Nicht clever genug in der Schlussphase

medi Bayreuth - Telekom Baskets Bonn 82:79 (19:21, 20:18, 25:19, 18:21)

Der Bonner Kampf wurde erneut nicht belohnt. (Foto: Ochsenfoto.de)

Am 9. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn mit 82:79 gegen medi Bayreuth und somit das sechste Bundesliga-Spiel in Folge verloren. In der Bayreuther Oberfrankenhalle hatte Branden Frazier, der die Baskets an diesem Abend mit 20 Punkten getragen hatte, 1,3 Sekunden vor Spielende den Ausgleich auf der Hand, doch sein Notwurf verfehlte das Ziel. Am Dienstag, dem 26.11.19, ist ALBA Berlin um 19 Uhr zu Gast auf dem #HEARTBERG.

Key facts

  • Meilenstein: Yorman Polas Bartolo lief zum 150. Mal in seiner Karriere in einem Basketball Bundesliga-Spiel auf
  • Außen stark, innen schwach: Die Baskets trafen 11 von 25 Dreier (44 Prozent), ließen jedoch 25 von 36 Bayreuther Zweier zu (69 Prozent)
  • Höchster Rückstand: -12 (61:49)
  • Persönliche Bestleistung: Branden Frazier erzielte mit 20 Punkten die bislang meisten Punkte im Baskets-Trikot
  • Schweigeminute: Vor dem Spiel gab es eine Trauerminute für den verstorbenen Horst Steiner, einem der wichtigsten Basketballfunktionäre der frühen Bayreuther Vereinsgeschichte 

