Telekom Baskets Bonn
78:82
Saint-Quentin Basket-Ball

Knappe Niederlage im Testspiel gegen Saint-Quentin

Letztes Testspiel am Samstag in Nancy

Foto: Jörn Wolter/Norbert Ittermann

Im einzigen öffentlichen Testspiel im Telekom Dome haben die Telekom Baskets Bonn vor 2500 Zuschauern knapp mit 78:82 (15:21, 19:18, 16:18, 28:25) gegen den französischen Champions League-Teilnehmer Saint-Quentin Basketball verloren. Rivaldo Soares wurde mit 15 Punkten Topscorer. Till Pape (12 Punkte) und Darius McGhee (10 Punkte, 8 Assists, 6 Rebounds) scorten ebenfalls zweistellig.

Key Facts

  • Kaderupdate: Kapitän Thomas Kennedy pausierte mit Adduktorenproblemen. Jonathan Bähre knickte im dritten Viertel um und wurde vorsichtshalber nicht mehr eingesetzt
  • Topscorer: Rivaldo Soares wurde mit 15 Punkten Topscorer des Spiels. Neun seiner Punkte erzielte er im Schlussviertel
  • Wackelige Hand: Die Baskets nahmen 42 Dreier, trafen davon aber nur zehn (24 Prozent). Insgesamt versenkten die Bonner nur 38 Prozent ihrer Wurfversuche aus dem Feld (27/72)
  • Zuschauer: 2500 Baskets-Fans kamen in den Telekom Dome
  • Gute Ballbewegung: Trotz nur 27 erfolgreichen Würfen aus dem Feld verteilten die Baskets starke 23 Assists
  • Energizer: Phlandrous Fleming führte sein Team von der Bank kommend mit viel Energie defensiv an und kam trotz der knappen Niederlage auf einen Plus-Minus-Wert von +18

Spielbericht

Ohne den pausierenden Thomas Kennedy starteten die Baskets mit Darius McGhee, Sam Griesel, Bodie Hume, Jonathan Bähre und Lars Thiemann in die Partie. Trotz gut herausgespielten Würfen zeigte sich bereits früh, was das Problem der Partie sein würde: Die Trefferquote. In den ersten sechs Spielminuten nahmen die Bonner acht Dreier, trafen davon aber keinen. So lag die Mannschaft von Headcoach Roel Moors früh mit neun Punkten zurück (5:14, 6. Minute). Bis dahin waren drei Freiwürfe von Hume und ein frei herausgespielter Dunking von Thiemann die einzigen Bonner Punkte. Phlandrous Fleming traf nach seiner Einwechslung den ersten Distanzwurf für die Baskets und läutete auch mit viel Energie in der Defense eine Aufholjagd ein. Die Gastgeber testeten bereits früh im Spiel unterschiedliche Verteidigungen und kamen so zwischenzeitlich bis auf zwei Zähler heran (15:17, 8.). Zur Viertelpause betrug der Rückstand wieder sechs Punkte (15:21, 10.).

Zum Start ins zweite Viertel zeigten die Baskets eine ihrer besten Phasen der Partie. Defensiv ließen die Bonner in dieser Zeit nur noch wenige offene Würfe zu und gaben nun auch deutlich weniger Offensivrebounds ab. Nach einer erfolgreichen 24-Sekunden-Teamdefense und wenig später einem weiteren Ballgewinn verkürzte Angelo Allegri per Dunking auf einen Punkt Rückstand (22:23, 13.). Jonathan Bähre und Lars Thiemann vollendeten mit vier weiteren Punkten einen 11:2-Lauf und sorgten damit für den Führungswechsel (26:23, 16.). Ex-Baskets-Spieler Noah Kirkwood übernahm für sein neues französisches Team nun Verantwortung und verhalf den Gästen zum erneuten Führungswechsel noch vor der Halbzeitpause (34:39, 20.). Dass der Bonner Rückstand trotz schwacher Wurfquoten besonders aus der Distanz (3/22 Dreier, 14 Prozent) nur fünf Punkte betrug, lag am Kampfgeist und einer soliden Verteidigung, die den Gegner bereits in der ersten Hälfte zu zehn Ballverlusten zwang. Auffällig zur Pause war ebenfalls, dass Bonn trotz nur 13 erfolgreicher Würfe aus dem Feld bereits elf Assists verteilt hatte: Eine herausragende Quote. Am Ende des Spiels kamen die Baskets auf starke 23 direkte Korbvorlagen bei gerade einmal 27 erfolgreichen Würfen aus dem Feld, was ein starkes Indiz auf die meist starke Ballbewegung im Angriff war.

