Kraftakt mit nur sieben Spielern

Telekom Baskets gewinnen Spiel um Platz drei beim Turnier in Bad Neuenahr gegen Oldenburg 77:71 - Krunic hatte nur sieben Spieler zur Verfügung - Milisavljevic, Jackson und Klepac ragen aus starker Teamleistung hervor

Die Ausgangssituation versprach nichts Gutes. Neben den drei Nationalspielern Nnamaka, Simon und Janicenoks musste Baskets Headcoach Predrag Krunic beim Spiel gegen die EWE Baskets aus Oldenburg auch noch auf einen weiteren Leistungsträger verzichten. Aleksandar Nadjfeji saß wegen einer Erkältung nur auf der Bank. Dennoch verkaufte sich das Bonner Häuflein mit sieben Spielern gegen die zehn Akteure aus Oldenburg mehr als achtbar und konnte nach großem Kampf am Ende mit 77:71 (29:36) gewinnen. Weitaus engagierter als noch am Tag zuvor gegen Gießen gingen die Baskets zur Sache. Trotzdem lief es zunächst alles andere als Rund im Bonner Spiel. Vor allem im Angriff fehlte allzu oft das nötige Glück zum erfolgreichen Abschluss. So lag die Wurfquote aus dem Feld nach dem ersten Viertel bei mageren 24%. Der Gegner aus dem Emsland konnte dagegen 43% für sich verbuchen. Dennoch konnten die Bonner bis dahin das Spiel ausgeglichen gestalten (17:17, 10.). Zu Beginn des zweiten Abschnitts legten die Norddeutschen den ersten Zwischenspurt ein. Ein 10:0-Lauf Oldenburgs sorgte für die 27:17-Führung des Teams von Coach Don Beck nach 13 Minuten. Doch die Baskets stemmten sich dagegen. Angeführt durch den starken Branko Milisavljevic konnte der Rückstand bis zur Pause auf sieben Punkte reduziert werden (29:36). Nach dem Seitenwechsel kam es dann zu einem wahren Kraftakt des Bonner Rumpfteams. Punkt für Punkt kämpften sich die Baskets an ihren Gegner wieder heran. Team-Kapitän Branko Klepac zeigte seinen Kollegen, wie es geht. Zwölf Punkte und acht Rebounds hatte der Bonner Nationalspieler nach 25 Minuten schon auf seinem Konto. Und das bei 16 Minuten Einsatzzeit. Die Baskets hatten jetzt vor allem bei den Rebounds Oberwasser und erspielten sich im dritten Viertel die Führung zurück. Spätestens jetzt sahen die Zuschauer in der Bachemer Sporthalle ein höchst kurzweiliges attraktives Basketballspiel, bei dem sich beide Teams von ihrer besten Seite zeigten. Mit einer 55:51-Führung gingen die Baskets in den letzten Spielabschnitt. Die Frage war, ob die Kräfte der sieben Bonner Spieler bis zum Schluss halten würden. Dazu hatten Aleksandar Djuric und Altron Jackson mit vier bzw. drei persönlichen Fouls nicht die besten Karten, das Spielende auf dem Feld zu erleben. Das letzte Viertel verlief entsprechend dramatisch. Beide Teams wechselten sich in der Führung ab, doch die Baskets aus Bonn wirkten in den entscheidenden Phasen entschlossener. Vor allem ein Verdienst des besten Bonner Spielers an diesem Nachmittag, Branko Milisavljevic, der die Fäden seines Teams stets in der Hand hatte und sich mit 21 Punkten, sechs Assists und acht Rebounds eindrucksvoll in den Scoutingbogen eintrug. Ihm kaum nach stand Teamkollege Altron Jackson, dem ein Double-double gelang: 13 Rebounds und 17 Punkte. Doch damit war er nicht alleine. Das gleiche Kunststück gelang auch Branko Klepac, der 15 Punkte erzielte und zehn Rebounds fischte. So siegten die Telekom Baskets am Ende mit 77:71 gegen ihre Namensvetter aus Oldenburg. Ein Erfolg, der wegen der dünnen Personaldecke der Bonner so sicher nicht zu erwarten war. Umso eindrucksvoller war die Vorstellung der Rumpftruppe von Predrag Krunic, die gegenüber ihrem Auftritt einen Tag zuvor gegen Gießen kaum wieder zuerkennen war. Der nächste Test für die Telekom Baskets steht schon in vier Tagen an. Dann bestreiten die Bonner ein Freundschaftsspiel im belgischen Pepinster. Predrag Krunics Personalnöte sollten sich dann erledigt haben, denn die noch abwesenden drei Nationalspieler stoßen am Montag zum Team und auch die Krankheit von Aleksandar Nadjfeji sollte auskuriert sein.