Micovic trifft 3,3 Sekunden vor Schluss den Game-Winner
Basketball Löwen Braunschweig - Telekom Baskets Bonn: 93:94
Es war der zweite Comeback-Sieg in Folge für die Telekom Baskets Bonn: Nachdem sie bereits Würzburg nach hohem Rückstand schlagen konnten, gewannen sie im Nachholspiel des 10. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga nach einem 18-Punkte-Rückstand doch noch mit 94:93 (22:22, 17:33, 26:15, 29:23) gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Topscorer Strahinja Micovic (23 Punkte) tippte 3,3 Sekunden vor Schluss den Game-Winner in den Korb! Alex Hamilton steuerte 22 Punkte bei.
Key facts:
- Gute Besserung: Baskets-Coach Will Voigt konnte die Reise nach Braunschweig aufgrund eines viralen Infekts nicht antreten. An seiner Stelle führte Co-Trainer Chris O'Shea das Team an, assistiert wurde ihm durch Julius Thomas, Headcoach der Dragons Rhöndorf
- Höchster Rückstand: -18 (41:59, 23. Minute)
- Points in the paint: Bonn traf 27 seiner 35 Zweierversuche (77 Prozent)
- Druck auf die Defense: Die Baskets gingen 27 Mal an die Freiwurflinie, wo sie 22 Mal erfolgreich abschlossen
- Abgekühlt: Braunschweig traf zur Halbzeit 12 von 33 Dreiern (55 Prozent), verwandelte nach der Pause jedoch nur noch vier von 15
- Baskets Carena: Gut 80 Autos versammelten sich in der BonnLive Baskets Carena am Telekom Dome und verfolgten ausgelassen den Comeback-Sieg der Baskets. Am 4.4.2021 wird das Spiel der Baskets gegen ALBA Berlin übertragen - Tickets >>>
Der Spielbericht Bonn begann mit TJ DiLeo, Chris Babb, Isaiah Philmore, Leon Kratzer und Alex Hamilton, der sich im ersten Viertel viel vorgenommen hatte. Der Aufbauspieler erzielte sechs der ersten zehn Baskets-Punkte und hatte so große Anteile an der frühen Bonner Führung (10:6, 4. Minute). In der Defense machten die Baskets die Räume unter dem Korb dicht, taten dies aber auf Kosten der Dreier-Verteidigung. Bis zur sechsten Minute hatte Braunschweig bereits vier Dreier getroffen und blieb alleine durch seine Distanztreffer im Spiel (12:12, 6.). Für Bonn spielte sich weiterhin Hamilton in den Vordergrund, der oft gedankenschnell aus dem Umschaltspiel den Korb attackierte und bis zum 22:22-Viertelende bereits 13 Punkte auf dem Konto hatte. Während die Baskets fehlerfrei aus dem Zweipunktebereich blieben (neun von neun Treffer), war Braunschweig mit sechs von zehn Dreiern exzellent von außen eingestellt. Zum Start des zweiten Viertels gelang DiLeo direkt die Führung (24:22, 11.). Doch die Probleme in der Defense blieben: Während die Baskets erst in der 15. Minute durch Micovic den ersten Bonner Dreier versenkten (31:36, 15.), blieben die Gastgeber bis zur Halbzeit von der Dreierlinie „on fire“. Eben noch hatte Jalen Hudson sein Team auf 39:44 (17.) herangebracht. Dann schickten die Basketball Löwen vier Dreier in Folge durch den Bonner Korb und erspielten sich mit einem 12:0-Lauf die hohe 39:55-Halbzeitführung (20.). Nach dem Seitenwechsel legte Braunschweig direkt nach und erzielte in der 23. Minute die höchste Führung des Spiels (41:59). Doch wie bereits gegen Würzburg schlug im dritten Viertel die Stunde der Baskets. Zwar hatten sie immer noch mit Ballverlusten zu kämpfen (insgesamt 18), dafür wurde die Defense mit jeder Minute galliger (52:66, 27.). Im Angriff wurden sie nun von Chris Babb getragen: Elf seiner insgesamt 20 Punkte erzielte der Shooting Guard im dritten Viertel und machte an der Freiwurflinie einen Bonner 13:4-Lauf perfekt, der die Baskets bis zum Schlussviertel auf 65:70 (30.) heranbrachte. Zu