MBC: Comeback nach Maß
Bisher ungeschlagener Aufsteiger am Freitag zu Gast im Telekom Dome - Einsatz von Bryce Taylor gefährdet
Nach mehr als fünf Jahren kehrt der Mitteldeutsche BC in die 1. Liga zurück. Manch einer wird sich noch erinnern, als Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann und seine Wölfe am 17. April 2004 auf dem Hardtberg ihr letztes Bundesliga-Match bestritten. Zu dem Zeitpunkt war das Bundesliga-Team aus den neuen Bundesländern schon angeschlagen. Im Sommer 2004 war es dann erst endgültig vorbei. Obwohl die Wölfe sportlich den Klassenerhalt geschafft hatten, mussten sie aus finanziellen Gründen ihren Platz in der Bundesliga räumen. Beim Comeback 2009 in der Beko Basketball Bundesliga hatten die Wölfe jedenfalls das Beißen nicht verlernt. In Tübingen lag der Aufsteiger lange zurück, drehte dann das Spiel im letzten Viertel und gewann nach Verlängerung mit 95:91. Zu den wichtigsten MBC-Punktelieferanten gegen die Schwaben zählten die Center Anatoly Kashirov (19 Pt./9 Reb.), Guido Grünheid (11 Pt.) und Johnnie Gilbert (10 Pt.) sowie US-Powerforward Ivan Elliott (15 Pt.). Als effektivsten Akteur im Team von Trainer Björn Harmsen notierten die Scouter indes Forward Nikita Khartchenkov. Der Sohn des ehemaligen russischen Nationalspielers Alexander Khartchenkov beschränkte sich aufs Weitwerfen und versenkte vier von sechs Dreiern. So ein Sieg gibt Selbstvertrauen: Zwei Tage später konnte ratiopharm Ulm als Gast in der Weißenfelser Stadthalle davon ein Lied singen. Dank traumwandlerischer Treffersicherheit (80 % Dreier/73 % aus dem Feld) gingen die Gastgeber vor 2.700 Zuschauern im 1. Viertel mit 25:9 in Führung, ließen die Süddeutschen zwar zwischenzeitlich noch einmal bedrohlich nah herankommen, siegten aber am Ende klar mit 96:84. Ein weiteres Mal hatte Shooter Khartchenkov Maß genommen: 4 Dreierversuche, 4 Treffer. US-Shootingguard Wayne Bernard traf 3 von 5 Dreierversuchen, das Harmsen-Team insgesamt 10 von 16. Auffälligster Akteur auf der MBC-Spielmacherposition: der Georgier Giorgi Gamqrelidze mit 11 Punkten und 8 Assists. Nach dem Sieg über Ulm war der Club aus Sachsen-Anhalt für kurze Zeit sogar Tabellenführer. Aber davon wollte MBC-Manager Martin Geisler noch nichts wissen: Wir sind erst einmal in der Liga angekommen. Worte wie Tabellenführung oder Spitze gehören nicht zu unserem Sprachgebrauch. Auf Bonner Seite ist die Stimmung nicht ganz so rosig. Nach zwei Spieltagen in der Beko BBL haben die Baskets einen Sieg (in Ulm) und eine Niederlage (gegen Quakenbrück) auf dem Konto. Probleme bereitet allerdings nicht die Punktebilanz, sondern der Krankenstand. Shooting-Guard Bryce Taylor leidet an einer Entzündung der Patellasehne, die seinen Einsatz gegen Weißenfels in Frage stellen. Auch muss Coach Michael Koch weiterhin auf Johannes Strasser verzichten. Der Aufbauspieler brach sich in der Vorbereitung den Zeigefinger und wird noch ca. 14 Tage pausieren müssen. Da passt es überhaupt nicht, dass Jared Jordan ebenfalls angeschlagen ist. Der Bonner Spielermacher zog sich gegen Quakenbrück einen schmerzhaften "Pferdekuss" zu und konnte nur eingeschränkt am Training teilnehmen. Spielbeginn im Telekom Dome ist am Freitag, 16.10.09, um 20.00 Uhr. Tickets gibt es noch an allen Eventim-Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.telekom-baskets-bonn.de und am Freitag an der Abendkasse der Halle ab 18.30 Uhr.