"Nicht 'Iisalo vs. Iisalo', sondern Heidelberg gegen Bonn"

Tuomas und Joonas Iisalo treffen zum ersten Mal aufeinander

Zuletzt ein Team, nun Kontrahenten: Tuomas (links) und Joonas Iisalo. Foto: Jörn Wolter

Nach Chris Babb gegen Nick Weiler-Babb oder TJ DiLeo gegen Max DiLeo hat die easyCredit BBL nun ein neues Bruder-Duell: Am kommenden Samstag, dem 05.11.2022, treffen die Telekom Baskets Bonn am 6. Spieltag auf die MLP Academics Heidelberg,während Tuomas erstmals auf seinen Bruder Joonas Iisalo (Headcoach in Heidelberg) trifft. Spielbeginn ist 20:30 Uhr. Telekom Dome und Abendkassen öffnen um 19 Uhr. Das Spiel wird live auf MagentaSport übertragen.

Vor gut dreieinhalb Monaten standen sie noch Seite an Seite im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft, nun stehen  sich Tuomas und Joonas Iisalo erstmals gegenüber! Wie sehr Joonas (36) seinen vier Jahre älteren Bruder nach der Trennung schon vermisse, muss der Neu-Heidelberger lachend beantworten: „Das ist eine schwierige Frage“, sagt der jüngere Iisalo, überlegt mehrere Sekunden und antwortet schließlich: „Ich vermisse es, mit ihm die Arbeit und die Aufgaben teilen zu können. Als Headcoach muss man sich um viel mehr als das bloße Coaching kümmern.“ Die Rückkehr auf den Chef-Sessel sei ihm relativ leicht gefallen, „dafür war es für mich umso anstrengender, all die Aufgaben bewältigt zu bekommen, die abseits des Felds passieren. Aber gleichzeitig genieße ich es auch, jetzt der Boss sein zu können.“ Auf dem Feld scheint Joonas Iisalo zumindest vieles richtig zu machen: Nach vier Spieltagen stehen die Academics auf dem 9. Tabellenplatz. Das ist auch Tuomas Iisalo nicht verborgen geblieben: „Heidelberg wird von Spiel zu Spiel besser, was normal für eine Mannschaft ist, die komplett neu zusammengesetzt ist und ein neues System spielt. Besonders defensiv haben sie sich seit Saisonbeginn stabilisiert. Und dann sind da noch ihre vielen Buzzer-Beater", fügt T. Iisalo an: "Das sagt viel über das gegenseitige Vertrauen im Team aus und auch, dass die Mannschaft noch viel erreichen kann."

Ob er seinem Bruder ein paar anerkennende Textnachrichten nach den knappen Siegen Heidelbergs geschickt habe, verneint der Baskets-Trainer lachend: „Man benötigt auch immer ein bisschen Glück, dass die letzten Würfe dann auch reinfallen. Aber zum Glück gehört auch, dass man sich vorher überhaupt in die Situation gebracht hat, um mit dem letzten Wurf das Spiel noch zu drehen – und das schaffst du nur mit harter Arbeit!“ Auch Joonas erkennt die Leistungen seines Bruders und der Baskets an: "Sie haben da weitergemacht, wo wir im Sommer aufgehört haben. Bonn hat nach vier Spielen das beste Net-Rating in der easyCredit BBL", sagt der zweifache Vater und meint damit, dass Bonn im Schnitt nicht nur die meisten Punkte pro 100 Ballbesitze erzielt, sondern auch die wenigsten Zähler in ebenso vielen Sequenzen zulasse. „Das sagt viel über das Talent und die harte Arbeit der Baskets aus. Sie spielen so, wie es Tuomas verlangt.“
Das hohe Interesse am neuen Bruder-Duell könne er verstehen, auch wenn es für ihn kaum eine Rolle spiele: „Ich betrachte das Spiel nicht als  'Iisalo vs. Iisalo', sondern als Heidelberg gegen Bonn – und Tuomas wird es genauso sehen. Es geht nicht um mich oder ihn, sondern um zwei Teams, die bislang soliden Basketball gespielt haben. Darauf fokussiere ich mich." Dass zwei Finnen im deutschen Basketball aufeinandertreffen, blieb auch der Heimat nicht verborgen: So reiste im Vorfeld der Partie extra ein finnisches Kamera-Team nach Deutschland, um über Tuomas und Joonas zu berichten.

Während also beide Iisalos die Besonderheit des Duells herunterspielen, ist es zumindest für den finnischen Basketball etwas Besonderes. So hat auch mit Landsmann Henrik Dettmann der ehemalige deutsche und finnische Nationaltrainer und amtierende Leiter des finnischen Nationalmannschaftsprogramms seinen Besuch im Telekom Dome angekündigt.

