Mit gemischten Gefühlen in die Hauptstadt
Telekom Baskets spielen am Samstag bei Alba Berlin Kapitän Meeks: Wir spielen für Branko Die Mutter aller Spiele live auf Premiere
Auch fünf Tage nach der bedrückenden Nachricht um Branko Klepac, bei dem letzte Woche die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert wurde, drehen sich die Gedanken beim Team, den Mitarbeitern und den Fans um das Schicksal des dienstältesten Bonner Spielers. Natürlich haut einen eine solche Nachricht erstmal um, erklärt Teamkapitän Michael Meeks ,aber sie lässt uns auch noch enger zusammenrücken. Am Samstag spielen wir in Berlin für Branko. So reisen die Telekom Baskets am 26. Spieltag der BBL mit gemischten Gefühlen in die Hauptstadt. Es geht gegen den Serienmeister der Jahre 1997 bis 2003; für die Baskets immer ein ganz besonderes Spiel, denn gleich dreimal standen sich alte und neue Bundeshauptstadt in den letzten neun Jahren im Finale um die Deutsche Meisterschaft gegenüber. Und nach wie vor hat einer der ganz großen Klassiker, der schon von den Fans beider Teams als Mutter aller Spiele bezeichnet wurde, nichts an seiner Attraktivität verloren. So rechnet man in der Hauptstadt erstmals für die Saison 2005/06 mit einer ausverkauften Max-Schmeling-Halle. Insgesamt spielten beide Teams schon 36-mal gegeneinander. 23 Siege der Berliner stehen 13 Bonner Erfolge gegenüber. Zuletzt im BBL-Pokal-Viertelfinale vor elf Monaten, als die Albatrosse in der Hardtberghalle mit 96:85 bezwungen werden konnten. Das letzte Aufeinandertreffen der Teams ging jedoch an Berlin, das das BBL-Hinspiel in Bonn knapp mit 93:87 gewann. Auch damals lag ein Schatten auf der Begegnung, der den Sport in den Hintergrund rückte, denn der schwere Unfall von Albas Teamkapitän Matej Mamic (Rückenmarkprellung) lag nur eine Woche zurück. Im Hinspiel lagen die Baskets fünf Minuten vor dem Ende noch mit 77:74 in Führung, als Berlins Dreier-Schützen Demond Greene und Mike Penberthy heiß liefen und erstmals seit knapp fünf Jahren einen Sieg der Albatrosse in der Hardtberghalle unter Dach und Fach brachten. Penberthy ist für Baskets-Coach Michael Koch auch einer der Schlüsselspieler in der Begegnung am Samstagabend. Zusammen mit Jovo Stanojevic unter dem Korb und Hollis Price im Spielaufbau bildet der US-Amerikaner das Rückgrat der Berliner Mannschaft. Nicht wenig bedeutend sind jedoch die Namen um dieses Triumvirat. Mit Quadre Lollis steht ein exzellenter Rebounder im Team von Henrik Rödl, dazu kommt der Serbe Nenad Canak und die beiden Nationalspieler Demond Greene und Stephen Arigbabu. Noch vor drei Wochen verpflichteten die Albatrosse mit dem 2,06 Meter großen US-Amerikaner Sharrod Ford einen weiteren Spieler, der vor allem die Verteidigung des Serienmeisters noch besser machen soll. Beim Sieg der Albatrosse in Trier am vergangenen Wochenende erzielte der Neuzugang neun Punkte und holte vier Rebounds. Auch wenn die Baskets gegen das hochkarätig besetzte Team aus der Hauptstadt nur Außenseiterchancen besitzen, blickt Cheftrainer Mike Koch positiv auf den Ausflug an die Spree. Natürlich sind wir der Underdog, aber diese Rolle liegt uns eigentlich ganz gut. Die Spiele der Baskets gegen Berlin waren meist knapp und immer sehr unterhaltsam. Das wird hoffentlich auch am Samstag so sein, erklärt Koch. Unser Hauptinteresse muss im Erreichen der Play-Offs liegen und da gilt es, andere Gegner zu schlagen. Trotzdem fahren wir natürlich nicht nach Berlin, um dort zwei Punkte abzuliefern. Unser Selbstvertrauen ist größer geworden, wir trainieren hart und die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der Klassiker zwischen Alba Berlin und den Telekom Baskets Bonn beginnt am Samstag, 18.03.06, um 18:30 Uhr. Der Pay-TV-Sender Premiere startet mit seiner Live-Übertragung bereits zehn Minuten früher um 18:20 Uhr. Basketsfans können live im Bad Godesberger Kinopolis mitfiebern.