Mehrere Comebacks nicht in Sieg umgemünzt
medi bayreuth – Telekom Baskets Bonn 101:96 (21:11, 27:30, 30:31, 23:24)
Die Telekom Baskets Bonn haben am 19. Spieltag der Beko BBL-Saison 20014/2015 eine Niederlage einstecken müssen. Das Team von Trainer Matthias Fischer unterlag bei medi bayreuth mit 96:101 (11:21, 30:27, 31:30, 24:23) und vergab damit die Chance, sich in der Tabelle auf den fünften Platz vorzuschieben.
Das Spiel
Die ersten Minuten der Begegnung standen ganz im Zeichen von Eugene Lawrence und Javon McCrea. Der Bonner Spielmacher schulterte im Angriff die Last allein und markierte die ersten neun Zähler für die Gäste, während der Bayreuther Center in Brettnähe nach Belieben agierte und gar zehn Punkte in Serie markierten (10:9, 5. Minute). Als Team jedoch schafften es die Franken den insgesamt besseren Rhythmus aufzubauen, wodurch der Vorsprung weiter anwuchs und nach einem Dreier durch Ex-Bonner Brandon Bowman in den zweistelligen Bereich anwuchs (21:11, 10. Minute).
Im zweiten Viertel machten sich die Rheinländer daran, den Rückstand in kleinen Schritten abzubauen. Um defensiv stabiler zu agieren und das Tempo der Begegnung zu verändern, stellte Headcoach Mathias Fischer auf eine Ball-Raum-Deckung um, was sich sofort auf der Anzeigetafel bemerkbar machte (29:22, 13. Minute). Da die Gastgeber durch den erst am Wochenende verpflichteten Jason Brickman jedoch den personellen X-Faktor in ihren Reihen hatten – der gleich einen starken Eindruck hinterließ – behielten die Wagnerstädter bis zum Gang in die Kabine die Oberhand (48:41, 20. Minute). Den Gastgebern spielte zudem eine Bonner Defense in die Hände, die diesen Namen nur phasenweise verdiente.
Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst danach aus, als sollte Bayreuth vorzeitig für die Entscheidung sorgen. Der erst kürzlich zum Team gestoßene Je’Kel Foster netzte zwei Dreier ein und brachte seinen Farben damit die bis dahin höchste Führung (59:44, 23. Minute). Was dann folgte, kam dem nahe, was das Bonner Spiel in der ersten Saisonhälfte oftmals prägte. Die Baskets legten einen 18:4-Lauf aufs Parkett, dessen essenzieller Bestandteil vier Dreier waren, die den Rückstand in Windeseile hinwegfegten (63:62, 26. Minute). Lawrence sorgte wenig später gar für den Ausgleich und Bonn war drauf und dran in Führung zu gehen, doch das Team von Headcoach Mathias Fischer vergab in dieser Phase gleich mehrmals gute Gelegenheiten. Die Franken fingen sich wieder und verschafften sich vor der Viertelpause nochmals etwas Luft (78:72, 30. Minute).
Auf der Zielgeraden erwischten abermals die Schützlinge von Michael Koch den besseren Start in den Spielabschnitt (83:73, 32. Minute). Wie schon zuvor schafften es die Baskets auch im letzten Viertel mit einem Kraftakt, irgendwie auf Schlagdistanz zu bleiben (90:85, 36. Minute), doch wieder wurde die durchaus vorhandene Chance auf den Sieg mit viel Pech beim Abschluss aber auch durch zu hektische Aktionen leichtfertig vergeben. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Ausgerechnet ein Dunk durch den ehemaligen Bonner Brandon Bowman und ein Ballgewinn durch Foster sorgten dann dafür, dass das Momentum endgültig auf Seiten der Hausherren kippte (95:85, 39. Minute). In den finalen 70 Sekunden ging den Magentafarbenen wortwörtlich die Zeit aus, um die Partie noch zu kippen und so zwei wichtige Zähler mit auf die Heimreise ins Rheinland zu nehmen.
Im Detail
Nicht vergönnt war den Telekom Baskets Bonn das Wurfglück aus der Distanz während der kompletten ersten Hälfte. Die Rheinländer trafen lediglich zwei ihrer sieben Versuche von jenseits der 6,75 Meter-Linie (28,6 Prozent). Dies änderte sich nach dem Seitenwechsel vor allem im dritten Viertel drastisch. In den zehn Minuten nach der Pause fanden sechs von acht Dreiern ihr Ziel (75,0 Prozent), doch diese enorm hohe Quote konnte im letzten Abschnitt nicht mehr gehalten werden (3/9). Bonn beendete die Begegnung mit einer soliden Vorstellung von „Downtown“ (11/24, 45,8 Prozent), doch medi bayreuth sollte sich an diesem Abend als noch treffsicherer erweisen (12/22, 54,5 Prozent).