Es ist jedoch nicht das erste Bruder-Duell, dass die Basketball Bundesliga je erleben wird und auch nicht das erste mit Baskets-Beteiligung: Denn zwischen 2005 und 2014 kam es in der BBL regelmäßig zum sogenannten "Koch-Duell" zwischen Ex-Baskets-Headcoach Michael Koch und Bruder Stefan, der inzwischen als MagentaSport-Kommentator arbeitet. Auch die NBA brachte Anfang bis Mitte der 2000er mit Jeff (u.a. Trainer in New York, Houston) und Stan van Gundy (u.a. Miami, Detroit) ein prominentes Bruder-Duell hervor.

Heidelberger Crunchtime-Könige

Die MLP Academics Heidelberg gehen in ihre zweite Bundesliga-Saison seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2021. Wiederaufstieg deshalb, weil die MLP Academics der Nachfolger des USC Heidelberg sind, der zuletzt 1985 im deutschen Basketball-Oberhaus spielte und mit neun Meistertiteln sowie zwei Pokalsiegen zu den erfolgreichsten Vereinen im deutschen Basketball gehört. In der laufenden Saison konnte Heidelberg unter Headcoach Joonas Iisalo bisher drei Spiele gewinnen. Alle drei Erfolgserlebnisse der Heidelberger kamen dabei in buchstäblich letzter Sekunde zustande. Sowohl der 93:90-Sieg gegen Frankfurt in der Liga, als auch der 85:84-Erfolg im Pokal in Braunschweig wurden durch einen Buzzerbeater-Dreier entschieden. Beim 102:94-Heimsieg in der vergangenen Woche gegen Oldenburg rettete sich Heidelberg mit einem erneuten Buzzerbeater zunächst in die Verlängerung, ehe es in der Verlängerung zum Sieg reichte. Crunchtime kann Heidelberg also. Bis zur letzten Sekunde zu kämpfen, spiegele den Charakter seiner Mannschaft wider, erklät J. Iisalo: "Viel ist auf die Art zurückzuführen, wie wir trainieren. Wir geben einfach nie auf, egal wie hoch wir zurückliegen. Das ist in der DNA unseres Teams verankert. Danach haben wir auch den Kader ausgerichtet und die Spieler für unser Team ausgewählt."

Zu diesen Spielern gehört mit Eric Washington der aktuell zweitbeste Vorlagengeber der Liga. Durchschnittlich 8,5 Assists pro Spiel verteilt der Aufbauspieler an seine Mitspieler. Doch nicht nur als Vorbereiter ist Washington bestens aufgelegt. Mit 20,3 Punkten pro Spiel teilt sich der 29-Jährige mit Göttingens Harald Frey und Lamont Jones aus Weißenfels den dritten Platz der besten Scorer in der easyCredit BBL. Übrigens: Beim Crunchtime-Sieg gegen Frankfurt erzielte Washington 16 Punkte in den letzten 3:13 Minuten und verwandelte den Dreier zum Sieg.  Gegen Braunschweig spielte er den entscheidenden Pass auf Max Ugrai, der von außen traf. Ugrai (12,3 Punkte pro Spiel) gehört wie Vincent Kesteloot (12,3 PpS) und De'Jon Davis (10,3 PpS) zu den Akteuren, die für Heidelberg im Schnitt zweistellig punkten.

Viel "Bohei" in der Halbzeit-Show

In der Halbzeit wird die Band "Bohei" auftreten und kurz vor dem 11.11. schon einmal für Karnevalsstimmung auf dem #HEARTBERG sorgen.

Baskets-Shuttle-Busse

Auch zu diesem Spiel fahren die für Baskets-Fans wieder die kostenlosen Shuttle-Busse vom Bonner Hauptbahnhof (Haltepunkt D1) und nach dem Spiel wieder zurück.

1. Fahrt: 19:00 Uhr (Haltepunkt D1) 

2. Fahrt: 20:00 Uhr (Haltepunkt D1)

Rückfahrt vom Telekom Dome (Sonderhaltestelle gegenüber der Halle):

1. Fahrt: 22:45 Uhr (Haltepunkt D1) 

2. Fahrt: 23:15 Uhr (Haltepunkt D1)

TV-Übertragung

Das Spiel wird live ab 20:15 Uhr auf MagentaSport übertragen.


Die nächsten Heimspiele der Telekom Baskets Bonn:

Samstag, 05.11.2022, 20:30 Uhr vs. MLP Academics Heidelberg (easyCredit BBL) - Tickets >>>

Mittwoch, 23.11.2022, 20 Uhr vs. AEK Athen (Basketball Champions League) - Tickets >>>

Sonntag, 11.12.2022, 18 Uhr vs. FC Bayern München Basketball (easyCredit BBL) - Tickets >>>