Spielbericht Es war ein nervöser Beginn der Baskets, die trotz aussichtsreichen Situationen ihre ersten vier Würfe verwarfen, ehe Martin Breunig von der Dreierlinie die ersten Bonner Punkte erzielte (2:3, 3. Minute). Das löste den Knoten im Angriffsspiel, das von nun an deutlich schneller und effektiver wurde, sodass es erneut Breunig war, der sich nach gutem Einsatz den Offensiv-Rebound schnappte und per Dunking zum 6:10 abschloss (5.). Das Baskets Tempo war hoch, gute Wurfoptionen wurden gefunden, der Auftritt im ersten Viertel geschlossen und mannschaftsdienlich. Zwar konnte sich in einer engen Partie keine Mannschaft absetzen, doch Bonns gut herausgespielte Dreipunktewürfe und sieben Assists bei neun Feldkörben sorgten für die knappe Führung nach zehn Minuten (19:21, 10.). Auch zum Start des zweiten Viertels spielten die Gäste ihren Stiefel herunter, bestimmten das Tempo und kamen im Angriff so zu hochprozentigen Angriffen (23:28, 13.). Doch Bayreuth ließ sich nicht abschütteln, schlugen immer wieder durch die starken Andreas Seiferth und James Robinson zurück und übernahmen in der 18. Minute zum ersten Mal seit der 3. Spielminute wieder die Führung. (37:35). 4,8 Sekunden vor Ende der Halbzeit nahm Headcoach Thomas Päch eine Auszeit, malte den letzten Spielzug auf, den Trey McKinney-Jones nach Pass von Bojan Subotic sogar noch in der Kürze der Zeit zum 39:39 (20.) vollendete. Das ausgeglichene Spiel setzte sich nach dem Seitenwechsel fort: Bayreuth eröffnete mit einem Dreier, Bonn antwortete auf gleiche Weise, ehe Yorman Polas Bartolo mit einem Korbleger die erneute Baskets Führung erzielen konnte (42:44, 22.). Dann zogen die Franken jedoch ihre Defense an, das Bonner Spiel stagnierte im Halbfeld, sodass die Hausherren mit einem 9:0-Lauf die Kontrolle der Partie an sich rissen (51:44, 26.). Erst der frisch eingewechselte Branden Frazier beendete den Lauf mit einem „And-1“ und spürte, dass es an der Zeit war, Verantwortung zu übernehmen: Der Point Guard erzielte 13 Punkte in Serie und war somit der Hauptgrund, dass Bonn am Ende des dritten Viertels, trotz zwischenzeitlichem 61:49-Rückstand (28.), nur noch mit sechs Zählern zurücklag (64:58, 30.). Im spannenden Schlussviertel hatte zunächst die Mannschaft von Trainer Raoul Korner die Nase vorn (68:62, 33.). Doch Bonn gab sich nicht auf: Über eine bissigere Defense und einen Frazier in Top-Form drehten sie die Partie und lagen nach einem 11:4-Lauf wieder in Front (72:73, 36.). Die Führung wechselte nun in jedem Angriff, kein Team gab klein bei (78:77, 39.). 24 Sekunden vor Schluss hätte Bayreuths Robinson die Führung weiter ausbauen können, doch sein Sprungwurf verfehlte das Ziel. Stattdessen ging Aufbauspieler Frazier von „coast to coast“ und legte den Ball 13 Sekunden vor Spielende zur Ein-Punkt-Führung in den Korb 78:79 (40.). Im potentiell letzten Bayreuther Angriff des Spiels foulte Yorman Polas Bartolo dann Robinson, der als Top-Freiwurfschütze keinerlei Probleme hatte, die fälligen Freiwürfe zu versenken (80:79). 10,3 Sekunden vor Schluss schafften es die Baskets nicht, Fraziers heiße Hand zu finden, sodass der Ball bei Martin Breunig blieb, der im „Eins-gegen-Eins“ an Center Seiferth scheiterte. Zwar bekamen die Baskets nach zwei weiteren erfolgreichen Bayreuther Freiwürfen noch einmal die Chance auf den Ausgleich, Fraziers Notdreier 1,3 Sekunden vor Spielende verfehlte jedoch den Korb. Stimmen zum Spiel Thomas Päch (Headcoach Telekom Baskets Bonn): „Glückwunsch an Bayreuth und Raoul. Ich finde, dass meine Mannschaft hier heute sehr viel richtig gemacht hat. Wir haben vor allem in der Defensive zum größten Teil das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Ich glaube auch, dass wir viele Spieler von Bayreuth aus ihrem Spiel rausnehmen konnten. Leider verpassten wir die Möglichkeit, uns vor allem in der ersten Halbzeit zu belohnen, da hätten wir mehr Möglichkeiten gehabt, aber sie leider nicht genutzt. Vor allem unter dem Korb haben wir hier zu viel zugelassen. In der zweiten Halbzeit war es ein sehr intensives Spiel, bei dem sich keine Mannschaft was geschenkt hat. Solche knappen Spiele zu verlieren ist sehr schmerzhaft, doch da müssen wir besser werden. Wir müssen lernen, uns einen besseren Wurf zu erspielen. Jetzt geht es für uns bereits am Dienstag weiter.“ Raoul Korner (Headcoach medi bayreuth): „Zunächst Danke für die Glückwünsche. Man hat gesehen, dass es ein enger Fight war. Ich glaube, wenn wir zehn Mal gegeneinander spielen würden, würde fünf Mal die eine und fünf Mal die andere Mannschaft gewinnen. Ich bin sehr froh, dass wir das heute waren. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme unseren Wurf zu finden, was auch an der sehr guten Verteidigung von Bonn lag. Die wenigen freien Würfe, die wir hatten, sind nicht gefallen, dadurch war es um so wichtiger in der Defensive weniger Fehler zu machen, was uns im Großen und Ganzen gut geglückt ist. Dennoch hatten wir ungewöhnlich viele Ballverluste bis zum dritten Viertel. Im letzten Abschnitt ist es uns besser gelungen, auf den Ball aufzupassen. Im dritten Viertel ist es uns gelungen einen Run zu bekommen, der im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich spielentscheidend war. Denn am Ende haben wir jeden einzelnen Punkt gebraucht, um uns über die Ziellinie zu retten. Glückwunsch an meine Mannschaft und Freiwürfe zu verwerfen, werden wir noch trainieren!“ Punkteverteilung Telekom Baskets Bonn: Saibou (11/3 Dreier), McKinney-Jones (7/1), Subotic (6/1), Lischka (0), Frazier (20/3, 5 Rebounds, 4 Assists), DiLeo (7/1), Breunig (15, 5 Rebounds), Polas Bartolo (6, 5 Rebounds), Simons (3/1), Zimmerman (4, 8 Rebounds), Binapfl (dnp) medi Bayreuth: Robinson (17), Travis (16), Meisner (12),Seiferth (10), Woodward (7), Alford (6), Bruinsma (6), Grüttner Bacoul (4), Doreth (2), Linart (2), Raffington (dnp)  >> Scouting

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