Eine neue persönliche Bestleistung brachte Angelo Caloiaro mit 26 Punkten aufs Parkett. Der Italo-Amerikaner verwandelte zehn seiner 14 Schüsse aus dem Feld (71,4 Prozent Trefferquote) und zeigte auch an der Freiwurflinie Nervenstärke (5/6, 83,3 Prozent). In der Verteidigung wilderte er zudem oft in den gegnerischen Passwegen und kam auf vier Steals.
Nach dem schwachen ersten Viertel lief die Offensivmaschinerie der Gäste auf Hochtouren. Die beiden Spiele mit Verlängerung in München (107:112) und beim MBC (99:96) ausgenommen legte die Fischer-Truppe in der laufenden Saison noch nie so viele Punkte in fremder Halle auf. Mit Mickey McConnell, Benas Veikalas und Tadas Klimavicius verteilten gleich drei Bonner Akteure fünf Assists. Die insgesamt 24 direkten Korbvorlagen sorgten dementsprechend dafür, dass 64,9 Prozent aller Baskets-Treffer aus dem Spiel heraus ein Pass vorausging.
Auf ein Double-Double bei seinem Debüt kam Jason Brickman. Der Bayreuther Spielgestalter kam auf elf Zähler – darunter drei von vier Dreier – und zehn Assists, nachdem er Montagabend erst in der Wagnerstadt eingetroffen war. Mathias Fischer (Headcoach Telekom Baskets Bonn) Erst einmal herzlichen Glückwunsch an Bayreuth und Mike Koch zu dem verdienten Sieg. Über Offense braucht man heute nicht viel zu reden. Es war von beiden Seiten ein phantastisches, offensives Spiel. Ich bin absolut unzufrieden mit unser Defense. Diese Defense hat dazu geführt, dass wir 101 Punkte kassiert haben und 55 Prozent von der Drei-Punkte-Linie. Das tut weh. Wir haben das Rebound-Duell verloren, insofern haben wir auch verdient verloren. Wir müssen unsere Defense ändern, müssen aggressiver sein, bereit sein, anders verteidigen, dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen. Michael Koch (Headcoach medi bayreuth) Es war keine einfache Situation. Die letzten zwei Wochen waren sehr hektisch. Mit einer Entlassung, mit Nachverpflichtungen und mit der Verletzung von Bryan Bailey. Und dass die Mannschaft jetzt so ein Spiel abliefern kann, hat mich selber überrascht. Gerade offensiv haben wir in den letzten Spielen den Ball nicht bewegt. Wir haben statisch gespielt. Mit Jason Brickman haben wir einen Spieler gefunden, der bewiesen hat, was er für eine Mannschaft bedeuten kann. Hauptsächlich seine zehn Assists zeigen, dass er einen hohen Basketball-IQ hat. Und das vor dem Hintergrund, dass er erst gestern zu uns gestoßen ist. In der Defense haben beide Mannschaften nicht ihr Optimum gespielt. Bei uns liegt es auch daran, dass Jason Brickman noch nicht so in unsere Verteidungssysteme eingearbeitet ist. Nichtsdestotrotz bin ich unheimlich stolz auf die Truppe, die nach diesen Turbulenzen so ein Spiel an den Tag gelegt hat. Und das war nicht gegen irgendeine Mannschaft, sondern gegen die Telekom Baskets Bonn, die ja auch in der Tabelle eine gute Position haben. Punkteverteilung Telekom Baskets Bonn:
McConnell (7/1 Dreier, 5 Assists), Mädrich (0), Veikalas (16/2, 5 Assists), Brooks (10/2), Mangold (3/1), Caloiaro (26/1, 4 Steals), Lawrence (19/3), Klimavicius (8, 5 Assists), Koch (0), Wachalski (7/1), Lodders (dnp)
medi bayreuth:
Brembley (12/2), Palyza (16/3), Durant (dnp), McCrea (24, 8 Rebounds), Bowman (21/1), Zeis (dnp), Schmitz (3/1), Heyden (2), Foster (8/2, 3 Steals), Burrell (4), Brickman (11/3, 10 Assists)
Die nächsten drei Heimspiele der Telekom Baskets Bonn
Sa, 31. Januar 2015 – 20:30 – Beko BBL
Telekom Baskets Bonn vs. Mitteldeutscher BC
Sa, 14. Februar 2015 – 20:30 – Beko BBL
Telekom Baskets Bonn – BG Göttingen
Di, 24. Januar 2015 – 20:00 – Pokal-Qualifikation
Telekom Baskets Bonn vs. BG Göttingen
Tickets für die Heimspiele der Telekom Baskets Bonn gibt es
- an allen Zweigstellen des General-Anzeiger
- im Baskets Fanshop im Hause Carthaus Bonn (Remigiusstr. 16, Bonn-Innenstadt)
- in der Baskets Sportfabrik am Telekom Dome (Basketsring 1, 53123 Bonn)
- im Online-Ticketshop unter www.baskets.de/ticketshop
- an der Abendkasse bei den Heimspielen der Telekom Baskets Bonn
- an allen Eventim Vorverkaufsstellen
- Baskets Ticket-Hotline: 0228 50 20 14