Nach Braunschweig mit vielen Fragezeichen

Telekom Baskets spielen am Samstag bei zuhause noch ungeschlagenen New Yorker Phantoms Coach Michael Koch gehen die Spieler aus

War der starke Auftritt der arg dezimierten Telekom Baskets Bonn am vergangenen Dienstag im Eurocup gegen Badalona noch die Kür, so wartet am Samstag wieder die Bundesliga-Pflicht auf den deutschen Vizemeister. Der zwölfte Spieltag der Beko BBL führt die Baskets zu den New Yorker Phantoms Braunschweig, einem der bisher überzeugend auftretenden Teams der Liga, auch wenn der momentane 13. Tabellenplatz vielleicht einen etwas anderen Eindruck vermittelt. Die neue Punkteregelung und erst acht gespielte Spiele machen die Schieflage möglich. Nur drei Bundesliga-Teams haben bisher erst zweimal verloren. Alba Berlin, EWE Baskets Oldenburg und die Phantoms aus Braunschweig. Zudem haben die Niedersachsen in der heimischen Volkswagenhalle noch eine weiße Weste. Insgesamt ging Braunschweig - genau wie die Baskets - in dieser Saison schon sechsmal als Sieger vom Feld. Als Väter des momentanen Höhenflugs an der Oker kann man getrost zwei Männer bezeichnen, die beide als Spieler auch schon in den Diensten der Telekom Baskets Bonn standen. Phantoms Sportdirektor Oliver Braun holte im Sommer Sebastian Machowski als neuen Trainer für Emir Mutapcic nach Braunschweig. Eine Entscheidung, die er bis heute sicher nicht bereut hat, denn der 32-fache ehemalige Nationalspieler, der gemeinsam mit Oliver Braun 1995 den Korac-Cup für Alba Berlin gewann, hat in der Saisonvorbeitung eine starke Truppe auf die Beine gestellt. So spielen seit dieser Spielzeit die beiden deutschen Nationalspieler Heiko Schaffartzik und Yassin Idbihi für die Phantoms, die die Erwartungen des Trainers bisher mehr als erfüllten. Mit 13,1 Punkten und 4,1 Assists pro Spiel steht Schaffartzik in diesen beiden Disziplinen auf Platz eins bzw. Platz zwei seines Teams. Dazu kommt seine hervorragende Dreierquote von über 51 Prozent. Aus der polnischen Liga, in der Coach Machowski in der letzten Saison tätig war, kamen Shootingguard Michael Hicks (12,9 ppg), Powerforward Tomasz Cielebak (7,0 ppg, 3,1 rpg) und Pointguard Kevin Hamilton, der zwar nur 6,9 Punkte pro Spiel macht, dafür aber mit 6,5 Assists glänzen kann. Bester Rebounder mit im Schnitt 6,0 ist US-Powerforward Jason Cain. Ebenfalls neu im Team der Phantoms ist Bundesliga-Urgestein Nate Fox, der von 2002 bis 2008 für Leverkusen als Powerforward und Center aktiv war. Insgesamt kann Phantoms-Headcoach Machowski auf eine Rotation von neun bis zehn Spielern zurückgreifen. Ein Zustand, von dem Baskets-Cheftrainer Michael Koch momentan nur träumen kann. Neben den langzeitverletzten Vincent Yarbrough und John Bowler werden am Samstag in der Volkswagenhalle wahrscheinlich auch Jared Jordan und Ronald Dupree nicht auflaufen können. Beide leiden an einem grippalen Infekt, haben sich dazu noch einen Magen-Darm-Virus eingefangen. Das gesamte Team steht unter verstärkter ärztlicher Beobachtung, nachdem am Mittwoch auch Chris Ensminger mit ähnlichen Symptomen den Arzt aufsuchen musste. Ein Blick auf die Bilanz zwischen beiden Teams nach mittlerweile 29 ausgetragenen Begegnungen seit 1996 zeigt einen deutlichen Ausschlag zu Gunsten der Telekom Baskets Bonn. 22 Siegen stehen lediglich sieben Niederlagen gegenüber. Auch in Braunschweig hatten bisher die Baskets mit 9:5 die Nase vorn. Ob ein zehnter Bonner Sieg hinzu kommt, wird sich am Samstag, 28.11.09, ab 19.00 Uhr zeigen.