Phasenweise geriet der offensive Fluss aber auch noch ins Stocken und das nutzten die Gäste dafür aus, den Vorsprung wieder zu erhöhen. Nach einem 8:0-Lauf zum Start ins dritte Viertel betrug der Bonner Rückstand 13 Punkte (34:47, 24.). Wieder war es die Einwechslung von Fleming, durch welche die Baskets eine Aufholjagd starteten. In seiner ersten Defensiv-Aktion klaute der mit viel Energie spielende Guard in der Eins-gegen-Eins-Verteidigung den Ball, zog dabei ein unsportliches Foul und riss seine Teamkollegen emotional mit. Es war der Auftakt für einen Bonner 11:0-Lauf, bei dem McGhee zunächst Hume und dann Rivaldo Soares per Alley-Oop-Pass bediente und kurz darauf endlich seinen ersten Dreier versenken konnte (45:47, 28.). Zum Ende des dritten Spielabschnitts setzten sich die Franzosen aber wieder etwas weiter ab (50:57, 30.).

Weiterhin setzten die Baskets zu viele Würfe auf den Ring und gerieten so erneut zweistellig ins Hintertreffen (56:68, 34.). Doch auch von diesem Rückstand ließ sich das Team von Trainer Moors nicht entmutigen, kämpfte weiter und fand offensiv durch Soares wieder den Anschluss. Der Topscorer der Partie erzielte neun Bonner Punkte in Serie und hielt das Spiel damit offen (65:72, 37.). Mit einer Fullcourt-Verteidigung bauten die Baskets defensiv nochmal mehr Druck auf und lagen knapp eine Minute vor Schluss nach einem Pape-Dreier nur noch mit vier Punkten zurück (74:78, 40.). Griesel verkürzte von der Freiwurflinie kurz vor Schluss sogar nochmal auf zwei Zähler (76:78, 40.), die finale Wende gelang den Baskets aber nicht mehr und so verloren sie schlussendlich mit 78:82 knapp.

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn: 

McGhee (10 Punkte/2 Dreier, 8 Assists, 6 Rebounds), Bähre (6), Griesel (8/1), Fleming (6/1, 6 Rebounds), Soares (15/2), Allegri (5/1), Hume (8/1), Pape (12/2), Thiemann (8, 5 Rebounds), Smith (DNP), Müller (DNP), Rosic (DNP)

Saint-Quentin Basketball: 

Diakite (3), Traore (10), Goudou-Sinha (2), Oniangue (11), Pfister (2), Robinson (14), Moore (3), Olejniczak (10), Santos-Silva (13), Kirkwood (14)

Stimmen zum Spiel

Roel Moors (Headcoach Telekom Baskets Bonn):

“Wir hatten eine schlechte Dreierquote, obwohl wir uns viele gute Würfe kreiert haben. Das kann passieren, daher mache ich mir dahingehend weniger Sorgen. Ich finde aber, dass wir den Dreipunktewurf etwas zu oft forciert haben und nicht konsequenter zum Korb gezogen sind. Die 42 Gegenpunkte in der Zone stören mich am meisten. Das war oft zu einfach. Wir hatten zwar mehrere gute Phasen in der Verteidigung, aber unser Ziel ist, über 40 Minuten gut zu verteidigen.”

Fotos: Wolter/Ittermann