Beginn des vierten Viertels wurde der starke Bonner Lauf erst einmal durch den Braunschweiger Videowürfel gestoppt. Die Anzeige fiel minutenlang aus, wodurch beide Mannschaften zu einer zusätzlichen Pause gezwungen wurden. Nachdem das technische Problem behoben wurde, schaltete Strahinja Micovic am schnellsten wieder in den Angriffsmodus: Der Serbe verkürzte per Dreier auf 68:70 (31.). Anschließend hatten die Baskets gleich mehrere Chancen, das Spiel auszugleichen oder in Führung zugehen, verspielten diese aber leichtfertig durch Ballverluste (72:77, 34.). Neben Micovic spielte anschließend Hamilton groß auf. Als sich Braunschweig in der 36. Minuten auf 78:84 (36.) absetzen konnte, übernahm der Guard das Spiel. Seine sieben Punkte in Serie bescherten den Baskets zwei Minuten vor Schluss den Ausgleich (85:85, 38.). 33,3 Sekunden vor Schluss ging Braunschweig dann mit 87:93 in Führung uns sah wie der sichere Sieger aus. Doch Chris Babb traf nach einer Auszeit den 90:93-Anschluss-Dreier. 16,9 Sekunden vor dem Ende zog dann Micovic ein Offensiv-Foul gegen Karim Jallow, wodurch den Baskets ein letzter Angriff blieb. Der fällige Einwurf wurde anschließend von Gavin Schilling mit einem Foul verhindert, was die Unparteiischen als „unsportlich“ auslegten. Isaiah Philmore traf die fälligen zwei Freiwürfe (92:93), anschließend wurde Alex Hamilton an der Dreierlinie freigespielt. Sein verschossener Dreier fiel jedoch dem goldrichtig stehenden Micovic in die Hände, der den Ball 3,3 Sekunden vor der Schlusssirene zum 94:93 durch den Korb tippte. Braunschweig blieb eine letzte Auszeit, doch der finale Dreier verfehlte den Bonner Korb deutlich. Stimmen zum Spiel Pete Strobl (Headcoach Basketball Löwen Braunschweig): „Gratulation an Chris O’Shea und seine Mannschaft. Wir wollen keine Ausrede finden. Wir haben das Spiel verloren, wir haben es aus der Hand gegeben, es ist wie ein Déjà-vu. Wir haben am Ende wieder die gleichen Sachen schlecht gemacht: Offensivrebounds hergegeben und zum falschen Zeitpunkt gefoult. Wir können sagen, wir sind jung, wir lernen, wir spielen sehr hart, wir spielen intensiv, aber wir sind hier, um Spiele zu gewinnen. Jeder von uns ist jetzt sauer. Nicht auf die Schiedsrichter, wir sind sauer auf uns. Wir müssen härter arbeiten, schneller lernen und es schaffen, solche Spiele zu gewinnen. Bonn ist eine gute Mannschaft, aber wir hatten die Chance zu gewinnen und das haben wir nicht geschafft.“ Chris O’Shea (Co-Trainer Telekom Baskets Bonn): „Das war ein unfassbares Spiel und sehr spannend am Ende. Braunschweig hätte es verdient gehabt zu gewinnen. Aber unsere Jungs haben in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt und sich wieder zurück ins Spiel gekämpft. Braunschweig hat dann am Ende wichtige Dreier getroffen. Wir haben aber nie aufgegeben. Braunschweig hat gut gespielt. Wir waren in der ersten Halbzeit zu passiv in der Defense, das hat Braunschweig sehr gut ausgenutzt und sehr hochprozentig geworfen. Wir waren in der Halbzeit sehr deutlich, dass wir härter verteidigen müssen. Ich glaube das haben wir sehr gut gemacht und am Ende irgendwie doch das Spiel gewonnen.“ Punkteverteilung Telekom Baskets Bonn: Hamilton (22 Punkte/1 Dreier), Pollard (2), Thompson (6), Micovic (23/3), Hudson (6), Babb (20/2), DiLeo (8), Kratzer (0, 7 Rebounds), Philmore (7), Binapfl (dnp), De Oliveira (dnp), Lukosius (dnp) Basketball Löwen Braunschweig: Wank (7), Zeeb (6), van Slooten (0), Robinson (21/5), Peterka (9), Velicka (18/4), Jallow (18/3), Turudic (3)