Mit Defense und Kampf zum Auswärtssieg!

Spielbericht

Obwohl der insgesamt niedrige Punktestand einen anderen Eindruck erwecken könnte, dominierte im ersten Viertel auf beiden Seiten die Offensive das Spiel. Tylan Birts legte nach starkem Drive auf Michael Kessens ab, der die ersten Bonner Punkte markierte (2:0, 1. Minute). Auch zwischen Joel Aminu und Birts passte das Zusammenspiel: So zog der Ex-Vechtaner mit Dampf zum Korb, um den dadurch freigewordenen Birts an der Dreierlinie anzuspielen, der sicher von außen traf (5:2, 2.). Bonn und Vechta spielten mit hohem Tempo, beide Teams suchten früh den Abschluss. Doch die Baskets waren auch in der Defense fokussiert: Gleich vier Rasta Wurfversuche wurden im ersten Viertel spektakulär von den Baskets weggeblockt. Darunter auch Kur Jongkuchs Block, der im Stile eines Volleyballers den Korbleger von Alonzo Verge mit beiden Händen ins Aus schmetterte. Bis zur fünften Minute lagen die Telekom Baskets mit 15:14 in Führung, doch anschließend sank ihre Trefferquote deutlich auf 33 Prozent ab. Dadurch gelang es den Gastgebern, sich bis zum Ende des ersten Viertels einen Vorsprung von 21:27 (10.) zu erspielen.

Das gute Bonner Zusammenspiel war anschließend der Grund, warum die Baskets mit einem  7:2-Start ins zweite Viertel schnell wieder auf 28:29 (12.) aufschlossen. Grayson Murphy spielte Kessens im Pick-And-Roll frei, anschließend revanchierte sich der Center bei seinem Aufbauspieler und bediente den freien Murphy an der Dreierlinie. Die Führung konnte sich das Team von Headcoach Marko Stankovic jedoch nicht zurückerobern, da es sich alleine im zweiten Viertel fünf Ballverluste leistete. Vechta nutze die Gastgeschenke und setzte bis zur Halbzeitpause auf 37:43 ab. 

Nach dem Seitenwechsel wurde Beton angerührt: Bonns Verteidung ließ über dreieinhalb Minuten keine Punkte zu (40:43, 24.), jedoch hatten die Baskets selbst große Schwierigkeiten, Punkte zu erzielen (44:46, 27.). Verlegte Korbleger, Ballverluste oder vergebene Freiwürfe – im Getriebe der Baskets steckte ein ganzer Sandkasten. Doch auf die Defense war weiterhin Verlass: Liga-Topscorer Kuhse wurden im dritten Viertel nur zwei Punkte gestattet, sein ebenso talentierter Partner Alonzo Verge blieb im Abschnitt bei vier Zählern. Bonn gewann das dritte Viertel mit 15:9 und ging so mit einem Unentschieden ins Schlussviertel (52:52, 30.). 

Dann übernahm Grayson Murphy das Spiel: Der Bonner Aufbauspieler war für 16 der ersten 17 Baskets-Punkte verantwortlich und verzeichnete allein im vierten Viertel 10 Punkte und vier Assist. Immer wieder durchbrach er die Defensive der Gastgeber, setzte Kur Jongkuch gleich zweimal per Alley-Oop-Dunk in Szene, traf selbst in Drucksituationen und brachte sein Team damit erneut in Führung (69:66, 39.). Ausgerechnet Joel Aminu war es dann, der 23 Sekunden vor Spielende an der Freiwurflinie für die Vorentscheidung gegen seinen ehemaligen Club sorgte (73:68, 40.), bevor die Baskets einen insgesamt verdienten 76:70-Auswärtssieg feiern konnten.