Mehr Mühe als erwartet
Telekom Baskets besiegen TBB Trier knapp mit 77:73 (14:16, 23:17, 22:23, 18:17) Bonner entscheiden enges Spiel erst in den letzten Minuten
Vor dem letzten Heimspiel der Telekom Baskets in diesem Jahr waren die Rollen eigentlich klar verteilt. Der Tabellenführer empfing den Drittletzten und so hatten sicher viele der 3.400 Zuschauer mit einen klaren Sieg ihrer Baskets gegen TBB Trier gerechnet. Doch ganz so leicht wollten es die Moselstädter mit ihren 100 mitgereisten Fans den Bonnern dann doch nicht machen.Schon die ersten Minuten des Spiels zeigten engagiert aufspielende Gäste, die nach vier Minuten mit 7:3 in Führung lagen. Auf Bonner Seite lief bis dahin nicht allzu viel zusammen. Nur Aleksandar Nadjfeji und Terrence Rencher konnten in dieser Phase überzeugen, ein Zustand, an dem sich fast über die gesamte Spielzeit nichts ändern sollte. Wohl schon mit Blick auf das schwere ULEB-Cup-Spiel am kommenden Dienstag in Udine, versuchte Baskets-Headcoach Predrag Krunic seine Startformation frühzeitig zu schonen. Stattdessen sollten sich die Bankspieler beweisen. Zehn Bonner Spieler waren acht oder mehr Minuten auf dem Feld. Die machten ihre Sache gut, jedoch reichte es nicht, Ball und Gegner zu kontrollieren. Während des gesamten Spiels konnte sich kein Team mehr als fünf Punkte absetzen. Die Baskets brauchten knapp 18 Minuten, um das erste Mal in Führung zu gehen (30:29). Endlich kam das Bonner Angriffsspiel in Schwung. Zwei Dunkings von Peter Huber-Saffer ließen die Halle toben und sein Team auf 37:31 davon ziehen. Doch wer dachte, dass die Baskets nach dem Seitenwechsel endlich ihr Potenzial ausschöpfen würden, sah sich getäuscht. Bonn verfiel zusehends wieder in den alten Trott und machte es den Gästen leicht, den Rückstand nach 26 Minuten wieder in eine Führung zu verwandeln (47:46). Für die wenigen Lichtblicke im Bonner Spiel sorgte im dritten Viertel noch Greg Miller, der drei Dreier verwandeln konnte. Fünf Minuten vor dem Ende wurde es dann eng für die Telekom Baskets. Oliver Narr-Bolduan hatte die Moselstädter wieder auf 66:64 in Front gebracht. Terrence Rencher konterte im Gegenzug mit einem wichtigen Distanzschuss zum 67:66. Die letzten drei Minuten waren angebrochen und die Baskets besannen sich endlich auf ihre Stärken in der Verteidigung. Der Weg der Gäste zum Korb wurde jetzt schwieriger und die Hausherren bewiesen Treffsicherheit und Nervenstärke an der Linie. Die letzten zehn Bonner Punkte wurden allesamt per Freiwurf erzielt. Die Telekom Baskets siegen nach einen knappen Spielverlauf ohne zu glänzen mit 77:73 gegen eine munter mitspielende Trierer Mannschaft und haben damit ihren Platz an der Tabellenspitze der s.Oliver BBL vorerst gefestigt. Baskets-Coach Predrag Krunic: "Ein guter Sieg - ein schlechtes Spiel! Wir haben ohne Motivation, ohne Emotion und Respekt gespielt." TBB-Coach Bernhard Thompson: "Wir hatten heute eine echte Siegchance. Ich bin ein wenig enttäuscht. Wir brauchen noch ein paar Spiele, dann sind wir da." Bereits am Dienstag, 17.12.02, wartet der nächste Gegner im ULEB-Cup auf die Bonner. Gegen Snaidero Udine geht es für die Baskets vielleicht schon um Alles oder Nichts, denn mit einer weiteren Niederlage im Europapokal würden sich die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales deutlich verringern.