplötzlich nichts mehr zusammen. Hatten die Gäste in der gesamten ersten Halbzeit nur zwei Ballverluste produziert, so gaben sie in dieser Phase gleich reihenweise das Spielgerät aus den Händen die Eisbären bedankten sich mit einem 10:3-Lauf, der ihnen endlich die langersehnte Führung einbrachte (60:58). Der kleinste Spieler auf dem Feld, Baskets-Regisseur Nic Wise, nahm die Angelegenheit selbst in die Hand und verwandelte zwei Würfe aus dem Feld. Chris Ensminger fühlte sich ob der Kaltschnäuzigkeit seines Landsmannes inspiriert und netzte trotz Foul ein den fälligen Bonus verwandelte der Center ebenfalls (60:65, 33. Minute). Es sollte gut dreieinhalb Minuten im letzten Durchgang dauern, ehe Craig Callahan die nordische Punkteflaute beendete und Zählbares auf die Anzeigetafel brachte. Doch Bonn hatte zu viel Fahrt aufgenommen, um sich den doppelten Punktgewinn auf der Zielgeraden noch abspenstig machen zu lassen. Als Andrew Drevo mit seinem fünften Foul vorzeitig auf die Bank musste, sahen sich die Gastgeber eines der besten Crunchtime-Spieler der Liga beraubt (64:69, 37. Minute). So war es an Callahan, die Last alleine zu Schultern und er sollte die Eisbären-Fans nicht enttäuschen. Zwei Jumper später witterte Bremerhaven windige Morgenluft (68:69, 39. Minute), welche von Alex King mit seinem dritten Dreier des Abend prompt aus den Segeln genommen wurde (68:72, 40. Minute). Die Eisbären schickten nach einer Callahan-Fahrkarte Jeremy Hunt an die Freiwurflinie, wo der Baskets-Guard Nerven zeigte und beide Würfe auf den Ring setzte. Im Gegenzug machte es Callahan diesmal besser und verkürzte abermals (70:72). Als Hunt daraufhin wieder an die Linie musste, traf er zumindest einen der beiden Boni (70:73). Bremerhaven stand unter Zugzwang, brauchte einen Dreier zum Ausgleich, doch der Schuss von Torrell Martin verfehlte sein Ziel. Nic Wise angelte sich den Rebound, wurde ebenfalls an die Wohltätigkeitslinie gebeten, hielt sich dort aber fehlerfrei (70:75). Der Freiwurf von Philipp Schwethelm kurz vor dem Schlusspfiff war nur noch Ergebniskosmetik. Baskets-Coach Mike Koch: "Kompliment an meine Jungs. Wir wurden in dieser Saison in Sachen Verletzungen hart getroffen. Besonders auf der Position 4. Dort musste heute Alex King einen Haufen Arbeit erledigen, der einen guten Job gemacht hat. Auch Jakob Jaacks ist eingesprungen, gleichwohl uns die beiden Eisbären-Vierer Craig Callahan und Andrew Drevo die meisten Probleme gemacht haben. Ich denke, wir haben das Spiel gewonnen, weil wir in der entscheidenden Phase wichtige Stopps hatten. Daraus haben wir das nötige Selbstvertrauen gezogen, um die Eisbären zu besiegen. Wir haben den Trend des Bayreuth-Spiels fortgesetzt und haben als geschlossene Einheit agiert. Jeder Spieler hat seinen Teil zum Sieg beigetragen, seien es Punkte, Rebounds oder einfach gute Verteidigung gewesen. Durch die vielen Verletzungen mussten wir personell umstellen, jetzt sieht man aber, dass wir unsere Rollen langsam gefunden haben. Alex King war beispielsweise auf dem Flügel eingeplant, muss jetzt aber auf der Vier spielen und findet immer besser in diese Umstellung hinein. Wir haben heute in der Verteidigung sehr gut gearbeitet und damit die Phase im dritten Viertel, als wir den Ball nicht genügend gesichert haben, kompensieren können. In Bremerhaven zu gewinnen ist nicht einfach. Deshalb noch mal Glückwunsch an mein Team." Eisbären-Coach Douglas Spradley: "Glückwunsch an die Baskets, die das Spiel meiner Ansicht nach kontrolliert und daher auch verdient gewonnen haben. Ich bin nicht zufrieden, meine Mannschaft hat heute schlecht gespielt. Wir hatten zu viele Einzelgänger im Team. Die Intensität in den letzten Trainingseinheiten war deutlich höher als heute, das kann nicht sein. Bonn hat die Bretter kontrolliert, das war für mich keine Überraschung. Alex King hingegen hat heute unglaublich gespielt und den entscheidenden Korb gemacht. Ich hoffe, dass meine Spieler im nächsten Spiel etwas gutmachen wollen." Telekom Baskets Bonn: Hauer (dnp), Ensminger (15, 12 Rebounds), Hunt (8/1), King (17/3), Campbell (7), Thülig (2), Wise (16), Jaacks (8/1), Ohlbrecht (dnp), Tyndale (2) Eisbären Bremerhaven: Lipke (2), Thomas (2), Drevo (10), Schwethelm (4/1), Copeland (10/2), Martin (10), Callahan (19/1), Chaney (6), Pluskota (dnp), Denison (3), Büchert (dnp), Shtein (4/1)